Er hat für zahlreiche Peinlichkeiten und vermieste Schultage gesorgt. Jetzt ist es an der Zeit, dass Hannah dem Sportunterricht mal so richtig die Meinung geigt.
du weißt, besonders gute Freunde waren wir noch nie. In der Grundschule warst du ja noch einigermaßen erträglich, aber seit ich auf dem Gymnasium bin, kommen wir einfach nicht mehr auf einen Nenner. Und da die Unannehmlichkeiten sich in letzter Zeit immer mehr häufen, dachte ich, es wäre nun an der Zeit ein paar ernste Wörtchen mit dir zu reden.
Weißt du eigentlich wie peinlich du bist? Ich bin ein unschuldiges, pubertierendes Mädchen und du hast nichts besseres zu tun, als mich jede Woche aufs neue bloßzustellen? Sag mal geht’s noch? Und du schaffst es auch wirklich jedes einzelne Mal: Egal, ob bei der Leistungskontrolle im Basketball, bei der mir der Ball direkt aus der Hand flog, oder auch beim Wählen der Volleyball-Teams, wenn ich als eine der letzten ungeliebt auf dem Boden hocke.
Und all das nur, weil ich vielleicht nicht ganz so sportlich begabt bin, wie du es dir vielleicht wünschst?
Neulich hast du sogar dafür gesorgt, dass ich eine Übung vormachen sollte, um zu zeigen wie sie geht. Ich. Den anderen zeigen, wie es geht. Warum quälst du mich so?
Und dann auch immer vor versammelter Mannschaft, damit es auch ja jeder mitbekommt, wie unsportlich ich bin. Macht dir das eigentlich Spaß? Wenn du ein Problem mit mir hast, dann sag mir das doch bitte einfach direkt. Das wäre mir nämlich wesentlich lieber, als wenn du jede Woche ein neues Fettnäpfchen für mich bereithalten würdest.
Aber es nützt ja alles eh nichts. Vermutlich wirst du nicht aufhören mich zu quälen, bis ich aus der Schule raus bin.
In diesem Sinne, bis nächsten Donnerstag, 8:00 Uhr!
Deine Hannah
Text: Hannah Lenk
Foto: Anja Nier
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