Kinofeeling

Up in the Air: Clooney fährt gen Himmel

SPIESSER.de-Redakteure Holm und Mario schauen sich die Tragikomödie „Up in The air“ an.

02. March 2010 - 12:35
von SPIESSER-AutorIn anonymer Nutzer.
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Etwas ermüdet machen wir uns nach dem Feierabend auf den Weg ins Kino. Irgendwo zwischen der Schlange am Ticketschalter und dem Kinosaal entbrennt eine Diskussion über amerikanische Filme, Filmpreise und die deutsche Kinokultur. Holm schaut gerne Actionfilme und ich geh eigentlich nur in kleine Programmkinos, wo man die Getränke noch im Glas genießen darf. Zu allem Überfluss hatte man uns Pärchenplätze zugeteilt – die ohne Armlehne dazwischen. So eng aneinander gekuschelt fühlten wir uns etwas deplatziert.
Filmplakat Quelle: Paramount

Warum schauen wir den Film?

Also es war so: Holm meinte, wir müssten auch mal eine negative Kritik schreiben und sahen in dem Film das geeignete Opfer. Holm ging davon aus, dass ohne Explosionen in Richtung Unterhaltung nichts zu erreichen sei und ich freute mich darauf das neuste Hollywood-Machwerk zu verreißen. Insgeheim waren wir aber nur neugierig, wie alt George Clooney mittlerweile aussieht.

Worum geht’s?

Ryan Bingham, gespielt von Clooney, ist hauptberuflicher „Entlasser“ und bringt Angestellten möglichst schonend bei, dass sie gerade gefeuert wurden. In Zeiten der Wirtschaftskrise hat sein Job Hochkonjunktur. Deshalb reist er 322 Tage im Jahr mit dem Flugzeug durch die Vereinigten Staaten und führt ein Leben voller Ungebundenheit und Isolation. Der Film handelt von dem Konflikt zwischen persönlicher Freiheit und festen familiären Bindungen.

Boah, wie geil!?!

Angetreten sind wir mit sehr geringen Erwartungen. Doch wir bekommen ein raffiniertes Stück Unterhaltung vorgesetzt. Der Film hat Tempo, überrascht mit immer wieder neuen Wendungen und ist an keiner Stelle vorhersehbar. Der Wortwitz ist bestechend, die Handlung fesselnd – und George Clooney sieht unglaublich faltig aus.
Ungebunden, frei und immer auf dem Sprung. Bild: Paramount

Wer sitzt neben uns?

Neben uns sitzen überwiegend Mittdreißiger und wir stellen entsetzt fest, dass wir die Jüngsten im Saal sind. Kurz nach dem Filmstart holen die Älteren erstmal kollektiv und mit schelmischem Lächeln mitgebrachtes Bier aus dem Rucksack.

Der ideale Moment um aufs Klo zu rennen?

Vor oder nach dem Film. Es gibt keinen Leerlauf in der Handlung, viele Höhepunkte, überraschende Wendungen, alles knüpft nahtlos aneinander. Keine Szene ist zu viel. Geheimtipp: Wartet das Ende vom Abspann ab, da kommt noch eine kleine Überraschung!

Die neun Euro Eintrittsgeld …

sind wider Erwarten gut angelegt. Witz, Charme, grinsender Clooney, schlagfertige Frauen, Lebensweisheit: Alles mit drin. Außerdem bekommt der Film sicher den einen oder anderen Oscar, kann man also mal schauen.  

SPIESSER.de schaut öfter Kinofilme. Zuletzt:
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Der Film in einem Satz

Immer nur fliegen macht einsam.

Hinterher

Holm und ich sind immer noch benommen vor lauter guter Unterhaltung. Wir wanken aus dem Kino und beten uns gegenseitig vor, wie gut der Kinofilm doch war und wie faltig George Clooney aussieht. Dann fahren wir in getrennte Richtungen, jeder mit seinen eigenen Gedanken übers Fliegen und Entlassenwerden.

Und der Trailer zum Schluss:

 

Up in the Air: Der Trailer zum Film

 

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Kommentare

Drei Kommentare
  • Irgendwo gab es mal einen Kommentar, dass Holm viel zu negativ ins Kino gehen würde. (war es Avatar?)
    Und dies sollte nun der Beweis werden?
    Verfehlt :) ... tja Holm, schade war's. :)

    Aber ist der Film Kino-Würdig oder reicht es aus, den mal auf DVD auszuleihen?
    Da bin ich mir noch nicht so im klaren.

    Und macht euch nicht zu viele Gedanken über's entlassen werden. Früher oder später trifft es eh jeden. ;)

  • der artikel macht lust auf mehr. wenn ich zeit hab und zum kino komme muss ich mir den mal anschauen.

  • In der Redaktion sitzt ihr euch auch gegenüber, also macht nich so n Theater^^

    Der Film hat mir auch gefallen.

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