ich sage es dir ganz ehrlich: Ich kann dich nicht ab! Darüber brauchst du dich überhaupt nicht wundern. Du sorgst dafür, dass ich mich schuldig fühle, wertlos, gedemütigt. Wegen dir zweifele ich an mir selbst. Was fällt dir eigentlich ein, so an meinem Selbstvertrauen zu nagen?
Einfach ignorieren kann ich dich leider auch nicht. Du lauerst schließlich an jeder Ecke. Neulich habe ich die Absage für ein Praktikum aus meinem Briefkasten gefi scht. Schon standst du mir gegenüber. Du lachst, ich schmolle. Eigentlich weiß ich: Es ist nur ein Praktikum – kein Weltuntergang! Doch du flüsterst in mein Ohr: „Nicht einmal das bekommst du hin. Wie willst du es später zu einem richtigen Job bringen?“ Selbstvertrauen im Eimer, Demütigung hoch. Danke, du blödes Scheitern!
So geht es mit uns nicht weiter! Um an dir zu wachsen, muss ich wohl anders mit dir umgehen. Das Ding ist nur: Ich fi nde es verdammt schwer, meine Fehler einzugestehen und zuzugeben, dass ich bestimmte Dinge nicht gut kann. Niemand macht gern etwas falsch und posaunt das dann in die Welt. Daraus anschließend noch zu lernen, erfordert besonders viel Kraft. Die habe ich aber aktuell nicht, weil ich mich wegen dir fühle wie ein Idiot und mich nur im Bett verkriechen möchte.
Aber es hilft ja leider nichts. Also werde ich dir ins Gesicht sehen, meine Fehler berichtigen und dir dann mit meinem frischen Erfolg dein hämisches Grinsen aus dem Gesicht wischen. Du wirst schon sehen!
Bis hoffentlich nicht bald
deine Sabrina
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