Kinofeeling

Der perfekte Wurf

Im Dokumentarfilm „Der perfekte Wurf“ steht deutlich mehr auf dem Spiel als nur die Erfolgsgeschichte von Basketballstar Dirk Nowitzki. SPIESSER-Autor Marco Weimer konnte zwar nicht die Geheimnisse des Basketballs lüften, dafür aber überraschende Einblicke in ein sonderbar-wundersames Vertrauensverhältnis gewinnen.

18. September 2014 - 15:04
SPIESSER-Autor Marco Weimer.
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Marco Weimer Offline
Beigetreten: 19.08.2014

Worum geht`s?

Wir befinden uns auf einer Reise in die Vergangenheit Nowitzkis, die einfacher nicht sein könnte: Ein paar Einstellungen zeigen ein beschauliches Örtchen nahe Würzburg, seine Eltern erzählen, wie ihr Sohn zum Basketballspielen gekommen ist. Als Zuschauer betreten wir das „Institut für angewandten Unfug“. Hier sitzt Holger Geschwindner, langjähriger Trainer, Vertrauter und mysteriöser Physiker in Sachen Wurfoptimierung, der genauso bescheiden und bodenständig aussieht wie alle anderen Freunde und Familienmitglieder Nowitzkis. Der sonderbare Institutsname wurde von Spieler- und Trainerkollegen verliehen, die ihre Trainingsmethoden als blanken Unsinn bezeichneten. Und in der Tat: Schaut man Nowitzki und seinem Mentor beim Training zu, wie sie umherhüpfen und sich den Ball zuwerfen, entsteht unweigerlich der Eindruck, dass sie leicht einen an der Waffel haben könnten. Dass in einem beschaulichen Örtchen nahe Würzburg einer der besten Basketballspieler der Welt aufwuchs, ist also gar nicht das Kuriose an der Geschichte Nowitzkis, sondern die Beziehung zwischen ihm und seinem Trainer.

Statt an den Endspielen in Deutschland teilzunehmen, entscheiden sich die beiden in einer Nacht-und-Nebel-Aktion dafür, in die USA zu fliegen, um am NBA-Draft, einer Art Casting für Nachwuchsspieler, teilzunehmen. Knall auf Fall steht der Deal mit den Dallas Mavericks. Erst einmal in den Staaten angekommen, werden nicht nur die Bilder imposanter und die Ausmaße gewaltiger sondern auch die Storyline amerikanischer. Nach einem zunächst schwierigen Einstieg für Dirk im Team stehen die Mavericks wenige Jahre später in den Playoffs und verlieren im letzten, entscheidenden Spiel. Um die Katastrophe perfekt zu machen, verliebt sich der gutmütige Protagonist in eine Betrügerin und der einst gefeierte Held verzweifelt trotz Ruhm und Reichtum an sich selbst. In der Zuspitzung dieses Unglück bricht die amerikanische Filmvorlage plötzlich auf und Holger Geschwindner steht wieder in seiner schon fast absurd bodenständig wirkenden Art und Weise auf der Matte, um Dirk aufzubauen und bis zum Höhepunkt seiner Basketballer-Karriere zu begleiten.

Wer spielt mit?

Natürlich im Mittelpunkt Basketballer Dirk Nowitzki. Dazu gesellen sich dessen Trainer und Mentor Holger Geschwindner, „Dalles Maverick“-Besitzer Marc Cuban, NBA-Kollegen wie Kobe Bryant und Steve Nash und natürlich Freunde und Familie.

Filmischer Augenschmaus?

Dokumentarische Feinkost mit pointiertem Hollywood-Tiefgang

Was sollte man dabei essen?

Müsli-Riegel


Was alles hinter einem Film wie „Der Perfekte Wurf" steckt, erfahrt ihr in unserem Interview mit dem Regisseur Sebastian Dehnhardt. Er erzählt euch u.a. über seine Art Filme zu machen und was ihn an Dirk Nowitzki und seinen Mentor Holger Geschwindner so inspiriert hat.
Was macht man danach?

Den eigenen Erfolgsplan schmieden

Erinnert an...

„Frankenstein“ und „Weiße Jungs bringen’s nicht“

In 3 Worten:

Sportlich, herzlich, motivierend

Braucht man Taschentücher?

Sicher ist sicher

Große Leinwand oder kleiner Bildschirm?

Kleine Leinwand reicht

Mainstream oder Independent?

Mainstream mit Mut zur Abweichung

Der Perfekte Wurf

Regie: Sebastian Dehnhart

Darsteller: Dirk Nowitzki, Holger Geschwindner

Kinostart: 18. September 2014

Länge: 105 Minuten
 

 

Text: Marco Weimer
Fotos: Pressebilder
© NFP Broadview 2014 / © BROADVIEW TV GmbH

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