SPIESSER Beschäftigungstherapie

Erstsemester-Blog: Eine von vielen

Für SPIESSER-Autorin Claudia beginnt diese Woche offiziell das Studium – mit der Immatrikulationsfeier und 5.500 anderen Erstsemestern.

12. October 2010 - 21:18
von SPIESSER-Autorin Aluni.
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Aluni Offline
Beigetreten: 26.04.2009

Bestimmt werden wir alle hübsch aussehen und ein bisschen ängstlich nach unseren Freunden Ausschau halten. Manche Gesichter kennen wir vielleicht schon aus den Einführungsveranstaltungen. Vermutlich ist es bis zur Exmatrikulation das letzte Mal, dass alle Fachbereiche zusammen kommen.

Ein neues Leben

Aber bevor das Leben als Student beginnt, ist einiges zu tun: Wohnung oder WG finden, Möbel kaufen, Umzug organisieren, Ökostromanbieter finden, Personalausweis ummelden. Außerdem bekommen Studenten in vielen Städten einen Zuzugsbonus. Und mit erwachsenen Dingen wie Hausratversicherungen muss man sich auch beschäftigen.


Ständig fallen mir Dinge ein,  die ich noch kaufen muss. Wahrscheinlich sind Studenten deshalb immer arm.
Foto: pixelio.de/Benjamin Klack

Wow, ich wohne in meinen ersten eigenen 44 Quadratmetern. Und obwohl ich einiges von meinen Eltern übernommen habe, wird meine Einkaufsliste immer länger. Salzstreuer. Waschmittel. Ein gutes Fahrradschloss.

Farbe und Freischalter

Der Mietvertrag ist unterschrieben. Jetzt wird es bunt. Gelb, blau und grüne Punkte. Wir streichen zum blechernen Klang des neuen Helden-Albums aus meinem alten Radio. Das haben sie nicht verdient, aber so geht’s einem, wenn man Musik für junge Leute macht.

Mittlerweile habe ich den Haken an der Wohnung gefunden – es gibt in diesem Haus keinen DSL-Anschluss. Surfsticks sind praktisch, aber eben nicht sehr verlässlich. Zum Glück gibt’s das Internet auch aus dem Fernsehkabel. Kann aber noch vier Wochen dauern, bis der Freischalter kommt. Bis dahin bleiben mir die PC-Pools der Uni oder Freunde, die schon angeschlossen sind.


Noch hat die Arbeit nicht begonnen.
Foto:pixelio.de/BirgitH
Kollektives Kuliklicken

Gleich am ersten Tag war Uni so, wie man es sich vorstellt. Schon bevor der Vortrag beginnt, sind nur noch Plätze auf den Treppen frei. Und jetzt weiß ich, wie kollektives Kuliklicken klingt. Funktioniert natürlich nur, wenn 300 Leute auf einmal den Stift zücken. Der Dozent sah aus, als hätte er sich das ganze Jahr auf diesen Effekt gefreut.

Als angehende Geisteswissenschaftlerin kann ich mir neben dem Kernfach mein Studium selbst zusammen stellen. Das ist toll – und stressig. Denn mir wurde nur ein Modul für den Wahlbereich zugeteilt. Ich brauche aber noch eins, ein großes. Oder zwei kleine. Da heißt es regelmäßig die Restplatzbörse zu fragen. Immerhin kann ich mich ein bisschen vordrängeln – weil mir was fehlt, gelte ich als „Härtefall“. Schon ein bisschen seltsam.

Sieben Wochen Urlaub?

Mit allen Freunden, die auch gerade in dieser kindischen Mischung aus Stress und Aufregung stecken, wird über Leistungspunkte und Semesterwochenstunden gefachsimpelt. Kennst du schon jemanden? Hast du einen Tag komplett frei? 40 Stunden, so sieht es die Bologna-Reform vor, soll ein Student in der Woche für sein Studium aufwenden, bei sieben Wochen Urlaub im Jahr. Sieben Wochen? Ich glaube, die Realität sieht anders aus.

Claudia studiert Arabistik an der Uni Leipzig. Nächste Woche gibt’s mehr aus dem Leben eines Erstsemesters.

Text und Teaserfoto: Claudia Flach

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Kommentare

Fünf Kommentare
  • und um zum eigentlichen thema des artikels zu kommen, find ich sehr gut das du deinen studiumsanfang so festhälst, denke wenn du das weiter verfolgst kann ich da viele praktische sachen für mich rausfinden^^

  • Hört sich sehr interessant an... Bin zwar vom Studium noch drei Jahre entfernt, denk aber auch schon so langsam darüber nach, wie das alles wird...

    Und das neue Helden-Album! Freu ich mich immer wie noch was, wenn ich les, dass jemand die Helden mag... =)

  • Sowas gab es bei uns nicht... Schade eigentlich ;)
    Und auf deine 44 m² bin ich auch neidisch - ich hab 16 -.-

    Ein ultimativer Tipp einer Fünftsemesterin: Geht unbedingt auf so viele Ersti-Veranstaltungen (kneipentour, Stadtführung,...) wie möglich! Vor allem, wenn ihr zum Studieren in eine fremde Stadt gezogen seid. Da sind nämlich jede Menge Leute, die - genau wie ihr - auf der Suche nach Kontakten sind.
    In meinem Fall haben sich da die wichtigsten Freundschaften geschlossen.

  • Es gibt auch Drahtzieher und Zuckerbäcker als anerkannte Berufe, also auch Freischalter.

    Mal sehen, ob Uni spannend ist :D
    Sagen wir mal so, momentan sammelt sich massig Material.

  • Hab ich mich gekugelt - das heißt Außendienstmitarbeiter oder Servicetechniker. ;)

    Toller Blog - werden wir jetzt deine ganze Studienzeit als gespannte Leser verfolgen können oder nur die ersten Wochen?

    Mit Freude werde ich es verfolgen.^^

    Ein ehemaliger Freischalter.

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