Bringt studentischer Protest etwas? Kann unsere Generation überhaupt etwas bewegen? Wir haben vier Studis zum Streitgespräch gebeten.
Im Zentrum der Diskussion steht das Thema studentische Mitbestimmung und der Bildungsstreik im vergangenen Jahr. Zentrale Fragen sind: Können heuige Proteste an die Erfolge der Achtundsechziger anknüpfen? Haben wir überhaupt Gründe, um auf die Straße zu gehen? Und: Bringt studentischer Protest etwas – oder nicht?
Vorweg ein paar Erklärungen zum studentischen Fachjagon: Die studentischen Gremien sind im Hochschulgesetz festgelegt. Sie dienen der Mitbestimmung. Im FSR, dem Fachschaftsrat, treffen sich Studierende einer Fachschaft – zum Beispiel Informatik oder Biologie. Als nächst höhere Instanz kommt der StuRa – der Studentenrat. FakRa steht für Fakultätsrat. Dort treffen sich Studierende, Lehrende und Angestellte einer Hochschule.
Die Pro-Fraktion: „Ja, wir haben etwas bewegt!“, rechts: Jan Kossick, 25, studiert Informatik im achten Semester, Mitglied im StuRa, Mitorganisator des Bildungsstreik und im Zuge dessen Hausbesetzer, links: Daniel Relder, 24, studiert Wasserwirtschaft im ersten Semester, engagiert sich genauso wie Jan.
Jan: Protest ermöglicht durch zivilen Ungehorsam Druck auszuüben, um die langen Wege der Politik und der studentischen Selbstverwaltung etwas schneller in Bewegung zu setzen.
Die Kontra-Fraktion: „Streik führt zu nix. In studentischen Gremien finden wir genug Mitbestimmung!“, rechts: Marcel Sauerbier, 19, studiert im dritten Semester Biologie, Mitglied in folgenden Gremien: FSR, StuRa, Prüfungskommission, etc., links: Sebastian Theodor Hübner, 20, Maschienenbauer im dritten Semester, ist im FSR, StuRa, FakRa, etc.
Sebastian: Ich verstehe, warum es Proteste gibt, einiges liegt im Argen. Aber gerade ziviler Ungehorsam belastet die zarten Pflänzchen der Kommunikation zwischen Studenten, Selbstverwaltung der Universität und Ministerien. Es wurde lange am guten Verhältnis zwischen Studenten und Professoren gearbeitet. Nun müssen wir uns vor unseren Profs für das rechtfertigen, was die Protestierenden machen. Das belastet.
Wir können relativ viel über die studentischen Gremien bewegen.Sich mit zivilem Ungehorsam am Rande der Legalität zu bewegen ist nicht der richtige Weg. Gegen Verhandlungen und Demonstrationen innerhalb der vorhandenen Institutionen und Möglichkeiten habe ich nichts.
SPIESSER.de war beim letzten Bildungsstreik mit Kamera dabei!
Hier findet ihr Artikel, Bildergalerien und Videos zum Thema:
Daniel: Mit den Protesten hat sich aber das Meinungsspektrum deutlich erweitert. In den letzten Monaten wurden gerade dadurch frische Ideen in die Gremien getragen. Dort weiß man nun viel genauer, wo die Defizite liegen.
Wir haben große Schritte nach vorn gemacht. Das wäre nicht möglich gewesen, wenn wir uns an die traditionellen Wege der studentischen Mitbestimmung gehalten hätten.
Marcel: Die Uni-Leitungen haben uns nur, um uns ruhig zu stellen, zu Gesprächen gebeten. Die Politik verteilt kleine Trostpflaster, hebt die BAföG-Sätze etwas an und hier und da wird ein neues Gesetz beschlossen, das die Situation nicht verändert.
Erschreckenderweise geben sich die meisten von uns damit zufrieden. Die Proteste sind abgeebbt. Anstatt sich langfristig in den Gremien einzubringen, gab es einen kurzen Aufschrei. Viel Tamtam um nichts. Zum Glück sitzen jetzt wenigstens ein paar mehr im StuRa und FSR.
Daniel: Das Ergebnis der Proteste ist also, dass die Leute sich nun in Gremien engagieren. Das war doch eines unserer Ziele! Wir wollten keine Lösungen erarbeiten, sondern auf die Probleme aufmerksam machen, ein politisches Bewusstsein schaffen! In der Hinsicht hat der Bildungsstreik einiges gebracht.
Marcel: Du sagst, ihr habt ein politisches Bewusstsein geschaffen – aber wir haben die geringste Wahlbeteiligung seit langer Zeit. Es ist schwer, genug Kandidaten für unsere Plätze zu finden. Es ist toll, dass der harte Kern aus den Protesten sich nun einbringt, aber das ist nicht die Masse der Studenten.
Jan: Eine gewisse Politikverdrossenheit kann man in ganz Deutschland feststellen. Aber deswegen einfach die Mitbestimmung auf- und sich in eine Diktatur des Rektorats zu begeben, geht nicht.
Sebastian:Es ist erschreckend, dass junge Menschen, die politisch engagiert sein sollten, die idealistisch sein sollten, nicht wählen.
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