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Mehr als du denkst!

Sesselpupser, Langweiler, Spießer – das sind oft die ersten Reaktionen, die Steuerfachangestellte bekommen. SPIESSER-Autor Alexander hat zwei junge Exemplare getroffen und herausgefunden, dass dieser Job ganz und gar nicht seinem Klischee entspricht und dazu noch echt gute Aussichten bietet.

24. March 2015 - 14:33
SPIESSER-Autor Alex-Milli.
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Alex-Milli Offline
Beigetreten: 21.01.2014


Lucas (r.) und Melanie erzählen Alexander ganz
gemütlich bei Kaffee und Kuchen von ihrem Job.

Wenn Lucas Bühner von seiner Ausbildung erzählt, stößt er oft auf ungläubige Reaktionen: „Die Leute schlagen die Hände über dem Kopf zusammen und fragen, wie er das nur machen könne“, erzählt mir der angehende Steuerfachangestellte in einem Münchner Wirtshaus, „Das sei ja so langweilig.“ Der Beruf des Steuerfachangestellten ist mit vielen dieser Vorurteile und Klischees verknüpft – zu unrecht. „Die Karrieremöglichkeiten in der Branche sind sehr groß. Man kann sogar seine eigene Kanzlei gründen. So viele Möglichkeiten von selbst viel zu erreichen, gibt es in kaum einem anderen Beruf“, meint Lucas.

Ein Job mit guten Aussichten:
Eine Ausblidung zum Steuerfach-angestellten kannst du mit Abi oder Realschulabschluss machen. Besonders wichtig sind gute Noten in Mathe und Deutsch. Die Ausbildung dauert drei Jahre. In diesen lernen die Azubis Rechnungswesen, Steuerwesen, Betriebswirtschaft und Wirtschaftsrecht. Nach mindestens drei Jahren im Beruf kann man die Prüfung zum Steuerfachwirt absolvieren. Nach insgesamt sieben Jahren praktischer Erfahrung die Prüfung zum Steuerberater. Du hast Lust auf eine Ausbildung mit Zukunft? Hier bekommst du alle Infos!
Traumjob über Umwege

Die erste Wahl sei der Beruf zwar nicht für ihn gewesen, erzählt mir der 22-Jährige. Doch mittlerweile ist er begeistert von der Arbeit des Steuerfachangestellten. Lucas absolviert seine Ausbildung im letzten Lehrjahr in München. „Eigentlich bin ich in den Beruf durch meine Tante, die Wirtschaftsprüferin ist, gestoßen“, erzählt er. Nach dem Abitur und einem Sozialen Jahr, wusste er noch nicht genau, in welche Richtung es gehen sollte. „Ich habe mich nie als Bürojobber gesehen. Am Anfang war da diese Vorstellung von der langweiligen Arbeit am Computer ohne Abwechslung. Doch schnell habe er gemerkt, dass es weit mehr als das ist: „Jeder Tag in der Ausbildung ist etwas Besonderes. Die erste Buchhaltung oder die erste Steuererklärung. Ständig erfährt man etwas Neues.“

Bei der jungen Steuerberaterin Melanie Migge war das anders: Die Idee, die Ausbildung zur Steuerfachangestellten zu absolvieren, sei ihr schon in der Realschule gekommen. Ihre Lehrerin habe ihr empfohlen, doch mal ein Praktikum in diesem Bereich zu machen, da sie ein gutes Gefühl für Rechnungswesen habe. „Ich war dann schon überrascht, dass es so ein vielfältiger Beruf ist“, erzählt sie und ergänzt: „Man hat es mit vielen verschiedenen Charakteren zu tun, das macht den Reiz aus.“ Nach ihrer Ausbildung zur Steuerfachangestellten, arbeitete sie sich stetig hoch. Bis zur Steuerberaterin. Gemeinsam mit einem Partner gründete die Mitzwanzigerin letzten Herbst sogar ihre eigene Kanzlei.

Anders als man vielleicht denken könnte, war es für den Abiturienten Lucas übrigens zu Beginn schwieriger, sich in den Beruf einzuarbeiten, als für die Realschülerin Melanie. Da Rechnungswesen auf dem Lehrplan des Gymnasiums, im Gegensatz zur Realschule, keinen Platz findet, musste Lucas hier alles nachholen: „Da weißt du erstmal nicht genau, was du machen sollst. Aber wenn man sich anstrengt, versteht man die Materie auch recht schnell.“

Über den Tellerrand hinausblicken

SPIESSER-Autor Alexander (r.) hat jetzt ein ganz
anderes Bild von Steuerfachangestellten wie
Melanie und Lucas.

Kontoauszüge abschreiben und Zahlen übertragen: So stellen sich viele den Alltag von Melanie Migge und Lucas Bühner vor. Doch dass das definitiv nicht mehr der Fall ist, weiß die erfahrene Melanie: „ In meiner Ausbildung musste ich mir nur fachliche Gedanken machen.“ Das stupide Übertragen von Zahlen gehört längst der Vergangenheit an. „Der Beruf hat sehr viel mit Denkarbeit zu tun. Außerdem muss man immer bereit sein, über den Tellerrand hinauszublicken.“ Das liegt vor allem daran, dass sich die Steuergesetze in Deutschland häufig ändern. Ein Steuerfachangestellter muss sich ständig auf dem Laufenden halten. „Täglich erreichen uns zahlreiche Newsletter, die wir durchgehen müssen“, sagt Melanie Migge und Lucas Bühner ergänzt: „Man lernt in diesem Beruf nie aus.“

Ein Job für jeden?

Den Beruf empfehlen würde Lucas Bühner aber nicht nur Zahlen- und Wirtschaftsjunkies: „Jeder der ein Praktikum in diesem Bereich macht, würde merken, dass die Arbeit nichts mit dem tristen Klischee des einsamen Büroarbeiters zu tun hat“, sagt er.
Wer sich für die Ausbildung zum Steuerfachangestellten entscheidet, wird auch im Freundeskreis häufig um Hilfe gebeten. „Oft werde ich gefragt, ob ich nicht die nächste Steuererklärung machen könne“, erzählt Lucas mit einem Augenzwinkern. Doch das sollten seine Freunde in ihrem steuerrechtlich noch unkomplizierten Leben doch selbst hinbekommen. Mit ein bisschen Köpfchen geht das schon.

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit
der Bundessteuerberaterkammer.

 

Text: Alexander Millauer
Teaserbild: Tim Reckmann, pixelio.de

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