Lieber Marc,
Wahrscheinlich wirst Du jetzt verunsichert sein:
"Erstens, was will ein fremder, vierzehnjähriger Junge von mir und Zweitens, woher kennt der mich überhaupt ?!" Nun, lass mich erzählen:
27. June 2012 - 18:28 von SPIESSER-AutorIn anonymer Nutzer.
Wahrscheinlich wirst Du jetzt verunsichert sein:
"Erstens, was will ein fremder, vierzehnjähriger Junge von mir und Zweitens, woher kennt der mich überhaupt ?!" Nun, lass mich erzählen:
Du wirst es kaum glauben aber ich begleite Dich nun schon über ein Jahr lang. Genau am 2. April 2011 hab ich Dich entdeckt. An diesem schwarzen Tag, an dir alles zu viel wurde, hab ich Dich gefunden. Am 2. April surfte ich noch über den Internetauftritt Deiner ehemaligen Band, den "Torpedo Boyz". Ich kannte die Band schon länger, aber so richtig ins Auge gesprungen bist Du mir nie. Heute wünsche ich mir, dass Du mir aufgefallen wärst, dann wäre so vieles anders gekommen... Auf jeden Fall hörte ich mir ein paar Lieder an und war dann schon wieder ganz woanders im großen, weiten Internet.
Zwei Tage später, war ich wieder bei den "Torpedo Boyz". Als ich die Seite aufrief, war alles wie gewohnt, nur das mich irgendein lästiges Popup auf der ansonsten werbefreien Seite nervte. Da ich diesen einen Klick schon Durch unzählige Male automatisiert hatte, die vermeintliche Werbung ins Nirvana zu schicken, fuhr ich einfach fort. Als ich noch ein paar Mal an diesem Tag auf der Seite Musik anhörte, nervte mich dieses Popup immer noch, langsam aber sicher hätte ich bewirkt dass wir uns niemals kennengelernt hätten. Aber durch einen Zufall habe ich irgendwann dieses Popup angeschaut. Von einem verstorbenem Bandmitglied war da die Rede. "Returner", Dein Pseudonym, und Dein Geburts- und schließlich auch Sterbedatum war zu sehen. Reflexartig googelte ich Dich, und letztlich fand ich heraus, das Du mit bürgerlichem Namen Marc Fischer heißt und Journalist und Autor bist.
Aha, Journalist also, wollte ich das nicht auch mal werden?
Prompt bettelte ich meine Eltern an, das neue Buch von dir zu bestellen, und die sonst eher skeptischen Zwei, haben das auch gleich gemacht. Kurz vor unserer alljährlichen Reise traf das kleine Paket ein. Im Urlaub vertiefte ich mich so sehr in das dünne Büchlein, dass ich nach zwei Tagen fertig war. Mein Vater hat es ebenfalls "verschlungen" und war genauso schnell fertig. Sehr gutes Buch übrigens Marc... Nachdem ich also spätestens jetzt vollkommen infiziert von Dir war, dachte ich die ganze Zeit an Dich. Immer überall. Kurze Zeit später fand ich endlich Dein Facebookprofil. (Es gibt ziemlich viele Marc Fischer auf FB).
Ich schickte dir eine Freundschaftsanfrage, ja umsonst, natürlich, aber für mich war es ein Symbol. Nachdem ich Deine Pinnwand inspiziert hatte, das war etwa einen Monat nach Deinem Tod, sah ich all Deine trauernden Freunde. Durch die Chronik konnte man alles nachlesen, selbst ohne Freundschaft. Zu diesem Zeitpunkt, musste ich das erste Mal weinen. Es brach mir das Herz, obwohl ich niemals mit Dir sprach und leider auch niemals mit Dir sprechen werde.
Als die engen Freunde Deinen überraschenden Tod mitbekamen, überschlugen sich die Einträge. ich stand mittendrin, hab geweint konnte aber nichts posten. Bis heute schicke ich Dir übrigens Nachrichten. Immer wenn ich am Ende bin... Wie sich erst später herausstellt, warst das auch Du. Auf Facebook fand ich eine Errinerungsseite die eingerichtet worden ist um Dein literarisches Vermächtnis nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Auch hier begann eine Freundschaft mit einem Deiner Freunde mit dem ich bis heute Kontakt pflege. Heute bin ich Administrator der Seite und poste immer wieder einige Deiner Artikel die teilweise älter sind als ich... Im Laufe der Zeit habe ich auch alle Deine Bücher gekauft. Auch die von der Jahrtausendwende habe ich mühsam in schlechtem Zustand erstanden. Ich habe bis heute absolut jeden, und ich meine wirklich JEDEN Artikel und auch jedes Foto von dir digitalisiert und archiviert.
Da bleibt die Frage: Warum?
Warum, ist ein vierzehnjähriger von einem einundvierzigjährigen, inzwischen totem Mann fasziniert? Das weiß ich auch nicht, einmal warst Du im Fernsehen und ich hörte nach einem halben Jahr zum ersten Mal Deine Stimme. Du bist für mich keine Phase sondern eine Einstellung! Es waren diese Momente die mich so eng mit dir verbanden. Verbunden hat mich mit dir auch, dass wenn ich über Dein Profil und Deinen Lieblingsmusikern las, dachte, ich würde von mir selbst lesen. Wir waren so ähnlich, und doch so anders. Das alles machte mich so traurig, ich weinte öfters mal.
Ein harter Schlag war auch, als veröffentlicht wurde, dass Du Dich umgebracht hast. Ich weiß, das wird Dich jetzt furchtbar ärgern, aber leider ja. Deine Familie wollte es nicht, niemand wollte es, aber jetzt wissen es alle. Wenn man Deinen Namen bei Google eingibt kommt seit einem Jahr an zweiter Stelle "Selbstmord". Das ganze ist eine schreckliche Sache.
Dass ich Popjournalismus mag, das ist nichts besonderes und ich tue es auch nicht für Dich, sondern für mich. Ich selbst habe mich dazu entschieden.
Vor einigen Monaten hat eine Freundin von mir einen Blumengruß und eine Kerze an Deinem Grab in Hamburg niedergelegt da ich selbst leider nicht kommen konnte, wir leben in der oberbayerischen Pampa. Aber doch hast Du mich bis dorthin erreicht. Bis jetzt ist der Bann ungebrochen. Heute lese ich massenweise Bücher über die Kunst, die Du beherrscht hast. Den Popjournalismus, der leider auch im Sterben liegt. Nun Marc, irgendwann kommt das Ende dieses Briefes. Es tut mir schrecklich Leid, alles, Dein Tod, das mit Facebook und Google und all diese Sachen die heute über Dich erzählt werden. Marc, ich weiß das Du grade im Himmel bist und mit einer Zigarette im Mund müde lächelst. Jetzt kennst Du mich. Nach einem Jahr.
Machs gut, Marc!
Dein Christoph
P.S.: Den "Torpedo Boyz" bin ich treu geblieben...
Für die Bilder danke ich einem Freund von Marc der sie mir freundlicherweise überlassen hat.
Der Text ist von mir und aus der Realität. Marc Fischer, die Torpedo Boyz und alle anderen erwähnten Personen gibt es wirklich.
Vielen Dank für die warmen Worte! Ich glaube es ist ein entscheidender Punkt dass er nicht mehr lebt. Sonst hätte ich ihn wohl längst vergessen. Aber über ein Jahr kümmere ich mich um seinen Nachlass und seine Seite. Es ist sehr komisch, schließlich ist es ja keine Phase. Für mich ist eine Phase wenn man mal einen oder zwei Monate meint man müsse jedes Meet&Greet gewinnen und Stalker werden um dieser Person so nahe zu sein wie möglich. Stattdessen bin ich Marc jetzt geistig sehr nahe denke ich. Marc konnte auch ganz normal ohne Bodyguard einkaufen gehen und es gab auch kein Meet&Greet zu gewinnen. Schon öfters kam ich meinen bisherigen Idolen ziemlich nahe, aber nachdem ich dann einmal mit ihnen geredet habe oder sie einen Brief beantwortet haben, war ich dann sehr enttäuscht. Marc lebt nicht mehr und wird unsterblich, wie ein Foto kurz vor dem Tod wird er für mich wohl immer gleich bleiben. Manchmal, bin ich auch sehr stolz, der einzige junge "Fan" von Marc zu sein. Statt mich mit hunderten anderen Jugendlichen um die selbe Person zu reißen, gibt es bei Marc nur mich...
Ich kann das so ein bisschen nachvollziehen, glaube ich.
Zumindest war ich auch schon öfters in dieser Phase, in der man jmd. gradezu vergöttert und dann merkt, dass da eig. alles nutzlos ist. Meine Idole leben aber noch.
Es ist komisch, aber obwohl du ihn nicht persönlich kanntest, möchte ich dir mein Beileid aussprechen.
Und ich danke dir ebenfalls. Ich freue mich sehr, dass du meinen Artikel gut findest.
Das ist schon ein schönes Gefühl,wenn man positive Bemerkungen für seine Arbeit erhält. :-)
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woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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Gerne..
Und ich danke dir ebenfalls. Ich freue mich sehr, dass du meinen Artikel gut findest.
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