eigentlich sollte ich dich nicht so nennen. „Sehr geehrte Faulheit“ klingt aber noch schlimmer. Also nochmal von vorn:
Liebe Faulheit,
vergessen wirst du mich wohl nie. Ich mag es ja, wenn man an mich denkt. Aber warum kommst du immer außerhalb der Sprechstunde zu Besuch? Warum willst du dann bei mir sein, wenn ich doch eigentlich schon mit meinem Biologie- oder Geschichtsbuch verabredet bin?
Du sitzt neben mir und grinst mich hämisch an. Schaffst es, mir Gedanken in den Kopf zu pflanzen, die da nichts zu suchen haben. Du wäscht mein Gehirn: Plötzlich ist ein Blick in die Fernsehzeitung wichtiger, als das Rendez-vous mit meinen schulischen Verpflichtungen. Die Ablenkung ist wohl ein guter Freund von dir....
Was bist du überhaupt? Im Duden steht, du beschreibst die Unlust, sich zu betätigen. Die Unlust, ist sie deine große Schwester? Dabei verstehe ich gar nicht, warum ihr beide – nimm es mir nicht übel – überhaupt existiert. Heißt es nicht in der Evolutionstheorie, bei der Entwicklung des Menschen setzten sich vorteilhafte Eigenschaften durch?
Zu denen gehörst du zweifelsohne NICHT! Denn "vorteilhafte Eigenschaften" sollten dafür sorgen, dass ich für Schularbeiten lerne. Du aber bewirkst das komplette Gegenteil.
Ich werde dich einfach nicht los: Als treuer Begleiter bist du stets an meiner Seite. Sorgst immer dafür, dass ich nur so wenig wie nötig mache, aber trotzdem so viel wie möglich erreichen will. Deshalb kommst du also immer vorbei, wenn ich kurz davor bin, mich voller Fleiß auf meine Hausaufgaben zu stürzen!
Du bringst mich dazu, Energie zu sparen. Willst, dass ich mich nicht mehr anstrenge, als eigentlich nötig ist. Mir dämmerts: Es geht dir nur um mein Bestes! Ohne dich würde ich vermutlich jeden Abend noch erschöpfter im Bett liegen, weil ich viel zu viel gelernt, gearbeitet oder getan habe. Und du musst auch der Grund für so viele Erfindungen gewesen sein!
Meine These: Gäbe es dich nicht, gäbe es wohl auch kein Rad, kein Internet, keine Elektrizität und kein Telefon! Oh, liebe Faulheit: Es tut mir leid, dass ich so unhöflich gewesen bin. Ich nehme alles zurück! Natürlich verdienst du die Anrede „Liebe Faulheit“, verdienst sogar noch viel mehr.
Allerliebste, höchst geschätzte Faulheit, vielen Dank für alles!
Hochachtungsvoll,
Katharina
Jeder kann einen Brief an... schreiben. Auch du! Egal über was: die Langeweile, Gummibärchen, Schuhkauf-Tick... Was bewegt euch? Wer nervt euch? Worüber freut ihr euch? Also haut in die Tasten. Die besten Briefe von euch schaffen es auf die Startseite.
Teaser: Juliane Dorn
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Kommt aber immer drauf an, beim Sport z.B. gibt es auch immer ein paar Übungen, die man garnicht mag und trotzdem macht man sie ordentlich :D
...hält uns davon ab, Dinge zu tun, die uns garkeinen Spaß machen.
Denn nur bei Sachen die uns richtig Spaß machen, sind wie nicht faul. :)
Ja, es ist immer wieder überraschend, was einem alles einfällt, damit man sich nicht anstrengend muss :D