Titelverteidiger

Abgehört:
"Pure Heroine"
von Lorde

Während die meisten ihrer Altersgenossen noch die Schulbank drücken, stürmt Lorde die Charts. Ob die Musik hinter dem Hype etwas taugt? SPIESSER-Autorin Louisa hat sich für euch das Debütalbum der 16-jährigen Neuseeländerin angehört.

25. October 2013 - 12:22
SPIESSER-Autorin Lou_.
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Lou_ Offline
Beigetreten: 25.02.2011

Hinter Lorde verbirgt sich nicht etwa Lordi, die Heavy-Metal-Band mit dem zweifelhaften Faible für Kostümbälle, sondern die 16-jährige Ella Yelich-O'Connor aus Auckland. Klar wird das glücklicherweise bereits nach den ersten Tönen ihres Debüts „Pure Heroine“.

Im Mittelpunkt der besinnlichen Popmusik steht Lordes dunkle Stimme. Begleitet wird sie dabei von zurückhaltenden Elektrobeats. Eine Mischung, die spätestens seit Lana del Rays Erfolg ausgezeichnet funktioniert. Zum Glück hat die jetzt keine Lust mehr Musik. Perfektes Timing.

„Pure Heroine“ ist textlich und musikalisch sehr strukturiert. Beispiel gefällig? Während der Opener „Tennis Court“ mit der Frage „Don’t you think that it’s boring how people talk?“ beginnt, endet der letzte Songs des Albums mit der Zeile „Let ‘em talk“. Diese Detailverliebtheit machte sich bezahlt, stürmte Lorde doch als jüngste Künstlerin seit 26 Jahren an der Spitze der Billboard Charts. Ganz nebenbei hat sie dabei Miley Cyrus von Platz 1 und ihrer Abrissbirne gestoßen.

Während Miley fröhlich und vor allem nackt durch den Boulevard springt, lässt Lorde ihre  Musik für sich sprechen und legt dabei auch gerne den Finger in die Wunde. Der Hit „Royals“ etwa kritisiert den exzessiven Konsumwahn, der vor allem durch den amerikanischen Hip-Hop verherrlicht wird. Erst kürzlich prangerte sie Teenie-Stars wie One Direction, Selena Gomez oder Taylor Swift wegen deren Schönheitswahn und oberflächlichen Songtexten an.

Der wahrscheinlich beste Song des ganzen Albums ist der letzte Song „A World Alone“. Der Song vereinigt genau das, was Lorde als Künstlerin ausmacht: Fernab vom Disney-Kitsch singt sie über die Träume und Ängste unserer Facebook-Generation. Egal wie viele Partys oder Internetfreunde wir auch haben, am Ende bleibt doch nur ein Gefühl der Einsamkeit.

Lorde ist übrigens die weibliche Form des englischen Adelstitels „Lord“. Ein Titel, den sie mit Würde trägt und den ihr mit diesem Album keine Heavy-Metal-Band oder Miley Cyrus dieser Welt mehr nehmen kann.

Ohrwurm:  Team

Hinhörer: Team, Glory and Gore, A World Alone

Album in drei Worten: Entspannt, Lyrisch, Verträumt

Perfekt zum: Tagträumen

Erinnert an: Lana del Rey, Jessie Ware, MS MR

Beste Zeile: „Maybe the internet raised us or maybe people are jerks.“


"Pure Heroine" von Lorde

VÖ: 25.Oktober 2013
Label: Universal Music

Hier klicken zum Reinhören!

 

Text: Louisa Zimmer

Bilder: Pressebilder Universal Music

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Kommentare

Zwei Kommentare
  • und schon gepackt.
    Coole Musik.
    Nimmt mit.
    Und dass sie erst 16 sein soll, kaum vorstellbar.
    Mein nächstes Album ist von Lorde!
    Übrigens guter Namen. (würde mich nur interssieren wie man es ausspricht - lordi - lorde?)

  • Trifft fast genau meine Meinung. Besonders die Passage mit Miley Cyrus ist super und jetzt klingt mir die ganze Zeit "Royals" im Kopf - Danke! :D

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