Meinung

Nicht jedes Buch muss gelesen werden

Auch auf meinem Ebook-Reader tummeln sich höchst intelligente Werke von höchst intelligenten Autoren wie Nietzsche, Kant und Goethe, die ich mir im ersten Begeisterungswahn kostenlos bei Amazon heruntergeladen und seit dem...naja...höchstens mal durchgeblättert habe.

15. July 2014 - 13:49
von SPIESSER-Autorin Individuot.
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Individuot Offline
Beigetreten: 01.07.2014

Der Mathematiker Jordan Ellenberg erstellte nun für den Wall Street Journal Online den sogenannten Hawking-Index. Die auf Unterstreichungen im Text basierende Rechnung ist simpel und Ellenberg selbst räumt ein, dass sie keine wissenschaftlichen Standards erfüllt, trotzdem ergibt sich durch den Index zumindest ein Richtwert darüber, wie vollständig die Lektüre eines Werkes eigentlich ist. Dass Sachbücher nach diesem Index eher auf den unteren Rängen vorzufinden sind, überrascht mich persönlich eher wenig. Aber auch vermeintliche Kassenschlager wie "Shades of Grey" oder "The Great Gatsby" wurden im Schnitt gerade mal zu einem Viertel gelesen.

Natürlich nutzen bei weitem nicht alle die Funktion des Unterstreichens bei ihrem Ebook-Reader. Aber wenn man die Skepsis über die Methode außen vor lässt und sich einfach mal fragt, wie oft man schon Bücher angefangen hat, ohne sie zu beenden, wird mir bewusst, dass ich bei elektronischen Büchern definitiv eher dazu neige die Lektüre mitten im Text abzubrechen.

Auch wenn ich meinen Ebook-Reader vor allem im Bezug auf Lektüre für die Uni nicht missen will und immer in Ehren halten werde, so geht nichts über ein gutes, altes, gedrucktes Exemplar, wenn man das Lesen von und das Schmökern in Büchern genießt. Das legt man dann auch nur schwer wieder aus den Händen.

Der Hawking-Index heißt übrigens so, weil das Buch “Eine kurze Geschichte der Zeit” des bekannten Astrophysikers Stephen Hawking als der am wenigsten gelesene Bestseller aller Zeiten gilt. Und tatsächlich wurde nach Jordan Ellenberg Rechnung dieses Werk gerade mal zu 6 Prozent gelesen.

Aber was meint ihr? Wie oft brecht ihr die Lektüre eines Buches ab und legt es weg? Und passiert euch das bei einem Ebook häufiger?

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Kommentare

Ein Kommentar
  • Zuerst: Ich halte gar nichts von Ebooks! Wer ein Buch lesen will, sollte ein echtes Buch lesen. Ich finde, dass man das sowieso gar nicht vergleichen kann. Wenn du dir ein gebundenes Buch kaufst, hat das doch automatisch einen ganz anderen Wert! Du kannst es in den Händen halten, es ist echt und du hast dafür Geld ausgegeben, also liest du es auch.

    Ebooks verführen dazu, alles runter zu laden & doch nichts zu nutzen. Totale Verschwendung. Ich würde mir nie ein Ebook zu legen wollen. Vorallem liest man ein Buch doch komplett?
    Wieso sollte man ein Buch nur zu 1/4 lesen?
    Dann kann ich mir auch einen Film angucken, indem eh mehr
    als die Hälfte des Buches fehlt...

    Eine omische Funktion, das mit dem Unterstreichen...
    Ich finde, dass die Menschheit dies nicht benötigt.
    Unnütz & lässt uns nur noch fauler werden!

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