Bonobosex gegen Eifersucht – Das Modell Polyamorie
Polyamorie bedeutet, mehrere Menschen zur gleichen Zeit zu lieben und mit Einverständnis aller zur selben Zeit mehrere Partnerschaften zu führen. Was zunächst wie ein gesellschaftliches Tabu erscheinen mag, wird in unserer Gesellschaft immer mehr gelebt. Was ist so reizvoll an diesem Modell der Partnerschaft und welche Probleme kommen mit diesem einher?
Nicht monogame Lebensstile sind keine Neuerscheinungen und auch gewiss nicht unbekannt. Besonders weit verbreitet und bekannt sind sie im Tierreich. Die Großzahl aller Tiere lebt polygam, hat also Sex mit mehreren Partnern. Gerade mal ein Prozent der Säugetiere auf der Erde lebt in monogamen Verhältnissen. Dabei sind unsere nächsten Verwandten im Tierreich geradezu ein Paradebeispiel, wenn es um polygame und sexuell freizügige Beziehungen geht. Bonobos, die dem Menschen genetisch gesehen ähnlichste Art unter den Menschenaffen, kompensieren Stress und Probleme ganz ohne Raufereien, Gewalt oder sogar Tötungen. Sie lösen Probleme durch sexuelle Aktivitäten, unabhängig von dem jeweiligen Geschlecht des anderen. Laut dem Psychologen Christoph Ryan sei der Mensch, genau wie der Bonobo, nicht für die Monogamie gemacht. Doch genau dieses Bild hat sich in unseren Köpfen gefestigt.
Die meisten Menschen beschränken sich auf einen Sexualpartner, besser gesagt versuchen es, sobald sie in einer festen Partnerschaft oder Ehe leben. Warum? Den konventionellen Normen unserer Gesellschaft sei Dank. Wurden Ehebrecher früher zu Tode verurteilt und gesteinigt, ist die Folge heutzutage oft der Bruch der Beziehung oder die Scheidung der Ehe – Streit und Anwaltskosten natürlich vorprogrammiert. Radikaler und rückschrittlicher mit den Konsequenzen des Ehebruchs geht es an anderen Orten dieser Welt zu, man denke nur an die erneut eingeführte Steinigung in Brunei.
Doch wie ist es, wenn der Seitenwechsel in einer Beziehung mit dem Einverständnis aller Beteiligten, eben auch des Partners, stattfindet? Genau hier beginnt die Abgrenzung vom so verschrienen Fremdgehen zu Polyamorie. Die Hauptaspekte sind Ehrlichkeit und Offenheit. Abgrenzend zu rein sexuellen Beziehungen beschreibt Polyamorie eine langfristige und tiefergehende Beziehung zu mehreren Personen auf der Basis Liebe - Sex mit einbezogen.
Sind polyamore Beziehungen zum Scheitern verurteilt?
Nicht, wenn sich alle Partner an gewisse Bedingungen und Richtlinien halten. Diese wären laut Silvio Wirth, Betreiber der aufklärenden Homepage polyamor.de und selbst „poly“:
Ehrlichkeit und Transparenz
Gleichberechtigung und Konsens
Langfristige Orientierung
Als Silvio Wirth mit 23 aufgrund einer neuen Liebe die bereits stehende Beziehung zu seiner damaligen Freundin nicht aufgeben wollte, gründete er eine Lebensgemeinschaft, in welcher, so Wirth, ein Leben dieser Liebesform leichter wäre.
Eigentlich klingt das doch ganz schön, oder? Voraussetzung ist natürlich, dass man der ganzen Sache auch gewachsen ist, bzw. sich dazu bereit fühlt. Viele Menschen haben schon für eine einzige Partnerschaft neben Beruf und sonstigen Arbeiten zu wenig Zeit. Wie soll diese dann ausreichen, gleich mehrere tiefergehende Beziehungen führen zu können? Läuft es ohne diesen erreichten Tiefgang, der nunmal Zeit für Beziehungsarbeit voraussetzt, nicht wieder nur auf Sex hinaus?
Was passiert, wenn einem Partner mehr Zeit und Aufmerksamkeit geschenkt wird, als einem anderen, eventuell gar nicht beabsichtigt? Führen die aufkommenden Eifersuchtsgefühle nicht zu einem enormen sozialen und emotionalen Stress?
Wie geht man mit dieser Eifersucht um?
Die Ursache dieses Gefühls ist ja zunächst keine negative. Im Gegenteil: Eifersucht in einer Partnerschaft zeigt vielmehr, dass man eine Person liebt und sie nicht verlieren, ja vielleicht sogar nicht einmal teilen will. Eifersucht kommt einher mit der Verlustangst. Gerade diese Emotion zeugt aber auch von einem gewissen Zweifel an der Partnerschaft, dem Partner und schließlich an sich selbst. Aus diesem Grund gehen viele Beziehungen daran eher kaputt, als dass sie sich festigen.
Natürlich können polyamore Menschen auch eifersüchtig sein. Laut Wirth sehen sie Eifersucht jedoch nicht als Naturgesetz, nicht als Bestandteil von Liebe und nehmen das gelegentliche Gefühl auch gerne für ihre eigene Freiheit und die ihres Partners in Kauf. Gerade in einer erweiterten polyamoren Lebensgemeinschaft kann man sich so auf die Solidarität und Unterstützung der Partner verlassen, schließlich ist man in schlechten Zeiten nicht nur auf einen Partner beschränkt. Außerdem sind die Beziehungen automatisch verschieden und somit vielfältiger.
Immer wieder hört man, dass es in polyamoren Beziehungen eben nicht um Sex, sondern um die tiefe, emotional verankernde Beziehung an sich geht. Dabei werden gesellschaftliche Normen, welche sich mit Themen wie Liebe, Sexualeben und Familie beschäftigen, in Frage gestellt. Die deutliche Grenze zwischen Freundschaft und Partnerschaft erscheint nicht mehr so klar.
Befinden wir uns aktuell schon in einem Wechsel unserer Denkweise, einhergehend mit diesem möglichen Normenwandel?
Was ist mit dir?
Kannst du dir vorstellen polyamor zu leben? Ganz ehrlich – ich kann es mir (zurzeit) nicht wirklich vorstellen. Ich glaube, ich wäre in gewissem Maße auch ziemlich überfordert. Solche Entschlüsse kann man sicher nicht einfach mal so fällen, sie kommen und wachsen mit den Emotionen zu anderen Personen, zu verschiedenen Partnern. Das führt zu einer ganz anderen Frage: Was ist denn eigentlich Liebe? Und was gehört dazu, eine Person aus tiefstem Herzen zu lieben? Wilder Bonobo-Sex ist sicher nicht die einzige Antwort darauf …
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