Mit seiner düsteren Atmosphäre und seinen beeindruckenden Spezialeffekten gilt „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer anderen Welt“ als Meilenstein des Horrofilmgenres. Das Game „Alien: Isolation“ nimmt die Herausforderung auf sich, das bedrückende Gefühl des Films in ein Videospiel zu verpacken. SPIESSER-Autor Moritz hat es für euch getestet.
27. October 2014 - 11:42 SPIESSER-Autor MoritzSaenger.
„Alien: Isolation“ knüpft unmittelbar an die Ereignisse des ersten Teils der Filmreihe an: 15 Jahre sind seit den schrecklichen Vorgängen vergangen, die Hauptfigur Ellen Ripley an Bord der Nostromo in den Tiefen des Weltalls erlebte. Ein unbekanntes Wesen geriet damals auf ihr Frachtschiff, tötete die Besatzung und zwang Ellen, die Nostromo allein auf einem kleinen Raumgleiter zu verlassen...
Im Dunkeln lässt sich nicht nur gut munkeln...
Als ein Handelsschiff den mutmaßlichen Flugschreiber der Nostromo birgt und an Bord der Raumstation Sevastopol bringt, macht sich Ellens Tochter Amanda wieder Hoffnungen, ihre Mutter zu finden. Doch bevor sie den Flugschreiber untersuchen kann, wird die Raumstation von einer Explosion erschüttert. Amanda ist plötzlich auf sich allein gestellt. Beim Betreten der Sevastopol fällt direkt auf, dass die Raumstation überhastet evakuiert worden ist. Einzelne Gruppen von Überlebenden wollen Amanda plötzlich an den Kragen. Dann sind da noch die Androiden, das automatisierte Personal der Sevastopol, die sich merkwürdig feindselig verhalten. Vereinzelt liegen Leichen auf dem Boden, manchmal auch nur Blutlachen. Und auch das Alien ist nicht weit...
Wen spielst ihr?
Ihr verkörpert die toughe Amanda Ripley. Um ihre verschwundene Mutter zu finden, sind ihr alle Mittel recht. So müsst ihr euch an Bord der Sevastopol mit schießwütigen Menschen und skrupellosen Androiden herumschlagen. Das Alien verfolgt euch dabei ständig über die Lüftungsschächte: Seid ihr zu laut, macht es kurzen Prozess mit euch. Dann hilft nur noch Verstecken. Dafür finden sich auf der Sevastopol Spinde, in die ihr flüchtet. Einmal hinein gekauert könnt ihr durch kleine Schlitze das Geschehen draußen verfolgen und nebenbei auf euren Bewegungsmelder schauen. Diese Momente, in denen das Alien vorbeischleicht, treiben einem wirklich den Schweiß auf die Stirn.
Damit ihr Konfrontationen vermeidet, müsst ihr versuchen, um Gegner herum zu schleichen. Hierfür bietet das Spiel die Möglichkeit, Dinge wie Blendgranaten zu bauen, mit denen ihr die Aufmerksamkeit von euch weg lenkt. Auch wenn es keine Open-World-Umgebung ist: Es gibt immer mindestens zwei, wenn nicht sogar mehr Wege, die euch zum Ziel führen. Das führt dazu, dass ihr mehrere Taktiken ausprobieren müsst, was durchaus Geduld verlangt. Seid ihr zu unvorsichtig, heißt es Neustart und neue Taktik austesten...
Die Sevastopol lädt mit ihren Gängen und Schächten zum Entdecken ein.
Die Missionen des Spiels sind zumeist genrebekannt. Ihr könnt anhand eurer Karte eine Route zurecht legen, sofern ihr bereits einmal beim Kommunikationszentrum wart. Bei Missionen wie „Finde eine neue Datenzelle!“ wird es interessanter, denn euer Zielort wird nicht auf der Karte angezeigt und ihr müsst selber auf die Suche gehen. Dann stehen euch meist mehrere Gänge zur Auswahl. Da das Spiel auf einer Raumstation stattfindet, sind die Areale zwar ähnlich aufgebaut, werden aber nicht langweilig. Dadurch, dass ihr immer länger in einem Bereich bleibt, prägt ihr euch die Wege auch gut ein.
Einzelkämpfer oder Gruppentier?
Interessant ist bei dem Spiel hauptsächlich der Singleplayer. Es gibt aber auch einen Überlebensmodus, bei dem ihr innerhalb einer bestimmten Zeit Herausforderungen bestehen müsst. Das Alien will euch dabei die ganze Zeit an den Kragen. Außerdem könnt ihr euch in Online-Bestenlisten messen. Mit Freunden könnt ihr leider nicht spielen, weder online noch im Koop-Modus. Man sollte das Spiel vor allem alleine erleben.
Lebensaufgabe oder Eintagsfliege?
Das Spiel ist beladen mit Spannung und Psychoterror und wird euch sicherlich die ganze Zeit in seinen Bann ziehen. Die Spieldauer wird mit 15 Stunden angegeben, allerdings sollten erfahrene Spieler schon früher fertig sein. Seid ihr vorsichtig beim Schleichen, werdet ihr dem Alien seltener gegenüber stehen und das Spiel folglich auch schneller beenden können.
Gehört zu den Highlights des Spiels: Amanda versteckt sich in den Spinden...
Hier flasht das Spiel total:
Ganz klar bei der Atmosphäre. Das hat das Spiel hauptsächlich dem unglaublichen Sounddesign zu verdanken. Meist ist es recht still auf der Sevastopol, nur kleine Geräusche sind irgendwo aus der Ferne sind zu vernehmen. Macht ihr zu viel Lärm, könnt ihr das Alien in den Lüftungsschächten poltern hören. Da hält man schon mal den Atem an und horcht, wo das Geräusch her kommt. Die Angst ist euer ständiger Begleiter. Gekoppelt mit den düsteren Gängen und den bedrohlichen Lichteffekten ist das Spiel ein Erlebnis. Mir gefällt auch der hohe Schwierigkeitsgrad, da man zum Weiterkommen seinen Verstand einschalten muss.
„Alien: Isolation“
Plattform: PC, PS4, PS3, Xbox One, Xbox 360 Genre: Action, Horror Publisher: Sega Entwickler: Creative Assembly Altersfreigabe: USK 16
Das hat genervt:
Zu Beginn sicherlich der hohe Schwierigkeitsgrad. Das hat sich aber schnell geändert, da man einfach lernen muss, vorsichtiger zu handeln. Klar ist die ein oder andere Mission nicht so spannend wie die davor, das ist aber zu verkraften.
Spielt sich wie:
Das Setting erinnert an den ersten Teil der „Dead Space“-Reihe, die Atmosphäre ähnelt der von „Outlast“ und die Spannung ist mit dem ersten Teil der „F.E.A.R.“-Reihe vergleichbar. Insgesamt ist das Spiel aber auf seine Weise besonders.
Systemanforderungen:
Zum Installieren auf dem PC benötigt ihr einen Account bei Steam. Der ist kostenlos, Internetzugang ist aber Pflicht. Euer Rechner muss nicht allzu hohen Anforderungen entsprechen, ein 5 Jahre alter PC packt das Spiel auf mittleren Einstellungen. Die 35 GB Festplattenspeicher für die Installation ist aber 'ne Marke. Ich würde euch außerdem ein paar gute Kopfhörer empfehlen, da ihr euch sehr auf Geräusche verlassen müsst und sie das Spiel ungemein bereichern.
Pflicht oder Langeweile:
Für Fans von Schleich- und Horrorspielen ein Muss und für alle Fans der Alien-Reihe sowieso.
Text & Screenshots: Moritz Sänger
Teaserfoto: Sega Press
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