James sank tiefer in den Sessel, fuhr sich nervös durch das dichte braune Haar und kaute unruhig auf seiner Unterlippe, während er das Buch anstarrte, das vor ihm auf dem Tisch lag. Er hatte das vergilbte Tagebuch vor wenigen Tagen bei einem Spaziergang im Wald gefunden und bereits darin geblättert. Es standen keinerlei Namen darin – nur Dinge, die dem Besitzer widerfahren waren. Und je länger James in diesem Buch las, desto stärker überkam ihn das Gefühl, den Menschen zu kennen, der dort seine Gedanken niedergeschrieben hatte.
28. February 2010 - 20:42 von SPIESSER-Autorin Özge.
Er spürte eine Verbindung zu diesem Tagebuch. Er konnte es nicht unterdrücken. James war bereits auf der vorletzten Seite angekommen und je weiter er las, desto stärker überkam ihn das Gefühl, dieses Buch wieder wegwerfen zu wollen. Es zu zerreißen, zu zerstören. Diesem unerklärlichen Drang, zu entfliehen. Bisher hatte er es geschafft, es immer wieder aufzuheben, und weiter zu lesen. Und wieder hielt James das Buch in seiner Hand.
Er zitterte am ganzen Körper, und bei jeder gelesenen Zeile ein wenig mehr. Und trotzdem wollte er es vollbringen. Er wollte dieses vergilbte, alte Tagebuch aus dem Wald weiter lesen.
James kostete es eine große Überwindung die letzten zwei Seiten zu Ende zu lesen. Er wusste, dass dort irgendetwas stehen musste, was ihm nicht gefallen würde. Er hatte es einfach im Gefühl. Und James konnte sich auf seine Gefühle verlassen.
Er versuchte alles in seiner Umgebung zu vergessen, ließ sich noch ein Stückchen in seinen Sessel fallen und begann weiter zu lesen. Mit jeder weiteren Zeile hatte James das Gefühl sich an etwas erinnern zu können. Er wusste jedoch immer noch nicht an was. Was war es, das James so sehr an diesem Buch fesselte ?
Ohne sich auch nur eine Sekunde ablenken zu lassen, las James weiter. Immer wieder fielen ihm einige Schlüsselwörter sehr stark auf. Das meiste waren Zahlen, Zahlen, die James an seine Vergangenheit erinnern. Er erinnerte sich an das Jahr, welches der Besitzer des Tagebuchs als letzte Überschrift angegeben hat. 1953. In James' Adern scheint sich sein Blut zu stauen, als er eine Zeile weiter ließt. ''Diese Nacht hatte ich eine Vision. Ich würde gegen einen Baum fahren. Und noch auf dem Weg zum Krankenhaus sterben. So ein Schwachsinn. Ich fahre immer vorsichtig. Vor allem grade jetzt, wo doch mein Sohn Morgen geboren werden soll.
''
James bleibt der Atem weg. Hatte ihm seine Mutter nicht erzählt, dass sein Vater, den James nie kennen gelernt hatte, an dem Tag seiner Geburt durch einen Autounfall gestorben sei?
War dies etwa das Tagebuch von seinem Vater? James blieb wie erstarrt stehen und ließ das Buch zu Boden fallen.
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https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
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[Bild:1]
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mxk
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