Titelverteidiger

Abgehört: Namika

Deutsche Künstler beherrschen derzeit die deutschen Charts. Die Newcomerin Namika könnte mit ihrem Debütalbum „Nador“ die Musikszene ordentlich aufmischen. Wieso, verrät euch SPIESSER-Redakteurin Vicky.

30. July 2015 - 09:08
SPIESSER-Redakteurin MissFelsenheimer.
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Beigetreten: 04.05.2009

Frauen, dicke Autos und Money, money, money – darum drehen sich die meisten Hip Hop-Texte. Dass sie auch einfühlsam, intelligent und treffsicher sein können, beweist die Newcomerin Namika. Namika, was übersetzt so viel wie „die Schreiberin“ heißt, macht um ihre marokkanischen Wurzeln kein Geheimnis. Nicht umsonst ist ihr Debütalbum nach der marokkanischen Küstenstadt Nador benannt, der sie zugleich den ersten Track gewidmet hat.

Schon nach den ersten Sekunden hört man den einzigartigen Mix aus Hip Hop, Pop und orientalischen Beats, den Namikas Sprechgesänge zu einem wahren Ohrenschmaus machen. Ja, sie kann nicht nur rappen, sondern auch singen! Nach dem sanften Ausflug nach „Nador“, knallt Namika direkt einen echten Ohrwurm und potenziellen Sommerhit hin: Zu sanften Gitarrenbeats gibt die Halb-Marokkanerin in „Lieblingsmensch“ eine kleine Liebeserklärung.

Wer nach diesem Track noch nicht mit den Beinen im Takt wippt und einen Ohrwurm hat, kommt bei den insgesamt 14 Tracks keinesweg drum herum. Egal ob Liebe, komplizierte Beziehungen, das Nachtleben, Kindheitserinnerungen oder schmerzhafte Erlebnisse – Namika packt alles in Texte und Melodien, die im Gedächtnis bleiben. Dabei gleicht kein Beat dem anderen: Gitarre folgt auf Synthesizer, hämmernder Bass auf orientalische Trommeln. Die Abwechslung scheint symbolisch für die zwei Herzen stehen, die in Namikas Herz schlagen: Großstadtgirl mit marokkanischen Wurzeln.

Obendrauf zeigt Namika mit Tracks wie „Kompliziert“, „Egal“ oder „Coole Katze“, wie selbstbewusst und hip die jungen Frauen von heute sein können. Feminismus im Hip Hop – geht das überhaupt? Und wie das geht!

Das Debüt der jungen Newcomerin ist mehr als vielversprechend und macht Lust auf mehr. Spätestens beim Bundesvision Songcontest, wo sie in diesem Jahr für Hessen an den Start gehen wird, könnt ihr euch von ihrem musikalischen Talent überzeugen. Und eins scheint sicher: Deutschsprachige Künstlerinnen wir Sarah Connor und Yvonne Caterfeld können mal sowas von einpacken!

Ohrwurm: Lieblingsmensch, Wenn sie kommen

Hinhörer: Coole Katze, Gut so, Kompliziert

Album in drei Worten: abwechslungsreich, intelligent, einprägsam

Passt zu: Sonnen im Freibad und Rooftop-Partys

Erinnert an: Joy Denalane


„Nador“ von Namika

VÖ: 10. Juli 2015
Label: JIVE Germany

 


Text: Victoria Gütter
Bilder:
JIVE Germany

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