In Großbritannien beginnt die Standortprüfung für einen Bahnhof der besonderen Art. Im Jahre 2018 sollen von dort aus keine Züge fahren, sondern Touristen mit dem nötigen Kleingeld in den Weltraum düsen. SPIESSER-Praktikantin Clara verrät euch mehr dazu.
29. July 2014 - 15:35 SPIESSER-Autorin claruschka.
Von der Insel ins All – schon in vier Jahren sollen die ersten kommerziellen Flüge aus Großbritannien in den Weltraum starten. Ähnlich wie bei einem Flughafen werden die Raumfähren über eine Startbahn anfliegen und so ins All gelangen. Für Touristen, die vor ihrer Spritztour in ferne Welten ein spezielles Training durchlaufen, wird an diesem Bahnhof eine Reise der ganz besonderen Art beginnen.
Weniger Wissenschaft, mehr Kommerz
Geht's auch von hier aus bald ins All?
Bevor natürlich so richtig losgehen kann, ist erst mal Planung angesagt: Derzeit werden in Großbritannien und Schottland acht Standorte, für den möglichen Bahnhof anhand von verschiedenen Kriterien geprüft. Was gilt es zu beachten? Die Startbahn des bereits vorhandenen Flughafens muss mindestens 3 Kilometer lang sein, schließlich steckt ordentlich Schub in so einer Raumfähre. Auch der Schutz von Anwohner ist wichtig: Der Bahnhof darf nicht zu dicht an besiedelten Gebieten liegen. Außerdem wird geprüft, ob an dem Flughafen eine räumliche Trennung zwischen regulärem Flugbetrieb und Weltraumverkehr möglich ist.
Die Pläne für den Bau sind von der britische Regierung veröffentlicht worden, die natürlich auch einen Nutzen aus dem Bahnhof ziehen will, denn Touristen im Orbit sind auf jeden Fall lukrativ. Durch den Bau erhofft sie die britische Raumfahrtindustrie eine Steigerung des Umsatzes, im Jahr 2030 könnte dieser bereits auf 50 Milliarden Euro gestiegen sein. Damit könnten auch viele zusätzliche Jobs in der Raumfahrtindustrie entstehen.
Großbritannien ist nicht allein im All...
Der Beginn einer Space Odyssey?
Der britische Weltraumbahnhof wäre nicht der erste seiner Art, auch andere Nationen wollen den Weltall kommerziell erreichen. Wie so oft sind die Amerikaner mal wieder Vorreiter. Im US-Bundesstaat New Mexiko wird im Moment ein Bahnhof gebaut, von dem aus Raumfähren der Firma Virgin Galactic starten sollen. Bereits über 600 Menschen mit dickem Geldbeutel, darunter Prominente wie Brad Pitt oder Ashton Kutcher, sollen Tickets für jeweils schlappe 250.000 Dollar gekauft haben. Der Weltall als Tummelplatz für reiche Touristen? Ursprünglich hätten die erste Maschine der Firma bereits dieses Jahr abheben sollen, allerdings wurde der Termin für den Jungfernflug bereits mehrere Male verschoben.
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Wenn also alle Pläne aufgehen, werden Touristen schon in vier Jahren von Großbritannien aus ins All reisen. Klingt immer noch ziemlich nach Science-Fiction. Aber egal, ob 2018 die ersten Schiffe ins Weltall starten, etwas scheint sicher zu sein: Es werden schon die ersten Touristen im Weltall rumschweben bevor auch nur eine Maschine vom neuen Berliner Flughafen startet.
Text: Clara Mißbach
Teaser: Christian Pfeifer
Fotos: Flickr-User Jetstar Airways (CC BY-SA 2.0), Marcin Wichary (CC BY 2.0)
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