Mit einem Gesetz zur E-Mobilität will Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) mehr Elektro-Autos auf deutsche Straßen holen. Bis 2030 sollen eine Millionen der Fahrzeuge zugelassen werden. Doch das Gesetz ist ausbaufähig.
19. November 2014 - 18:25 von SPIESSER-Autorin hallejulia.
Zugegeben: ihr Design hat sich deutlich verbessert. E-Autos kommen mittlerweile schnittiger daher, manche sehen für meinen Geschmack sogar zu protzig aus – kein Vergleich zu den Vorgängermodellen. Auf Deutschlands Straßen sind Elektro-Fahrzeuge jedoch noch immer die Ausnahme: nur knapp 100 000 rollen hierzulande über den Teer. Das hat verschiedene Gründe. Im Vergleich zu herkömmlichen Autos sind sie immer noch teuer, außerdem gibt es Sorge bei der Reichweite, dem Mangel an Ladestationen und auch die Auswahl an Modellen ist vergleichsweise gering.
Der Klimawandel aber ist in vollem Gange. Wir pusten immer mehr Treibhausgase in die Luft, dadurch steigt die Temperatur auf der Erde, mit verheerenden Folgen. Auch die weltweiten Erdölressourcen schrumpfen und so wird es höchste Zeit, dass die Politik Alternativen zum rußigen Verbrennungsmotor fördert. Das geplante E-Mobilitäts-Gesetz greift allerdings zu kurz.
Parkplatz statt Geld
Denn: es verschafft Nutzern von E-Autos keine monetären Vorteile, sondern setzt auf den Kaufanreiz durch Privilegien. Ab dem Frühjahr 2015 werden E-Autos auf ihren Kennzeichen als solche markiert. Dann dürfen ihre Fahrer Busspuren benutzen und werden bei Park- und Halteregelungen begünstigt, wenn die regionale Straßenverkehrsbehörde dies erlaubt und der öffentliche Nahverkehr nicht behindert wird.
Dabei muss man sich fragen: werde ich mir ein Elektro-Auto kaufen, weil ich in manchen Städten die Busspur nutzen darf und schneller einen Parkplatz finde?
Die Verkehrsbetriebe in München und Berlin haben bereits verlautbart, dass eine Nutzung der Busspur bei ihnen nicht machbar sei. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Busspuren sollen das staufreie und planmäßig Abfahren von Bussen ermöglichen und das funktioniert soweit auch. Dürfen jedoch E-Fahrzeuge auf den Spuren fahren, wären Verspätungen die Folge, zumindest in der Rush-Hour. Auch das Fahrradfahren, die nachhaltigste Fortbewegungsvariante, hätte dadurch das Nachsehen, da Radler oft die Busspur mitbenutzen.
Ladesäule statt Busspurennutzung
Dabei geht das Gesetz eigentlich in die richtige Richtung. In zwei weiteren Schritten soll zukünftig die Ladeinfrastruktur ausgebaut werden und ab 2016 Anreize für gewerbliche Flotten geschaffen werden.
Da frage ich mich: warum lässt Dobrindt nicht umgehend mehr Ladesäulen bauen? Der berechtigten Angst vor einem Liegenbleiben kann nur so entgegengewirkt werden. Da frage ich mich auch: warum gehen wir in Deutschland nicht den Weg von Ländern wie Frankreich, Dänemark oder Norwegen, wo den hohen Anschaffungskosten mit steuerlichen Vorteilen und Subventionen entgegengewirkt wird? Doch statt für den Kauf von E-Fahrzeugen steuerliche Anreize zu schaffen und sich die Ausgaben hierfür beispielsweise durch eine höhere Besteuerung von Benzinschluckern wiederzuholen, setzt der Minister auf die „sanfte Variante“. Ob das allein den Elektro-Auto-Markt in Deutschland ankurbeln kann, bleibt zu bezweifeln.
Noch ein Blick auf das, was eigentlich gefördert wird: In dem Gesetz werden neben Autos mit reinem Elektro-Motor und Brennstoffzellen-Motoren auch so genannte Hybride privilegiert. Das sind Autos, die mit einer Mischung aus E- und Benzin-Motor laufen. Zwar gibt es Auflagen, die solche Hybrid-Modelle erfüllen müssen. Dennoch, finde ich, sollten nur reine Elektro-Autos gefördert werden. Die Politik sollte hier vorangehen und versuchen, sich von dem klimaschädlichen Benzinmotor loszusagen.
E-Bus statt Hybridauto
Ein weiterer Kritikpunkt ist: Die Förderung darf nicht bei Autos Halt machen. Es sollten mehr E-Busse angeschafft werden. Eine bereits eingeführte Testlinie in Berlin muss ausgebaut und Vorbild für andere Städte werden. Ich finde außerdem: E-Carsharing-Modelle sollten von der Politik stärker gefördert werden. Hier ist es zunächst wichtig, dass für sie öffentliche Stellplätze geschaffen werden.
Das Gesetz des Ministers ist ein Schritt in die richtige Richtung. Es wird sich zeigen, ob die Maßnahmen ausreichen, um bis 2030 eine Millionen E-Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen zu holen, wie es als Ziel im Koalitionsvertrag steht. Unabhängig davon muss die Frage bleiben, ob auch Hybridmodelle förderungswürdig sein sollten. Vor eventuellen Nachbesserungen des Gesetzes darf in jedem Fall nicht zurückgeschreckt werden.
Dir gefällt dieser Artikel?
auf Facebook teilen auf WhatsApp teilen auf Twitter teilen auf Google+ teilen
Eigentlich fing alles ganz anders an – nämlich auf der 69. young leaders Akademie in Paderborn vom 20.-25.10.2020 für engagierte junge Menschen – aber am Ende ging ich mich vielen neuen Eindrücken über das THW nach Hause. Die young leaders Akademie ist ein Angebot für
Viktor W. (28) ist Geschichtsstudierender an der Uni Münster und ein sogenannter Russlanddeutscher. Das heißt, seine Familie brach vor weit über hundert Jahren in Richtung Russland auf, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Vor mittlerweile fast dreißig Jahren wollte Viktors Vater
Die Wahlerfolge der AfD wurde oft durch die sogenannten "Globalisierungsverlierer" erklärt, die sich aus Protest von den etablierten Parteien abwenden. Diese Argumentationsweise ist jedoch nicht nur empirisch nicht belegt, sondern blendet zentrale Faktoren der Wahlerfolge aus und spielt der AfD somit in die Karten.
Früher hatte die Welt des Kriegsjournalismus fast schon etwas Romantisches. Ernest Hemmingway verarbeitete seine Zeit im Spanischen Bürgerkrieg in seinem Roman „In einem anderen Land“. Während des zweiten Weltkrieges gehörten die Journalisten ebenso an die Front, wie die
Alles, was die Weltenlenker*innen heute entscheiden, wird richtungsweisend sein für unser zukünftiges Leben auf diesem Planeten. Wir müssen uns fragen: In was für einer Welt wollen wir leben? Welche Rolle soll die EU dabei spielen, wenn Staaten wie die USA und China vor allem nationale
Warum ein Tag noch lange nicht genug ist!
Zehntausende Schüler folgten dem Vorbild der schwedischen Dauer-Klima- Streikerin, die sitzend ihre Wut demonstrierte, und gehen jeden Freitag in den Städten dieser Welt auf die Straße, um für ihre Zukunft zu kämpfen.
Aber nicht sie
User Paul Nähring gibt mit diesem Gastbeitrag ein paar Nachhilfestunden in Sachen Geschichte, der Rolle der Jugend in dieser und über ihre Bedeutung für die Gesellschaft. #FridaysForFuture
Kostenfreie Sommercamps, die euch zu Gaming Designern und Fontane-Kennern machen.
Ihr wolltet schon immer wissen wie Computerspiele entstehen? Ihr interessiert euch für das kreative Schreiben von Geschichten? Euch fasziniert das Erstellen von witzigen, fiesen oder heldenhaften Charakteren?
Das National Model United Nations (NMUN) in New York City ist die weltweit bedeutendste Simulation der Vereinten Nationen, die jedes Jahr mehrere tausend engagierte Studentinnen und Studenten aus aller Welt in die Millionenmetropole an der Ostküste der USA lockt. In Delegationen organisiert, vertreten
Ein Bericht von Gastautor Felix Kaminski (22) über die Global Goals Aktionstage 2019 und junge Menschen, die Untätigkeit in der Klimapolitik nicht länger hinnehmen wollen. Seine Überzeugung: Es ist unsere Zukunft, die bedroht ist, wenn wir die Nachhaltigkeitsziele nicht erreichen.
Die Universität BTU Cottbus-Senftenberg bietet viele interessante Studiengänge und über 70 verschiedene Sportarten für Ihre Studierenden an. Auch viele internationale Studentinnen und Studenten lernen und leben hier zusammen. In Vielen Bereichen ist die BTU Cottbus-Senftenberg
Ich bin mehrmals aus Fenstern im 7. Stock gesprungen,
woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
Ihr habt Lust, richtig SPIESSIGE Inhalte mit uns zusammen zu organisieren und zu produzieren? Ihr habt Lust, mehr über Print- /Online- und Video-Content zu erfahren? Dann bewerbt euch für das SPIESSER-Medien-Camp in Dresden, das wir im August 2018 in Kooperation mit ausbildung.de anbieten!
Seit Jahrtausenden glauben wir Menschen an Dinge, die noch nicht bewiesen wurden. Gott, der Weihnachtsmann, der Humor Mario Barths oder die politische Überzeugung Angela Merkels, sind nur einige Beispiele. In dieser Abhandlung möchte ich mich nun mit weiteren Dingen beschäftigen, an die
Eine Million Menschen vor der Tür – ok, Flüchtlingskrise. „Draußen vor der Tür“ – ok, Wolfgang Borcherts Drama von 1949. Was hat das denn miteinander zu tun? Lasst es mich euch erklären.
Es ist schon schlimm, wenn ich Fotos sehe. Besonders eklig wird es, wenn ich diese Krabbeldinger im Fernsehen vorgesetzt bekomme. Wenn die achtbeinigen Ungeheuer aber durch mein Wohnzimmer huschen, dann ist mein Tag gelaufen!
„Wir wollen Veränderung!“ „Lahme Entenregierung!“ Solche mürrischen Stimmen werden immer häufiger laut, während die Uhr unaufhörlich Richtung Stunde Null der Bundestagswahlen 2017 am 24. September tickt. Anstatt sich, wie in den vorigen Jahren, von einer
Bunte Demonstrationen und brennende Barrikaden. Beim G20-Gipfel in Hamburg hat sich Protest von seiner besten und seiner schlimmsten Seite gezeigt. SPIESSER-Autor Samuel war für euch mit seiner Kamera mittendrin im Getümmel. Hier findet ihr seine eindrücklichsten Bilder.
Der SPIESSER ist euer treuer Begleiter in jeder Pause? Oder ist euch das gelb-blaue Jugendmagazin noch nie aufgefallen? Ihr seid zwischen 15 und 17 Jahre alt und habt Lust, das kreative Treiben in einer Redaktion kennenzulernen? Dann laden wir euch ein, in einem Sommerworkshop mit uns zusammen den SPIESSER
Diese Frage habe ich mir neulich im Ethik-Unterricht auch gestellt, als wir über das Gewissen eines Menschen gesprochen haben. Unsere Lehrerin zeigte uns einen Filmausschnitt, welcher ein sehr interessantes Experiment veranschaulichte: Das Milgram-Experiment. Es wurde 1962 das erste Mal vom gleichnamigen
„Elle parle anglais!“ („Sie spricht englisch!“) oder „Mais elle est allemande!“ („aber sie ist doch deutsch!“) sind Sätze die ich in Diskussionen zwischen französischen Schülern über mich und meine prinzipiell liebste Sprache oft zu hören bekam.
Nach langem Streit sind Sido und Bushido nun ein Herz und eine Seele. Zum Beweis haben sie gemeinsam das Album „23“ produziert. SPIESSER-Autorin Franka reichte das nicht: Sie traf die beiden zum Pärchenspiel, dem sogenannten „Eignungstest für die Ehe“...
David Guetta ist aus der DJ-Szene nicht mehr wegzudenken. Jens war für euch bei einem seiner Konzerte und hat mit dem DJ-Phänomen über seine Fans, die Arbeit und Hobbies gesprochen.