Was'n da los?

A Hurricane called Seehofer?

Warum werden Naturkatastrophen nicht einfach nach Leuten benannt, die der Natur wenig Gutes wollen? Gerade Politiker stehen dem Naturschutz gern skeptisch gegenüber. Eine neue Initiative in den USA versucht nun, beides zu vereinen. SPIESSER-Praktikantin Anika hat sich für euch schlau gemacht.

12. July 2014 - 15:31
SPIESSER-Autorin Pinguwatschel.
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Pinguwatschel Offline
Beigetreten: 01.07.2014


Nicht du, Sandy, sondern der Wirbelsturm von 2012!
Foto: Flickr-User jaydonsonbx (CC BY 2.0)

„We all hate you, Sandy!“, so lautet der Online-Aufhänger von 350.org, einer seit 2007 bestehenden internationalen Bürgeraktivisten-gruppe in den USA. Deren Ziel ist es, dass sich US-amerikanische Politiker wie z.B. Rick Perry, Kandidat der Republikaner für das Präsidentschaftsamt 2011, mehr für den Klimaschutz einsetzen. So ruft die Online Petition mit einem Video dazu auf, die Stürme nach Skeptikern des Klimawandels zu benennen. Nicht mehr normale Bürger wie Sandy und Co. soll mit ihren Namen für Naturkatastrophen herhalten, sondern Menschen, die tatsächlich Einfluss auf den Umweltschutz haben. Eine spannende Idee, aber wie sähe so etwas in Deutschland aus? Welche Politiker gehören zu den Skeptikern und welche engagieren sich eher für den Klimaschutz?


Horst Seehofer vs. Energiewende?
Foto: Michael Lucan/pixeldost,
commons.wikimedia.org, (CC BY-SA 3.0)

Auch hierzulande verharmlosen verschiedene Konzerne kritische Ergebnisse von Wissenschaftlern. Auch einige Politiker stehen dem Klimawandel äußerst skeptisch gegenüber, unter anderem der bayrische Ministerpräsident Horst Seehofer. Einerseits stellt er große Abstandregeln für Windräder auf, andererseits lehnt er aber Stromleitungen ab, die Windstrom aus Norddeutschland nach Bayern leiten sollen. Deshalb kommt ein Sprecher von Compact, einer Bürgerinitiative zu dem Schluss: „Seehofer sabotiert mit seinem Gegen-Alles-Kurs die Energiewende.“ Hurrikan Seehofer?

Bernd Lucke, Parteichef der AfD und Abgeordneter im Europäischen Parlament, zweifelt am Einfluss von CO2 auf das Weltklima. So äußerte er in einem Interview mit dem Anti-Energiewende-Verein NAEB: „Wie groß dieser Effekt ist, ist wissenschaftlich umstritten. Möglicherweise ist er kleiner als bislang gedacht.“ Hurrikan Lucke?

Übertriebener Ehrgeiz beim Klimaschutz gefährdet den Wirtschaftsstandort Deutschland. So lautet die Kernaussage des ehemaligen Wirtschaftsministers Rainer Brüderle. Das FDP-Mitglied fordert, dass neuen Technologien eine Chance geboten werde, „anstatt Risiken und Nebenwirkungen von Beginn an in den Vordergrund zu rücken.“ Hurrikan Brüderle?


Sigmar Gabriel will (k)ein Hurrikan sein.
Foto: Flickr-User blu-news.org (CC BY-SA 2.0)
 

Natürlich gibt es aber auch Politiker, die eine andere Sicht der Dinge haben: „Wir sind reich genug, uns Klimaschutz zu leisten – und sind zu arm, um auf Klimaschutz zu verzichten“, meint Sigmar Gabriel, SPD-Vorsitzender und Bundes-minister für Wirtschaft und Energie. Und auch Horst Köhler, ehemaliger Bundespräsident, sieht neben den positiven Effekten für die Umwelt die Chance auf mehr Wohlstand und die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Klar ist auch der Vorsitzende der Grünen, Cem Özdemir, für den Klimaschutz und kritisiert an der Atom- und Kohleenergie: „Damit werden wir kein Vorbild werden.“

Wir sind vor der „größte[n] Herausforderung des 21. Jahrhunderts“, wie es Bundeskanzlerin Merkel bereits 2007 formulierte und die Politiker über alle Parteigrenzen hinweg haben es in der Hand, wie es mit Klimaschutz weitergehen soll und muss. Wie oft noch muss das Thema, wie durch die 350.org-Initiative, aufgewirbelt werden, bevor alle gemeinsam für den Umweltschutz an einem Strang ziehen?!

Text: Anika Hink
Teaserfoto: Flickr-User NASA Goddard Photo und Video
(CC BY 2.0)

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Kommentare

Ein Kommentar
  • Ich finde die Idee aus den USA sehr interessant.
    Es ist auf jeden Fall wichtig aufmerksam zu machen,
    welche Naturkatasrophen wo passieren & durch die
    Bennennung nach Antinaturpolitikern würde auch
    in der Politik sich vielleicht ein wenig
    was ändern. Ich unterstütze diese Idee.
    Wir alle sind abhängig von der Natur & bis das
    keiner von uns endlich versteht, werden wir
    uns selbst zugrunde richten.

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