SPIESSER Beschäftigungstherapie

Dreck statt Dusche?

Ihr denkt, die „Ice Bucket Challenge“ war verrückt? Dabei geht es noch viel krasser! SPIESSER-Autorin Vanessa hat das Universum der Internet-Challenges erkundet und dabei die Verwandten der „Ice Bucket Challenge“ gefunden. In den meisten Fällen wird es nass, manchmal auch ziemlich dreckig.

18. September 2014 - 12:11
SPIESSER-Autorin Vanessa.schreibt..
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Vanessa.schreibt. Offline
Beigetreten: 12.01.2014

Erst macht es „Platsch“ und dann schreit die Person, die sich gerade einen Eimer eiskaltes Wasser über den Kopf gekippt hat. „Ice Bucket Challenge“ nannte sich der Trend, der sich in den letzten Wochen rasant in den sozialen Netzwerken verbreitet und (fast) niemanden trocken gelassen hat. Spätestens seit Prominente wie Bill Gates, Eminem oder Justin Timberlake sich einen Eimer Wasser über den Kopf gekippt haben, kam man nicht mehr um das Thema herum. Die Challenge-Videos sollen auf die unheilbare Nervenkrankheit ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) aufmerksam machen. Wer nicht nass werden wollte, sollte stattdessen für die Erforschung von ALS Geld spenden. Die „Ice Bucket Challenge“ ist aber auch kritisiert worden. Den Teilnehmern wird Wasserverschwendung und mangelnde Ernsthaftigkeit vorgeworfen.

Die Idee, sich kaltes Wasser über den Körper zu schütten und dabei auf eine Aktion hinzuweisen, ist gar nicht so neu. Das zeigen die folgenden teils abgefahrenen Wettbewerbe...

Grillabend oder kalte Dusche?

Die „Ice Bucket Challenge“ ist eher eine Weiterentwicklung der „Cold Water Challenge“. Auch dieser Trend kommt vermutlich aus den USA. Unterschiedliche Vereine laden Videos hoch, in denen sie irgendetwas anstellen, das mit kaltem Wasser zu tun hat. Die Teilnehmer gehen zum Beispiel durch eine Waschanlage oder lassen sich mit Wasser übergießen. Auch die „Cold Water Challenge“ wird durch Nominierungen weiterverbreitet. Innerhalb von 48 Stunden muss der herausgeforderte Verein ein Wasser-Video hochladen oder die Herausforderer zu einem Grillfest einladen.

Mittlerweile gibt es auf YouTube rund 320.000 Videos, in denen Musikkapellen im Wasser stehend musizieren oder Tanzvereine in Flüssen tanzen. Insbesondere freiwillige Feuerwehren haben Spaß an dem nassen Trend und lassen sich auch mal von einer LKW-Ladefläche in ein Wasserbecken kippen. Trotz der bestandenen Herausforderung werden oft Einladungen zum Grillen ausgesprochen.

Klingt alles nach einem großen Spaß, der das Vereinsleben fördert, aber die Aktion eines Kegelclubs in Isselburg (NRW) endete tödlich. Die Clubmitglieder wollten sich von einer Baggerschaufel mit Wasser übergießen lassen, doch der Bagger kippte um und forderte ein Todesopfer sowie fünf Verletzte. Trotzdem denken viele viele Vereine über  weitere Wasseraktionen nach.

Paddeln für den guten Zweck

Die Teilnehmer der „Cold Water Charity Challenge“
versuchen möglichst viele Runden zurückzulegen.

Viel Spaß und ein guter Zweck verbirgt sich hinter der „Cold Water Charity Challenge“. Zum siebten Mal lädt der Coldwater Surfclub Hamburg e.V. am 27. September zum Paddeln an den Hamburger Stadtparksee. Innerhalb von zwei Stunden müssen die Surfer auf den Board liegend den See durchqueren und anschließend mit dem Surfbrett unter dem Arm zum Startpunkt rennen. Jeder der rund 50 Starter hat sich vor der Veranstaltung drei Sponsoren gesucht, die pro vollendeter Runde Geld spenden. Das Geld wird dann an zwei Projekte für hilfsbedürftige Kinder gespendet. 2013 konnten so 15.000 Euro gespendet werden.

Dreckdusche als Solidaritätsbekundung

Sich einen Eimer mit eisgekühltem Wasser über den Kopf schütten? Im Gazastreifen ist das ein Problem, denn hier müssen die Menschen seit Wochen mit wenig Wasser und oft ohne Strom leben. Um auf ihre fatale Situation aufmerksam zu machen, schütten sich einige Palästinenser einen Eimer voller Kriegsschutt über den Kopf und laden ihre Videos dann auf YouTube hoch. Einer der Initiatoren, der Journalist Ayman al-Aloul ruft in einem Video alle Menschen dazu auf, an der „Rubble Bucket Challenge“, auch „Dust Bucket Challenge“, teilzunehmen. Die Teilnehmer sollen durch ihre Videos auf die Notlage der Palästinenser aufmerksam machen und ihre Solidarität zu ihnen bekunden.

Was sagt ihr zu diesen Challenges? Habt ihr selbst schon mitgemacht oder würdet ihr gerne? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

Text: Vanessa Reiber
Teaserfoto: Flickr-User Anthony Quintano (CC BY 2.0)
Foto: Pressematerial,
www.coldwatercharitychallenge.de

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