Blond, elfenhafte Stimme und ein totales Energiebündel – die Rede ist von der britischen Pop-Sängerin Ellie Goulding, die mit ihrem mittlerweile dritten Album nicht nur SPIESSER-Redakteurin Vicky umgehauen hat, sondern auch den Pop-Himmel erobern wird.
07. December 2015 - 10:58 SPIESSER-Redakteurin MissFelsenheimer.
Zugegeben, mit dem Soundtrack zum angeblichen Liebesfilm des Jahres („Fifty Shades of Grey“), hang sie einem schon zu den Ohren heraus. „Love me like me do“ mag ein Nummer-1-Hit gewesen sein, aber Ellie Goulding kann weit mehr als einfachen Liebes-Pop.
Wenn die blonde Britin nicht gerade für den nächsten Marathon trainiert, arbeitet sie an ihrer musikalischen Karriere. Nach zwei mehr oder weniger erfolgreichen Alben („Lights“ 2010 und „Halycon Days“ 2012), legt sie mit „Delirium“ das nächste Album nach – und beweist eindrucksvoll: aller guten Dinge sind drei.
In den letzten drei Jahren war es ruhig um sie geworden, lediglich die Trennung vom Landsmann und Kollegen Ed Sheeran sorgte für Schlagzeilen. Während dieser Zeit hat sie sich musikalisch ausprobiert und verschiedene Features mit unterschiedlichen Künstlern aus der Elektro-Szene produziert: Neben Songs mit Calvin Harris („I need your love“ oder „Outside“), wurde auch das US-amerikanische Musikprojekt Major Lazer auf die Britin aufmerksam („Powerful“).
Ganze 22 Songs gibt es in der Deluxe-Variante auf die Ohren, wobei kein Song dem anderen gleicht. Im Unterschied zu ihren seichten Gitarren-Folk-Pop-Anfängen, scheint die 28-jährige endgültig ihre Liebe zur elektronischen Musik gefunden zu haben. Von seichten Bässen bis trommelten Beats ist das ganze A bis Z der Synthesizer vertreten. Dazu schmiegen sich Gitarren-Soli, Klavier-Akkorde oder Chor-Gesänge.
Auch wenn die Themen der Songs weniger mit Vielfalt überzeugen können – es geht wie immer um Beziehungsprobleme, Herzschmerz und Liebesglück – schmettert sie dafür ihr gesamtes stimmliches Können ins Mikro. Wechselt sie in „Keep on Dancin“ oder „Holding on for life“ treffsicher zwischen hohen und tiefen Tönen hin und her, beweist sie in „Army“ und „Devotion“, dass auch in hohen Sopranlagen nichts von ihrer elfenhaften Stimmfarbe verloren geht.
Egal, ob ihr nach einem stressigen Tag die Seele baumeln lassen wollt oder eure überschüssige Energie wegtanzen wollt: musikalisch ist für jede Gefühlslage etwas dabei. Fahrt ihr zu den soften Klängen von „Codes“ oder „Army“ runter, bringt euch „Keep on Dancin“ in die richtige Stimmung, um – der Name verrät es schon – euer Tanzbein zu „Holding on for life“, „We can´t move to this“ und „I do what I love“ ordentlich zu schwingen.
Es bleibt festzuhalten: Mit „Delirium“ holt Ellie Goulding den Pop aus der verstaubten Ecke und verpasst ihm ein neues Image, fernab von simplen drei-Akkorde-Schema: jung, unabhängig und voller Überraschungen. Pop-Fans haben die Platte sicherlich schon im Regal stehen. Allen anderen sei gesagt: Wer sich dabei ertappt, wie er bei Songs wie „On my mind“ oder „Don't need nobody“ mit wippt, sollte sich auf Ellie Goulding und ihr neues Album einlassen – ihr werdet es nicht bereuen. Lasst euch infizieren und verzaubern!
Ohrwurm: On my mind, Something in the way you move Hinhörer: I do what I love, Keep on dancin’, Devotion Album in drei Worten: emotional, mitreisend, tanzbar Passt zum: Mädelsabend Erinnert an: La Roux, Taylor Swift
„Delirium“ von Ellie Goulding
VÖ: 06. Dezember 2015
Label: Polydor
Text: Victoria Gütter
Bilder: Universal Music
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