SPIESSER unterwegs

Gestadten: Oldenburg

Wir stellen euch Städte vor, in denen es sich prima leben, studieren und arbeiten lässt. In dieser Ausgabe verrät euch SPIESSER-Autor Theo, dass im beschaulichen Oldenburg sogar echte Palmen wachsen.

27. November 2012 - 13:52
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Die Stadt in einem Satz:

Gutbürgerliche Möchtegern-Großstadt auf liebenswertem Selbstfindungstrip.

Hier studiert man:

Wahlweise rauchen die Köpfe an der Jade-Hochschule oder der
Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg. Letztere wurde 1973 gegründet, davor gab es nur eine Pädagogische Hochschule für die Lehramtsstudenten.

Das studiert man:

Schwerpunkte liegen klar in den Naturwissenschaften, etwa in Meeresbiologie und Energietechnik. Geisteswissenschaftliche Fakultäten gibt es trotzdem – allein der gefühlten Unmenge an Leuten wegen, die hier auf Lehramt studieren. Medizin kommt in Kooperation mit einer niederländischen Uni demnächst auch noch in die Wundertüte.

Hier arbeitet man:

Wer in Deutschland Fotos entwickeln lässt, der hält meist ein Oldenburger Produkt in den Händen. Cewe Color ist der größte Fotohersteller Europas, viele Millionen Fotos laufen hier jedes Jahr vom Band. Ansonsten gibt es kaum Industrie und sehr viele Dienstleistungsunternehmen, Ausnahme ist der Autozulieferer Peguform, der Teile für VW und Daimler produziert. Viele Oldenburger arbeiten in einem der Dutzenden IT-Betriebe.

Fakten, Fakten, Fakten

Bundesland: Niedersachsen
Einwohner: 162.000
Fläche: 103 km2
Oberbürgermeister:
Gerd Schwandner
Studierende: ca. 13.500

DER Ort fürs Date:

Hafenpromenade! Mehr als ein bisschen Kies wird da nicht mehr umgeschlagen, dafür gibts lauschige Cafés mit Blick auf die Hunte, einen Nebenarm der Weser. Hach.

 

Da tummeln sich die Touris:

In der Innenstadt. Kleinkinder müssen auf ein bronzenes Oldenburger
Pferd klettern, die Erwachsenen Vorträge über eben dieses Oldenburger Pferd über sich ergehen lassen. Dann geht es zum Wandbild des früheren Landesherrn Graf Anton Günther. Der hatte auch ein Pferd. Aktuell in der Diskussion: ein bronzenes Pferd, diesmal vor dem Schloss, mit Graf Anton Günther im Sattel.

DER Trend:

Massenaufläufe bei Wohnungsbesichtigungen. Die etwa 250 Interessenten pro Wohnung gucken bei diesen Anlässen stets traurig und erzählen einander Schauergeschichten über den knappen Wohnraum, Schimmel im Allgemeinen und Bahnlärm im Speziellen.

 

Ist Grillen im Park erlaubt?

Es ist nicht verboten, aber auch nicht gern gesehen. Und um 20 Uhr ist Zapfenstreich, dann schließt die Verwaltung die Eingangstore.

Das Klischee:

Der Oldenburger, so munkelt man, schaut insgeheim neidisch nach Bremen. Zum Trost erfanden die Handelskammern die „Metropolregion Bremen-Oldenburg“ und der Zug nach Bremen heißt jetzt „Regio-S-Bahn“, braucht für die Strecke aber nach wie vor gute 40 Minuten.

Das isst man hier - außer Leipziger Allerlei:

Die Oldenburger Palme, Grünkohl! Zusammen gegessen mit Kartoffeln, Pinkel-Wurst und Kassler. Bevorzugt genossen bei Butterfahrten und jedem anderen gesellschaftlichen Anlass. Fehlt der Anlass, wandert man mit einem Bollerwagen stundenlang durch die Gegend, bis man ihn gefunden hat oder sich an dieses Problem nicht mehr erinnern kann. Das nennt sich dann „Kohlfahrt“.

Interessant zu wissen:

1967 wurde in Oldenburg die erste große Fußgängerzone Deutschlands eingerichtet, eine für die Zeit äußerst moderne und von vielen skeptisch betrachtete Neuerung.

Der Geheimtipp:

Ins Polyester gehen! Ausgesprochen ansprechendes Diskoclubloungebistro, auf jeden Fall das Zentrum derjenigen, die beim Was-mit-Medien-Machen in Oldenburg gestrandet sind. Immer gut für einen kulturell hochwertigen und trotzdem chilligen Abend.

Text: Theo Müller, Illustration: Juliane Dorn

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