SPIESSER unterwegs

Erst der Papierkram, dann das Vergnügen

Ihr plant ein Auslandssemester, habt aber das Gefühl, dafür Berge von Akten bewältigen zu müssen? Dann seid ihr bei SPIESSER-Autorin Julia zum Kaffeekränzchen geladen – mit ihren Freundinnen Anika und Victoria, die in ein paar Monaten in ihr Erasmusleben starten, tauscht sie sich darüber aus, was dafür alles organisiert werden muss.

20. June 2013 - 10:54
SPIESSER-Autorin okapiposter.
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okapiposter Offline
Beigetreten: 18.05.2009

 

Dies ist ein Beitrag des
SPIESSER Fernweh-Spezials.

 

Julia Nur noch zwei Monate, dann muss ich hier ein halbes Jahr alleine Kaffee trinken. Wie laufen die Auslandsvorbereitungen bei euch?

Victoria, 22, studiert ab September für ein
Semester an der Uni in Padua, Italien
.

Victoria Ich suche gerade all die Dokumente zusammen, die ich an die Uni in Padua schicken muss. Ich muss meinen Personalausweis und meine Krankenversicherungskarte kopieren, das Learning Agreement ausfüllen, damit mir die Leistungspunkte in Deutschland angerechnet werden und ich brauche noch ein Sprach-Zertifikat für Italienisch. Ich hoffe ich bekomme rechtzeitig alles zusammen!

Anika Also ich muss nicht so viele Dokumente an die Uni in Vigo schicken. Ich brauchte nur die Anmeldung und die Kopien meines Ausweises und der Versicherungskarte. Ein Sprachzertifikat wollten die nicht. Wenn ich Spanisch studiere, ist es für mich logisch, dass ich die Sprache zumindest grundlegend beherrsche. 

Victoria Wenn man aber nur Kurse auf Englisch hat, würde doch der Nachweis für Englisch reichen.

Anika, 23, geht für zwei Semester an die
Uni in Vigo, Spanien
.

Anika Das ist aber nicht der Sinn von Erasmus. Du sollst doch die Landessprache lernen. Wenn du nur bei Englisch bleibst, kannst du ja auch nach England gehen.  Man kann über Erasmus ja vorher einen Sprachkurs machen. Auf meiner Annahmeerklärung musste ich angeben, ob ich das machen will.

Julia Ich habe das Gefühl, dass man für ein Auslandssemester ewig vorausplanen muss. In der Anglistik musste man sich ein Jahr vorher bewerben, mit Motivationsschreiben und Auswahlgesprächch. Mir ist das zu lange.

Anika Ich war seit Beginn des Studiums sicher, dass ich ein Auslandssemester in Spanien machen will. Im zweiten Semester ging ich zur Koordinatorin, um mich zu informieren. Ich war ziemlich überrascht, als sie mir sagte, dass die Anmeldefrist für das nächste Hochschuljahr schon abgelaufen wäre. Ich wollte ja erst in einem Jahr ins Ausland! Wegen der unterschiedlichen Semesterabläufe habe ich dann beschlossen im fünften Semester zu gehen. 

Victoria Ich gehe auch dieses Wintersemester ins Ausland. Beworben habe ich mich Ende März. Ein halbes Jahr Vorlaufzeit finde ich okay. Solange braucht man auch, um alles zu organisieren.

Julia, 21, bleibt in Deutschland und wartet
auf Postkarten
.

Julia Was erwartet ihr von eurem Auslandssemester?

Victoria Ich möchte ein paar nette Leute kennenlernen. Ich denke, so lernt man ein Sprache am leichtesten. Sprache und Kultur zu kennen ist mir wichtiger als die Uni-Kurse. Ich möchte die Zeit in Italien genießen und nicht so streng durch die Kurse hetzen, wie hier. Vielleicht habe ich auch noch Zeit zum Reisen. 

Anika Ich will auch nicht so viele Kurse belegen, damit im am Ende auch alle bestehe und mir die Punkte angerechnet werden. Außerdem möchte ich aber auch Spanier kennenlernen und an deren Leben teilnehmen. 

Das ERASMUS-Programm wurde 1987 von der Europäischen Union (EU) eingeführt. Es soll die Mobilität von Studierenden in Europa erhöhen und somit zur besseren Zusammenarbeit von Hochschulen und zum kulturellen Verständnis in Europa beitragen. Seit 2007 könnt ihr mit dem ERASMUS-Programm auch Praktika im Ausland absolvieren. Jeder Teilnehmer bekommt einen monatlichen Mobilitätszuschuss, dessen Höhe abhängig vom Zielland ist. Die EU stellt dafür jährlich 450 Millionen Euro bereit. Weitere Infos findet ihr auf der Seite der Europäischen Kommission.

Victoria Ich finde es gut, dass es an unserer Uni ein Buddy-Programm gibt. Da bekommt jeder Erasmus-Student einen deutschen Studenten zur Seite, der ihm vor allem am Anfang mit der ganzen Organisation hilft. Ich befürchte nur, dass das Interesse bei uns deutschen Studenten nicht so groß ist, sodass wir kaum auf die Leute zugehen. Ich bin mal gespannt, ob das in Italien auch so ist. Denn es heißt ja, Italiener sind offener als Deutsche.

Julia Nimm doch ein Free Hugs Schild mit, dann kannst du deine Theorie direkt auf die Probe stellen.

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