Mach dein Ding!

„Das ist der Weg
zu meinem Traum“

Faourouz Routhy Cisse macht Mode, die heraussticht. Warum die 22-jährige Design studiert, woher sie ihre Inspiration nimmt und welchem Idol sie nacheifert, hat sie SPIESSER-Autorin Vicky verraten.

21. April 2015 - 15:04
SPIESSER-Redakteurin MissFelsenheimer.
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Beigetreten: 04.05.2009


Ein Model aus ihrer aktuellen Kollektion
zum Thema Beschneidung von Frauen.
Model: Keziah Claudine
Visagistin: Andrea Brings

Fotograf: Mike Görtz

Auf den ersten Blick wirkt die Mode von Faourouz schick und elegant, wären da nicht die stechenden roten Spitzen, die aus der Kleidung ragen. Ihre aktuelle Kollektion widmet die gebürtige Afrikanerin dem Thema Beschneidung von Frauen. „Beschneidung ist ein Thema, dass mir persönlich sehr nahe geht“, erzählt die junge Studentin. Sie will mit ihrer Mode den Menschen die Augen öffnen und erreichen, dass dieses Thema nicht unter den Tisch fällt.

Die Leidenschaft für Mode und Design hegte Faourouz schon früh. „Mich hat es damals oft genervt, wenn meine Mitmenschen die gleiche Kleidung trugen wie ich“, berichtet sie. Also begann sie, ihre Sachen umzunähen und etwas Einzigartiges daraus zu schaffen. So kam ihr die Idee, selbst Mode erschaffen zu wollen.

Alles für den großen Traum

Mittlerweile studiert sie Modedesign in Düsseldorf, ein „24 Stundenjob sozusagen“. Meist sitzt Faourouz jeden Tag bis 16 Uhr in der Uni und setzt sich danach an die unterschiedlichsten Projekte, die sie bearbeiten muss. „Man steht sehr unter Zeitdruck“, erzählt sie weiter. In den Klausurphasen muss sie manchmal mit nur mit vier Stunden Schlaf auskommen. Trotzdem beißt sie sich durch. „Ich weiß, dass das der Weg zu meinem Traum ist.“

Um das Studium durchziehen zu können, muss man ihrer Meinung nach sehr belastbar sein. „Man muss die Mode leben, um mit den ganzen Stress klarkommen zu können“, so die junge Studentin. Es ist ein hartes Studium mit viel Konkurrenz. „In dem Bereich bekommt man nichts geschenkt, man muss sich alles hart erarbeiten.“

Durchstarten in Tokio?

Privat trägt Faourouz am
liebsten Leggings.

Ihre aktuelle Kollektion widmet sie dem Thema Beschneidung von Frauen. Die Ideen für ihre Entwürfe holt sie sich von politisch kritischen Themen oder der Natur mit den außergewöhnlichen Formen und Farben. Den Fable für avantgardistische Mode hat sie mit ihrem Vorbild Iris van Herpen gemeinsam, deren Designs teilweise mit 3D-Druckern gefertigt werden. Das eröffnet für Faourouz ganz neue Wege für ihre Kreativität.

Aber für diese Form der Mode sieht sie in Deutschland derzeit keine Plattform. Deshalb will sie zum Arbeiten nicht in Deutschland bleiben. Sie findet, dass die Deutschen in Sachen Mode noch sehr zurückhaltend sind und sie will mit ihrem auffälligen Design nicht anecken. Deshalb denkt Faourouz darüber nach, „nach dem Studium vielleicht nach Tokio zu gehen.“

Text: Victoria Gütter
Teaserfoto: Runwayshow, flickr.com, CC-Lizenz (CC BY 2.0), Bild geschnitten
Foto: Mike Görtz; privat / Faourouz Routhy Cisse

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