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Schwerpunkt

„Mehr als
Jutebeutel und kein Bock“

Anfang November kamen medienbegeisterte Jugendliche aus ganz Deutschland für vier Tage in der Medienmetropole Frankfurt zusammen, um in Workshops, bei Medientouren und während Podiumsdiskussionen sowohl handwerkliches Know-How zu lernen als auch gestandenen Branchenexperten auf den Zahn zu fühlen. SPIESSER-Praktikantin Mireille war für euch live vor Ort.

18. November 2014 - 13:33
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Beigetreten: 25.08.2014

„Wenn ich groß bin, will ich mal irgendwas mit Medien machen“ – so in etwa lassen sich meine Zukunftswünsche zusammenfassen. Ich bin jedoch nicht die einzige Nachwuchsjournalistin, die von einer Anstellung bei einer großen Tageszeitung oder einem beliebten Fernsehsender träumt. Und Tagträume allein machen leider noch keinen gefeierten Redakteur aus mir. Um meinen Zielen aber zumindest näher zu kommen, habe ich Anfang November die Jugendmedientage (JMT), den bundesweit größten Kongress für junge Medienmacher, in Frankfurt besucht. Bei den JMT können Jugendliche und junge Erwachsene mit ähnlichen Ambitionen wie ich sowohl Gleichgesinnte treffen als auch an einer Vielzahl von Workshops teilnehmen, um ihre medialen Fertigkeiten zu verbessern. Als i-Tüpfelchen werden sowohl Podiumsdiskussionen angeboten, bei denen bereits gestandene Medienmacher zu verschiedenen Themen diskutieren, als auch Medientouren bei diversen Unternehmen organisiert, darunter das Satire-Magazin Titanic, der Hessischen Rundfunk oder die Frankfurter Neue Presse.


Die wichtigste Eintrittskarte überhaupt...
Foto: Kai Peters

Veranstaltet wurde dieses Großevent, das jährlich rund 500 junge Medienmacher besuchen, von der Jugendpresse Deutschland. „Dass die Jugendmedientage von jungen für junge Medienmacher organisiert wurden, hat mir besonders gut gefallen. Es ist schön zu sehen, dass die ‚Generation Y‘, die ja sonst immer nur auf Hipsterjutebeutel und die ‚Keine Lust‘ –Einstellung reduziert wird, solch großen Veranstaltungen auf die Beine stellen können“, findet die 21-Jährige Betül Demir, die Medienpsychologie in Köln studiert. Ich habe die Kölnerin im Rahmen des Poetryslams kennengelernt, den der SPIESSER auf die Medientage veranstaltet haben. Recht spontan hat sich Betül dazu entschlossen, an ihrem ersten Slam teilzunehmen. Ihr humorvoller Text zum Thema Toleranz gegenüber Frauen, die Kopftuch tragen, wurde vom Publikum mit tosendem Applaus gefeiert. Während wir miteinander sprechen, wird sie immer wieder von fremden Leuten zu ihrem beeindruckenden Auftritt angesprochen. Hier zeigt sich meiner Meinung nach sehr deutlich, was die Jugendmedientage den Teilnehmern ermöglichen: Sie können sich in Dingen auszuprobieren, die ihnen bisher völlig fremd waren und dabei womöglich ungeahnte Talente entdecken.


Auf den Jugendmedientagen wird allen Nachwuchsmedienmachern der Weg aufgezeigt.
Foto: Dominik Martin

Die JMT sind dabei nicht nur auf die klassischen Medien ausgerichtet, wie bereits der Poetry-Slam gezeigt hat. Sie ermöglichen neben Slammern beispielsweise auch Nachwuchsfotografen, ihr Talent unter Beweis zu stellen, indem im Rahmen der Veranstaltung alljährlich ein Fotowettbewerb ausgeschrieben wird.


Jungjournalisten unter sich.
Foto: Zeno F. Pensky

Doch neben den vielen Möglichkeiten, das eigene Know-How zu verbessern, begeistert die meisten Besucher vor allem der Austausch mit Gleichgesinnten und die angenehme Atmosphäre. „Du kommst hier an und es fühlt sich direkt familiär an. Hier haben alle Bock auf Medien. Man kann mit so vielen Leuten direkt ins Gespräch kommen und sich über super viele interessante Themen austauschen“, meint Anton Mihajlenko, 17, ein Abiturient aus einem kleinen Dorf in Baden-Württemberg.

Ich selbst kehre begeistert von meinem Medientageausflug zurück. Es ist super, dass dem deutschen medienbegeisterten Nachwuchs eine solche Plattform geboten wird. Zwar haben mir die letzten Tage auch deutlich gezeigt, wie stark meine Konkurrenz um die heißbegehrten Stellen im Medienbereich sind, aber von meinem Wunsch, eines Tages in genau diesem Bereich zu arbeiten, habe ich mich nicht abbringen lassen. Im Gegenteil, wenn ich groß bin, will ich jetzt definitiv mal was mit Medien machen.

Text: Mireille Huditz
Teaserfoto: Kai Peters

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