Frage der Woche

Was sagt ihr zum geplanten Zwei-Klassen-Internet?

16. September 2013 - 17:58
von SPIESSER-Redakteurin grünerTee.
Noch keine Bewertungen
grünerTee Offline
Beigetreten: 14.01.2013

Ihr wollt mehr Fragen?
Auf unserer Frage-der-Woche-Übersichtsseite findet ihr alle bisherigen Fragen zum Nachlesen.

Die EU-Kommission hat einen neuen Entwurf zur Netzneutralität vorgelegt. Roaming und die damit anfallenden Gebühren sollen bis 2016 abgeschafft werden. Klingt doch super! Allerdings sollen Provider im Gegenzug die Möglichkeit bekommen, kostenpflichte Dienste anzubieten. Mit denen können wir dann bestimmte Dienste, wie beispielsweise Videostreams, schneller nutzen – allerdings gegen Aufpreis.

Was ist Netzneutralität eigentlich?

Netztneutralität bedeutet, dass alle Datenpakete gleich behandelt werden, also immer mit der höchstmöglichen Geschwindigkeit von einem an den anderen Punkt übertragen werden. Demnach darf es eigentlich nicht möglich sein, sich eine schnellere Übertragungsgeschwindigkeit zu erkaufen. Der neue Entwurf der EU-Kommission zum europaweiten Telekommunikationsmarkt lässt aber genau das zu. Einzig die Drosselung und das Sperren des Internetzugangs sollen weiterhin verboten bleiben.

Mehr Informationen zum Verordnungsentwurf der EU findet ihr hier.

Wie seht ihr das? Seid ihr bereit, für eine schnellere Datenübertragung im Internet Geld zu bezahlen?


Dir gefällt dieser Artikel?

Kommentare

Zwei Kommentare
  • Hallo Nachwuchsmisantrhrop,
    damit hast du natürlich recht. Innerhalb seines Tarifs und Datenvolumens dürfen die Anbieter natürlich keine Unterschiede zwischen ihren Kunden machen. Das ist aber gar nicht der Punkt, der stören kann. Mit dem neuen Entwurf der EU-Kommission wird es den Anbietern möglich sein kostenpflichtige Extra-Services anzubieten, die außerhalb des eigentlichen Grundtarifs liegen. So kann man beispielsweise Youtube-Videos oder sowas schneller streamen, wenn man es bezahlt. Und dieses schnellere Streamen läuft dann unabhängig vom eigentlichen Tarif, den man nutzt.

    Die Telekom bspw. hatte solche Geschäftsideen bereits vorgestellt und wird sie mit dem neuen Entwurf zum europäischen Telekommunikationsmarkt auch umsetzen können. Wer mehr zahlt, kann also in Zukunft auch in einigen Bereichen schneller surfen und das kann dann unter Umständen dazu führen, dass die Allgemeinheit insgesamt langsamer im Netz unterwegs ist, denn: wenn der eine schneller surfen kann, muss das ja auf kosten eines anderen gehen.

    Liebe Grüße,
    grünerTee

  • Da ist ein kleiner Definitionsfehler drin meine ich. Oder eher eine Unklarheit.

    Eine schnellere Übertragungsrate kann man kaufen. z.B. statt ISDN DSL.
    Aber innerhalb seines "Tarifs" muss sämtlicher Traffic gleich behandelt werden und man darf nicht nach P2P, Streams oder sonstwas unterscheiden, wo dann nach Priorität entschieden wird.

    SemperVideo erklärt das Ganze ganz schön :)
    http://www.youtube.com/watch?v=Z3JKJe2AlNE

Mehr zum Thema „Frage der Woche