was in der heutigen Zeit abwertend gemeint ist, gebrauche ich dir gegenüber als Zeichen von Respekt. Denn kurz nach deinem durchzechten Leben gab es in Preußen einen großen Reformer und König, der liebevoll Alter Fritz genannt wurde.
Würdest du die Kraft haben, gegen unsinnige Literatur und mistiges Fernsehen anzukämpfen? Foto: Rolf Handke/Pixelio.de
An ihn erinnert sich heute leider keiner mehr, außer ein paar Schüler, die beim Auswendiglernen von Jahreszahlen auf seinen Namen stoßen. Mit dir verhält es sich leider ähnlich, denn viel hat sich in den 250 Jahren nach deinem Tod geändert.
Literatur hat an Bedeutung verloren, viele tauschen sie gegen die modernen Medien, wie Internet und Fernsehen. Für kritische Stücke, die zum Nachdenken anregen und den Menschen moralisch bilden, ist zwischen Supernanny und Popstars kein Platz mehr.
Dabei entspricht das Ideal vieler deiner Figuren, wie Karl Moor, dem Ideal vieler Jugendlicher. Doch „das System hat zu Schneckengang verurteilt, was zu Adlerflug geboren war“. Schade. Schade, dass für solche Worte die Zeit zwischen „Ola Chicas“ und „Hey Alter“ fehlt.
Würdest du die Kraft haben, gegen unsinnige Literatur und mistiges Fernsehen anzukämpfen? Oder waren es einfach nur Zeit und Umstände, die dich groß gemacht haben? Weißt du, Heinrich Heine sagte einmal über Barbarossa: „Geh, leg dich hin, wir werden uns auch ohne dich erlösen!“. Die Wahrheit ist jedoch, dass wir uns nicht ohne Freidenker, Quertreiber und große Idealisten erlösen können!
Denn erst durch sie wird uns bewusst, dass es auch anders geht und gehen muss. Denn momentan richten wir uns mehr als je zuvor zugrunde. Wir zerstören unsere Umwelt, treiben durch die kollektive Nutzung von Free-TV unsere eigene Verdummung voran und schütteln dann den Kopf über den eigenen Niveauverlust.
Ja! Ja, wir sägen schneller an dem Ast, auf dem wir sitzen, als uns die Evolution Flügel wachsen lässt. Ach, könntest du uns beibringen, einer Sache treu zu bleiben, so wie du es in deinen Dramen, Gedichten und schlussendlich in deinem Leben gemacht hast.
Weißt du, heute denken viele „Wie kann ein Einzelner die Welt verändern?“. Ich glaube, du hast die kleine Welt um dich herum verändert - durch deine Treue zu dir selbst! Weißt du, Fritz, heute haben wir die Wahl: Wir wählen Bioware oder Konservenfraß, wählen Bildung oder Volksverblödung, wir wählen Krankenhausromane oder Stephen Hawking, wir wählen Demonstrieren oder Akzeptieren.
Doch zu oft, wählen wir das Falsche oder machen einen Rückzieher. Du hattest keine Wahl, als du zur Uraufführung deiner Räuber geritten bist, doch du hast die Konsequenzen getragen, als hättest du selbst sie gewählt.
Ich glaube, wenn wir nur eine Sache von dir lernen können, dann wäre das Konsequenz. Denn das ist die Sache, die uns momentan fehlt. Oder hatte Heine letztendlich doch Recht? Wir müssen uns zwangsweise ohne dich erlösen. Ich weiß heute noch nicht, ob wir das schaffen werden und wie lange wir dafür brauchen.
Doch ich schöpfe Kraft und Hoffnung aus deinen Worten: „Dem Manne kann geholfen werden!“
Dein Freddy Dresden
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Danke.
Dein "Weiter so!" nutze ich als Motivation für meine weitere Schreiberei. Mein Studium (Soziologie) liefert glücklicherweise viele nette Gedankenspielereien und Motive für Texte in allen Formen und Farben. Ansonsten brauche ich auch nur mal einen Blick in eins meiner beiden Bücherregale werfen, um mir einiges bei Schiller, Goethe, Adorno oder Whitmann abzuschauen, denn gerade wenn man irgendwann einmal im größeren Rahmen publizieren möchte ist es gut, sich selbst immer wieder kritisch zu beurteilen und sich weiterzuentwickeln...
Ich bin sehr glücklich über diesen Zustand, da ich durch meine ehrenamtliche Tätigkeit in einer kleinen Bibliothek spezialisiert auf Kinder und Jugendliche auch das andere Extrem kenne.
Leider ist es so, dass systemkritische Literatur sehr gerne durch das herschende System zensiert oder in die Vergessenheit gedrängt wird, deshalb habe ich den Gedanken des Vergessens so stark ausgearbeitet. Es war mir wichtig die schlimmsten Folgen auszumalen, damit wir erkennen auf welchem Weg wir wandeln.
Danke,
der Text war mein erster Wettbewerbstext. In Bautzen, eine Kleinstadt in der Oberlausitz, gab es 2009 einen Schreibwettbewerb "HEY FRITZ" Schüler schreiben an Friedrich Schiller. Leider machten viele Lehrer der umliegenden Schulen aus der gut gedachten Idee eine benotet Pflichtveranstaltung und so war unter den eingesendeten Ergebnissen nur sehr wenig von eigenen Meinungen und frischem Wind zu spüren. Dieser Zustand und die allgemeine gesellschaftlich Lage motivierte mich zum Schreiben dieses Textes, der promt ausgezeichnet wurde.
Was für mich ein Highlight war, war die Tatsache, dass zu der Preisverleihung meine Deutschlehrerin anwesend war, die von dem Text sehr überrascht war und mir nachher noch einmal Mut machte, mich weiter in dieser Richtung zu betätigen. Es war die optimale Entschädigung für zwei, teilweise sehr harte Jahre im Deutschgrundkurs.
Danke,
der Text war mein erster Wettbewerbstext. In Bautzen, eine Kleinstadt in der Oberlausitz, gab es 2009 einen Schreibwettbewerb "HEY FRITZ" Schüler schreiben an Friedrich Schiller. Leider machten viele Lehrer der umliegenden Schulen aus der gut gedachten Idee eine benotet Pflichtveranstaltung und so war unter den eingesendeten Ergebnissen nur sehr wenig von eigenen Meinungen und frischem Wind zu spüren. Dieser Zustand und die allgemeine gesellschaftlich Lage motivierte mich zum Schreiben dieses Textes, der promt ausgezeichnet wurde.
Was für mich ein Highlight war, war die Tatsache, dass zu der Preisverleihung meine Deutschlehrerin anwesend war, die von dem Text sehr überrascht war und mir nachher noch einmal Mut machte, mich weiter in dieser Richtung zu betätigen. Es war die optimale Entschädigung für zwei, teilweise sehr harte Jahre im Deutschgrundkurs.
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ich kann den anderen hier und dir nur zustimmen :D
Danke.
Dein "Weiter so!" nutze ich als Motivation für meine weitere Schreiberei. Mein Studium (Soziologie) liefert glücklicherweise viele nette Gedankenspielereien und Motive für Texte in allen Formen und Farben. Ansonsten brauche ich auch nur mal einen Blick in eins meiner beiden Bücherregale werfen, um mir einiges bei Schiller, Goethe, Adorno oder Whitmann abzuschauen, denn gerade wenn man irgendwann einmal im größeren Rahmen publizieren möchte ist es gut, sich selbst immer wieder kritisch zu beurteilen und sich weiterzuentwickeln...
Gefällt mir sehr gut, und ich freue mich, dass sich der Text auch für dich persönlich gelohnt hat.
Weiter so!(=
Ich bin sehr glücklich über diesen Zustand, da ich durch meine ehrenamtliche Tätigkeit in einer kleinen Bibliothek spezialisiert auf Kinder und Jugendliche auch das andere Extrem kenne.
Leider ist es so, dass systemkritische Literatur sehr gerne durch das herschende System zensiert oder in die Vergessenheit gedrängt wird, deshalb habe ich den Gedanken des Vergessens so stark ausgearbeitet. Es war mir wichtig die schlimmsten Folgen auszumalen, damit wir erkennen auf welchem Weg wir wandeln.
Danke,
der Text war mein erster Wettbewerbstext. In Bautzen, eine Kleinstadt in der Oberlausitz, gab es 2009 einen Schreibwettbewerb "HEY FRITZ" Schüler schreiben an Friedrich Schiller. Leider machten viele Lehrer der umliegenden Schulen aus der gut gedachten Idee eine benotet Pflichtveranstaltung und so war unter den eingesendeten Ergebnissen nur sehr wenig von eigenen Meinungen und frischem Wind zu spüren. Dieser Zustand und die allgemeine gesellschaftlich Lage motivierte mich zum Schreiben dieses Textes, der promt ausgezeichnet wurde.
Was für mich ein Highlight war, war die Tatsache, dass zu der Preisverleihung meine Deutschlehrerin anwesend war, die von dem Text sehr überrascht war und mir nachher noch einmal Mut machte, mich weiter in dieser Richtung zu betätigen. Es war die optimale Entschädigung für zwei, teilweise sehr harte Jahre im Deutschgrundkurs.
Danke,
der Text war mein erster Wettbewerbstext. In Bautzen, eine Kleinstadt in der Oberlausitz, gab es 2009 einen Schreibwettbewerb "HEY FRITZ" Schüler schreiben an Friedrich Schiller. Leider machten viele Lehrer der umliegenden Schulen aus der gut gedachten Idee eine benotet Pflichtveranstaltung und so war unter den eingesendeten Ergebnissen nur sehr wenig von eigenen Meinungen und frischem Wind zu spüren. Dieser Zustand und die allgemeine gesellschaftlich Lage motivierte mich zum Schreiben dieses Textes, der promt ausgezeichnet wurde.
Was für mich ein Highlight war, war die Tatsache, dass zu der Preisverleihung meine Deutschlehrerin anwesend war, die von dem Text sehr überrascht war und mir nachher noch einmal Mut machte, mich weiter in dieser Richtung zu betätigen. Es war die optimale Entschädigung für zwei, teilweise sehr harte Jahre im Deutschgrundkurs.
Hey, gefällt mir wirklich gut! :) Du hast vollkommen Recht damit.