Kinofeeling

Tracers

Ein New Yorker Fahrradkurier entdeckt durch Zufall die große Liebe und die Trendsportart Parkour für sich. Durch seine neue Parkour-Gang gerät er auf die schiefe Bahn und muss um seine Angebetete kämpfen. Ob Taylor Lautner in seiner ersten Hauptrolle nach dem Ende der Twilight-Saga überzeugen kann, erfahrt ihr von SPIESSER-Autor Niklas.

29. May 2015 - 11:43
SPIESSER-Autor CarlosVomDach.
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CarlosVomDach Offline
Beigetreten: 28.02.2015

Worum geht's?

Eines Tages gerät das Leben des New Yorker Fahrradkuriers Cam völlig aus den Fugen. Er stößt bei einem Verkehrsunfall mit der Parkour-Läuferin Nikki zusammen, von der er sofort fasziniert ist. Genauso schnell wie sie vor sein Rad gesprungen ist, verschwindet sie wieder. Am nächsten Tag steht ein nagelneues Bike in der Firma. Cam macht sich auf die Suche nach der geheimnisvollen Unbekannten und trifft dabei auf ihre Parkour-Truppe, die neben dem Training noch anderen dubiosen Geschäften nachgeht. Cam ist von der artistischen Fortbewegungsart ziemlich angetan und möchte natürlich auch Nikki wiedersehen. Deshalb trainiert sich Cam als geborenes Naturtalent die Parkour-Skills in kürzester Zeit mithilfe von YouTube-Videos selbst an.


Bei einem Verkehrsunfall stoßen Nikki und Cam zum
ersten Mal aufeinander.

Nikkis Bruder Dylan beobachtet ihn beim Training und ist sofort beeindruckt. Schnell wird er in das Team aufgenommen und ist fortan bei den gefährlichen und kriminellen Aufträgen der Gangster-Parkour-Truppe dabei. Das Geld kann er nur zu gut gebrauchen, um seine Schulden bei der chinesischen Mafia begleichen und seinen neuen Traum, gemeinsam mit Nikki aus der Stadt zu ziehen, verwirklichen zu können. Die ist jedoch noch in festen Händen, ausgerechnet in denen des Gang-Anführers Miller. Liebe mit Hindernissen – zum Glück kennen sich die beiden Parkouristen damit aus.

Wer spielt mit?

An der Seite von Teenie-Schwarm Taylor Lautner (Twilight) spielt seine Ex-Freundin Marie Avgeropoulos (50/50-Freunde fürs Überleben) die dauerhaft ernste Nikki. Der Rest des Ensembles zeichnete sich bisher durch Kurzauftritte und Nebenrollen in amerikanischen TV-Serien aus. Die eigentlichen Stars des Films sind sowieso die professionellen Parkour-Läufer und Stuntmen, die bereits bei den letzten drei James Bond Filmen und in der Bourne-Reihe herumgeflogen sind.

Filmischer Augenschmaus?

Mit seiner Verkörperung des langweiligen Charakters Cam darf sich Taylor Lautner Hoffnungen auf seine zweite „Goldene Himbeere“ machen. Der Film lebt vor allem von den eindrucksvollen Parkour-Szenen quer durch den New Yorker Großstadtdschungel. Ob in einem Parkhaus oder auf einem stillgelegten Frachter im Hafen – für die Parkour-Truppe ist jeder Ort zum Trainieren recht. Die Kamera ist dicht dran am Geschehen, der Zuschauer ist immer mitten drin – bei einer wilden Verfolgungsjagd über den Dächern oder den rasanten Fahrradfahrten in den Straßen New Yorks. Durch die coolen Action-Szenen werden die eher durchschnittlichen Leistungen der Schauspieler und die platten Dialoge gut ausgeglichen.


Im Film springen die besten Parkour-Läufer der
Welt (und Taylor Lautner) durch New York.
Braucht man Taschentücher?

Höchstens wenn man während den schnellen Kamerafahrten bei den Parkour-Szenen seine Cola verschüttet hat. Oder wenn einem die Freudenstränen in die Augen schießen, sobald der Abspann beginnt.

Große Leinwand oder kleiner Bildschirm?

Die Action-Szenen in luftiger Höhe garniert mit Dubstep-Beats, die vor fünf Jahren cool waren, kommen im Kino natürlich besser rüber als auf dem Fernseher. Für einen anspruchslosen Sonntagabend auf der Couch ist der Film aber auch gut geeignet.

Mit wem angucken?

Sportbegeisterte Action-Fans kommen bei diesem Film ebenso auf ihre Kosten wie Anhängerinnen des Team Jacobs, obwohl dessen Six-Pack erstaunlich selten zu begutachten ist. Achtung liebe Parkour-Gemeinde: An Klassiker des Parkour-Films wie „Banlieue 13“ kommt der Film leider nicht ran, vor allem inhaltlich.

Was macht man danach?

Auf das Dach des Kinos klettern und nach Hause jumpen. Alternativ aufs Fahrrad schwingen und hoffen, bei einem Unfall die große Liebe zu treffen (soll vorkommen).

In 3 Worten:

Gangster, Parkour, Liebe

Mainstream oder Independent?

Es ist zwar der erste größere Kinofilm des spanischen Regisseurs Daniel Benmayor, der sich bisher vor allem mit Werbeclips für Autos und Männerpflegeprodukte einen Namen gemacht hat. Aber das Label „Independent“ schließt wohl allein die bloße Anwesenheit von Taylor Lautner aus.

Tracers

Regie: Daniel Benmayor
Darsteller: Taylor Lautner, Marie Avgeropoulos
Kinostart: 28. Mai 2015
Länge: 93 Minuten

 

 

Text: Niklas Kaulbersch
Fotos: Pressematerial Senator

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