„Chris Tall? - Das ist doch der Typ, der mal bei TV Total war“, denke ich mir. Der mit diesem „Darf er das?“ Ich weiß noch, wie die Leute wochenlang nach seinem Auftritt immer noch rumgerannt sind und nach jedem dummen Kommentar gesagt haben „Darf er das?“ Lange habe ich nichts mehr von ihm gehört. Also lege ich gespannt die DVD ein und drücke auf play. Dann flimmert seine neue Show „Und jetzt ist Papa dran!“ über den Bildschirm.
Es geht los. Ein etwas kräftiger gebauter junger Mann betritt die Bühne. Er trägt weiße Sneaker, Basecap und Trainingsjacke. Chris Tall wirkt sehr locker und voller Elan. „Ich muss euch erstmal kennenlernen“ sagt er, bevor die erste Frage Richtung Publikum schallt. So fragt er einen Jungen wie alt er sei. „12“ lautete die Antwort. Schon jetzt konnte sich das Publikum vor Lachen kaum halten – obwohl noch kein einziger Witz gefallen ist. Als er die Mutter des Jungen dann auch noch als „klassische MILF“ bezeichnet, beginne ich mit der Stirn zu runzeln und denke nur „Geht ja schon mal klasse los“. Dieses Vorgehen zieht sich im Übrigen durch die gesamte Show. Immer wieder stellt er Fragen ans Publikum, um daraus den ein oder anderen Gag zu gewinnen. Aber zurück zur eigentlichen Thematik. Nachdem in seinem letzten Programm Mütter im Mittelpunkt standen, wechselt er nun zu unseren männlichen Erziehungsberechtigten.
Mehr als ein paar Rahmengeschichten über seinen Vater kommen dabei trotzdem nicht heraus. Das liegt vor allem daran, dass er immer wieder stark von seinem roten Faden abweicht, sodass zumindest mir kaum auffällt, dass seine Show den Titel „Und jetzt ist Papa dran“ trägt. Diese Abweichungen zeigen sich hingegen thematisch recht vielfältig. Eigentlich ist alles dabei. Von Witzen über Veganer, Polizistinnen, Schwule, Inder, Hartz IV bis hin zum typischen RTL Programm bestehend aus „Der Bachelor“, „Das Supertalent“ und „Schwiegertochter gesucht“. Besonders auffällig fand ich den überproportionalen Einsatz von Klischees. Beispielsweise durfte sich ein Kevin aus dem Publikum, aufgrund seines Namens, immer wieder plumpe Witze anhören. Allgemein waren seine Witze eher flach und oberflächlich. Fast schon mit der Brechstange erzwungen. Ob das nun gut ist, muss jede Person selber entscheiden. Stilistisch sollte man Chris Tall irgendwo zwischen Mario Barth und Luke Mockridge einordnen. Wieso? Weil er auf der einen Seite Witze über Frauen reißt, wie sie nur Meister Mario Barth höchstpersönlich machen könnte. Auf der anderen Seite bedient er sich aber auch immer wieder der Nostalgieblase. Das Repertoire reicht dann von Snake auf alten Nokia Tastenhandys bis hin zu den Backstreet Boys. So etwas sieht man doch sonst nur bei Luke Mockridge.
Feuerwerk der Gefühle
Nach knapp 100 Minuten Show ertönt der Abschlussgag. Darauf folgt auf der Bühne sprichwörtlich ein Feuerwerk. Die Konfettikanonen schießen los, überall ist es bunt und der Applaus des Publikums überdröhnt alles. Dieses scheint nämlich mehr als zufrieden mit der Show zu sein. Mich hingegen überkommt ein komisches Gefühl. Irgendwie fühle ich mich erleichtert, als wäre eine Last von mir abgefallen. „Endlich ist es geschafft“ denke ich mir. Daraufhin überdenke ich noch einmal die ganze Show und lasse die Witze Revue passieren. Ziemlich häufig habe ich nach den Pointen den Kopf schütteln müssen. Allerdings habe ich mich hin und wieder auch selbst erwischt, wie ich schmunzelte. Viel mehr konnte Chris Tall mir dann doch nicht abgewinnen. Schlussendlich stellte ich mir also die Frage, wer hier keinen Humor besitzt: Das Publikum oder ich?
Trotzdem Bock?
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Darf er das wirklich?
Mit Witzen über Randgruppen ist Chris Tall einst bekannt geworden. Durch seinen Spruch „Darf er das?“ hat er Wiedererkennungswert erlangt. Mir stellt sich bloß noch die Frage, ob er das wirklich darf. Zwar distanziert er sich zwischendurch von Rassismus und meint, dass alle bei seinen Shows willkommen sind. Egal ob schwul, schwarz oder „sonst was“. Das ist auch gut so, aber richtig überzeugend finde ich seine Witze trotz all der Selbstironie, die er an den Tag legt, dennoch nicht. Grenzen zu überschreiten ist, ohne Zweifel, wohl ein wichtiger Bestandteil von Comedy und ich finde es absolut richtig, alle Bevölkerungsgruppen in seine Witze einzubeziehen. Das Spiel mit Klischees soll jedoch eher dazu beitragen, diese abzubauen, Grenzen aufzuweichen und Kulturen zusammenzuführen. Nur ist es dafür notwendig, mit cleveren und tiefsinnigeren Pointen zu arbeiten. Das ist bei Chris Tall aus meiner Sicht nicht der Fall. Seine Witze kratzen lediglich an der Oberfläche und wirken zu flach, zu eindimensional. Es fehlt ein tieferer Sinn. Stattdessen wird hier auf kurzfristige Lacher gesetzt. Also darf er das jetzt? Ja, kann er schon machen, ist aber nur begrenzt lustig.
Chris Tall live Termine
06. Juni Ilshofen, Arena Hohenlohe
07. Juni Ulm, Donauhalle
08. Juni Rosenheim, Kultur + Kongresszentrum
13. Juni Hamm, Westpress Arena
14. Juni Osnabrück, Osnabrückhalle
15. Juni Emsdetten, Ems-Halle
16. Juni Wuppertal, Historische Stadthalle
27. Juni Aachen, Eurogress
28. Juni Frankfurt a.M., Fraport Arena
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