Meinung: Die Sexualpädagogik der Vielfalt will die Geschlechter und Generationsgrenzen aufheben. Intimität und heterosexuelle Dominanzkultur sind dabei die Feindbilder.
17. February 2015 - 22:44 von SPIESSER-Autor salomo96.
Ideologische Grabenkämpfe sind fast immer kontraproduktiv. Denn sie haben ein Feindbild. Demnach ist nicht jeder, der Zweifel an den Methoden der Sexualpädagogik der Vielfalt äußert gleich als Homophober oder Rechtspopulist zu stigmatisieren, wie es aus Kreisen der Vielfaltspädagogen oft zu vernehmen ist. Genauso wenig sind diese Sexisten und betreiben die Umerziehung unserer Gesellschaft zur Homosexualität. Doch ist es offensichtlich dass diese Minderheiten (oder zumindest ihre Lobyisten in Politik und Gesellschaft) nach Anerkennung suchen. Diskriminierung und Vorurteile sollen abgebaut werden – das ist gut so. Leider schlägt das Streben nach Gleichberechtigung oft ins komplette Gegenteil um: In dem Unterrichtsvorschlag, der in einer Broschüre der baden-würtembergischen Lehrergewerkschaft zur sexuellen Vielfalt steht, sollen sich die Schüler zu folgender Frage „outen“ : „Ist es möglich, dass deine Heterosexualität nur eine Phase ist und dass du diese Phase überwinden wirst?"
In freikirchlichen Gemeinden in den USA müssen sich manche Mitglieder heute noch die Frage andersherum gefallen lassen – also mit dem Suffix "Homo-" anstelle von "Hetero-". Anti- Diskriminierung von Minderheiten erreicht man nicht durch Diskriminierung einer anderen oder der Gegenseite und auch nicht durch Quoten. Nein – dadurch exponiert man diese nur wiederum und grenzt sie letzendlich aus (auch wenn solche Handlungen für sie auf den ersten Blick positive erscheinen mögen).
Bei der obigen Frage wird auch der gesellschaftliche Zwang sich „outen“ zu müssen – also der Ausverkauf der intimen Überbleibsel des gläsernen Menschen im 21. Jahrhundert – deutlich. Außerdem wer sagt eigentlich, dass Homosexuelle generell über so etwas sprechen wollen? Lösen solche Fragen nicht vielmehr Verunsicherung aus bei Kindern, die selbst in der Mittelstufe unterschiedlich weit entwickelt sind? Und setzt sich nicht jeder persönlich in seiner Pubertät mit solchen privaten(!) Fragen auseinander? Stimmt – in der Umgebung muss Vorurteilsfreiheit und Akzeptanz herrschen. Wenn dies an einer Schule nicht der Fall ist, sollte darauf aber flexibel reagiert werden. Bei der Behandlung müssen die tatsächlichen Wünsche der Schüler im Vordergrund stehen.
Doch verhindert die Eingliederung des Themas „sexuelle Vielfalt“ in die Fächer Politik, Biologie und Religion wirklich, dass sich Halbstarke „schwul“ als Schimpfwort benutzen? - wohl eher nicht. Es ist bei den Jugendlichen ein Schimpfwort wie „Hurensohn“. Ei solcher müsste sich theoretisch dadurch auch diskriminiert fühlen. Die Bestrebung solche Schimpfwörter zu verbieten ist nichts anderes als ideologische Sprachregelung.
Vielen linken und emanzipatorischen Köpfen ist gerade die Intimität der „bürgerlichen Familie“ (immer noch) ein Dorn im Auge. Einige von ihnen haben schon während der 68er- Bewegung die Beengtheit der Kleinamilie als Hemmnis Sexualität zu thematisieren (in Maßen zurecht) beklagt. Diesbezüglich haben sie eine totale Öffentlichkeit gefordert.
Letztendlich ist und bleibt der bildungspolitische Umgang mit Sexualität eine heikle Angelegenheit. Denn sollte der Pädagoge ein Verfechter einer solchen Öffentlichkeit sein oder verfügt er nicht über die nötige Sensibilität zu diesem Thema, werden schnell Grenzen verletzt. Zumal jeder seine eigenen Vorstellung von Familie hat und die Schule nicht der Ort ist, um für Weltanschauungen jeglicher Art - beispielsweise die Gleichwertigkeit aller Beziehungsformen - Werbung zu machen. Auch zu solchen Themen darf es kontroverse Positionen geben. Falsche Meinungen gibt es nicht. Denn auch das ist Vielfalt
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https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
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[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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