Acht Grad plus, Sonnenschein und trotzdem Weihnachtsstimmung
Mein erstes Weihnachten in Ungarn. Das war einer der Tage, den ich mit am meißten Angst und Spannung erwartet habe.
Weihnachten ohne meine Familie, geht das überhaupt?
Hoffentlich sitze ich nicht weinend unter dem Tannenbaum.
Was wohl anders sein wird, am ungarischen Weihnachtsfest?
Das sind ein paar der Gedanken, die mir vor dem 24. Dezember durch den Kopf gingen.
Ich wusste nicht viel, über den Ablauf. Ich wusste nur, dass wir einen über 3 Meter großen Weihnachtsbaum haben werden, der im Turm stehen wird und das die ganze Familie am Heiligen Abend zu uns kommen wird.
27. December 2010 - 11:57 von SPIESSER-Autorin RosaHimbeereHochNeun.
Weihnachten ohne meine Familie, geht das überhaupt?
Hoffentlich sitze ich nicht weinend unter dem Tannenbaum.
Was wohl anders sein wird, am ungarischen Weihnachtsfest?
Das sind ein paar der Gedanken, die mir vor dem 24. Dezember durch den Kopf gingen.
Ich wusste nicht viel, über den Ablauf. Ich wusste nur, dass wir einen über 3 Meter großen Weihnachtsbaum haben werden, der im Turm stehen wird und das die ganze Familie am Heiligen Abend zu uns kommen wird.
Abwarten und Tee trinken war also das Motto.
Das erste was ich am 24. Dezember aus meinem Zimmerfenster wahrnahm, war das der Schnee der sich in den letzten zwei Wochen gesammelt hatte weg war. Die Sonne schien und das Thermometer zeigte mir 8 Grad plus an.
I'm dreaming of a white Christmas ...
Aus der Traum, aber was solls, es war Weihnachten. Also ging ich mit meiner Gastmutter in der Küche und panierte gefühlte 10 Kilo Fleisch, denn der Ungar ist Fleisch in Massen und nicht in Maßen.
Besonders an Weihnachten.
Darum hieß es: Panieren geht über studieren, denn es ist ja nur einmal im Jahr Weihnachten.
Kurz darauf kamen mein Gastvater und Gastbruder nach Hause, mit ihnen ein 3,5 Meter längliches, grünes Ding, dass wir nach einigen Minuten Bedenkzeit tatsächlich als Baum identifizieren konnten.
Es ist der größte Weihnachtsbaum, den ich jemals in einer Privatwohnung gesehen habe, und er ist wunderschön.
So ein Baum muss natürlich auch noch geschmückt werden, also machten sich meine Gastschwester und ich daran, Szaloncukor in Baumschmuck zu verwandeln.
Szaloncukor ist Schokolade, wahlweise mit Gummibärchen-ähnlicher-Masse oder Milchcreme mit diversen Aromen gefüllt. In Ungarn ist es Tradition diesen an den Baum zu hängen.
Nach der Bescherung stürzen sich in der Regel die Kinder und manche Teenager und Erwachsene darauf.
Außer dem Szaloncukor kommen natürlich auch Kugeln, Sterne, Lichterketten und was das Herz des Weihnachtsliebhabers sonst noch so begehrt an den Weihnachtsbaum.
Nun steht also ein riesiger, geschmückter, knallbunt blinkender Weihnachtsbaum in unserem Wohnzimmer, der nur ein wenig an amerikanische Weihnachtsfilme erinnert.
Aber es ist so schön!
Nach dem schmücken mussten wir uns schnell umziehen und verschöner, denn die ungarische Sippschaft stand auf der Matte und begehrte Einlass.
Wer all' seine Vorurteile über Ungarn bestätigt haben möchte, dem empfehle ich dringend an Weihnachten nach Ungarn zu reisen. Es wird gegessen bis zum Umfallen, es sind soviele Menschen da, es ist ein Ding der Unmöglichkeit sich alle Namen zu merken, und ja: Ab 15:00 werden Jägermeister und Unicum (pálinka) getrunken.
Ich habe übrigens nur Wasser und ein Glas Wein getrunken, denn ich hatte die Befürchtung, dass meine Leber nicht mit dem "ungarischen" Konsum von Hochprozentigem hätte mithalten können.
Nach dem Essen gab es dann Bescherung, die lief ab wie in Deutschland auch, also nach dem Motto: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
Aber die Ungarn schenken sich weniger als die Deutschen, einfach weil sie weniger Geld haben. Das hat der guten Laune aber keinen Abbruch getan, und dies bestätigt wieder: Geschenke sind nicht das wichtigste.
Am 1. und am 2. Weihnachtsfeiertag fährt man in Ungarn traditionell zu den Großeltern um mit ihnen Weihnachten zu feiern und natürlich um zu Essen.
Alles in allem kann ich sagen:
Weihnachten geht auch ohne Familie, aber ich freue mich sehr, dass ich naechstes Jahr wieder zu Hause feiern werde, denn meine Familie hat mir sehr gefehlt.
Ich habe nicht unter dem Weihnachtsbaum geweint.
Und die ungarische Weihnacht unterscheidet sich nur in Kleinigkeiten von der deutschen, war also sehr vertraut und schön.
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https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
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mxk
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