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Ins Netz gehen oder nicht?

Ist es nun sinnvoll für eine Stadt Energienetze zurückzukaufen oder nicht? Wie überall im Leben ist auch diese Frage nicht so pauschal zu mit "Ja" oder "Nein" zu beantworten. Die Blogger Jelena und Jens haben sich für euch näher mit der Thematik beschäftigt und sind sehr unterschiedlicher Meinung.

02. January 2014 - 17:10
SPIESSER-AutorIn Jelly.
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Jelly Offline
Beigetreten: 10.09.2012

Dieser Beitrag entstand
in Zusammenarbeit mit RWE.

 

Öffentlich oder privat? Das ist genau die Frage, die sich alle Jahre wieder viele Städte im Bezug auf ihre Strom, Gas, Fernwärme oder auch Verkehrsnetze stellen müssen, wenn mal wieder die Konzessionen zum Betreiben der Netze auslaufen. Oft kommt es zu Volksentscheiden, in denen die Bürger der Städte Stellung beziehen können.

Während sich die Berliner in diesem Jahr knapp gegen den Rückkauf der Energienetze ausgesprochen haben, wurde in Hamburg mit einem Befürworteranteil von 50,9 Prozent der Rückkauf beschlossen. War das wirklich die richtige Entscheidung?

Jelena: "Die Hamburger haben sich richtig entscheiden!"

Am 22. September 2013 wurde in meiner Heimatstadt Hamburg nicht nur über den Bundestag abgestimmt, sondern auch über den Rückkauf der Energienetze der Stadt. Das Ergebnis des Volksentscheids fiel zwar knapp aus, ist aber trotzdem bindend: Dank 50,9 % der Hamburger werden die Energienetze von Vattenfall (Strom- und Fernwärmenetz) und E.on (Gasnetz) zurückgekauft. Das heißt, wenn im Januar 2014 die Netzvergabe neu ausgeschrieben wird, muss sich auch die Hansestadt selbst als Netzbetreiber bewerben. Hamburg folgt damit einem echten Trend: Seit 2007 haben deutsche Kommunen bundesweit circa 70 Stadtwerke zurückgekauft bzw. neu geschaffen.


Im Volksentscheid haben sich 50,9 Prozent der Bürger
Hamburgs für den Rückkauf der Energienetze
ausgesprochen. Jetzt muss die Hansestadt danach
handeln. Foto: S. Hofschlaeger, pixelio.de

Der Volksentscheid in Hamburg wurde bereits im Vorfeld heiß diskutiert und bis zum Schluss war sein Ausgang unklar. Viele Hamburger waren sich nämlich bis zuletzt unsicher. Ich kenne selbst Leute, die sich entweder erst kurz vorher entschieden oder sogar enthalten haben, weil ihnen die Entscheidung so schwer fiel.

Natürlich ist es für den normalen Bürger schwer eine Entscheidung zu einem Thema zu treffen, das so eng mit Wirtschaftsprognosen und anderen komplizierten Aspekten verbunden ist. Trotzdem finde ich es gut, dass ich durch den Volksentscheid selbst Stellung beziehen konnte. Immerhin geht es um große Geldsummen, die durch den Rückkauf auf den Haushalt meiner Heimatstadt zukommen: Rund zwei Milliarden Euro soll es kosten. Die Befürworter des Netzrückkaufs sprechen allerdings hauptsächlich von dem langfristigen Gewinn für die Stadt: Na klar, wenn Hamburg selbst mit den Stromnetzen wirtschaftet, springt irgendwann natürlich auch Gewinn dabei heraus – und der ist langfristig bestimmt Höher als die kurzfristigen Kosten. Immerhin sollen E.on und Vattenfall allein mit den Strom- und Gasnetzen 250 Mio. Euro pro Jahr einnehmen.


Die Befürworter des Rückkaufs glauben an
sinkende Netzentgelte für die Bürger, wenn die
Stadt selbst der Betreiber der Energienetze ist.
Foto: GG-Berlin, pixelio.de

Mehr als 600 Stadtwerke in Deutschland zeigen, dass man mit einem Netzrückkauf schwarze Zahlen schreiben kann. Außerdem ist Hamburg als Betreiber der Stromnetze sicher nicht so stark gewinnorientiert, wie es die großen Konzerne sind. Wenn doch, bleibt der Gewinn wenigstens in der Stadt selbst und die ist am Ende noch immer ihren Bürgern verpflichtet.

Durch den Volksentscheid konnte ich selbst Einfluss auf die weitere Netzbetreibung  nehmen. Ich finde, dass die Hamburger damit die richtige Entscheidung getroffen haben. Der Rückkauf wird nun eine „sozial gerechte, klimaverträgliche und demokratisch kontrollierte Energieversorgung aus erneuerbaren Energien“ bringen – das stand jedenfalls im Abstimmungstext für den die knapp 51 Prozent der Hamburger am 22. September 2013 in der Volksabstimmung über den Netzrückkauf gestimmt haben.

 

Warum Blogger Jens so gar nicht überzeugt ist vom Rückkauf der Energienetze, lest ihr auf der nächsten Seite.

Text: Jelena Malkowski
Teaserbild:
Martin Berk, pixelio.de

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Kommentare

Ein Kommentar
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