Tag 1
Heute ist es soweit. Alle Süßigkeiten, jegliches Brot, Nudeln und Milch müssen raus aus dem Kühlschrank! Nun heißt es für mich: Fisch, Fleisch und Grünes! Gegessen habe ich bisher nur Äpfel und Bananen, bis ich festgestellt habe, dass ich das gar nicht essen darf. Ups, schon gesündigt. Zum Mittag will ich es mit Rührei, Speck und Tomaten besser machen. Schmeckt schon mal ganz gut.
Nach dem Feierabend geht’s direkt zum Supermarkt. Dabei umgehe ich die Regale mit Brot, Nudeln und Käse und steuere schnurstracks auf die Gemüseabteilung zu. Später stehe ich in der Fleischabteilung und packe Unmengen davon in meinen Wagen, denn jeden Tag muss Fleisch oder Fisch auf meinen Teller. Puh, das wird schwierig…
Tag 2
Ich schleppe mich verschlafen aus meinem Bett und laufe instinktiv zum Kühlschrank. Der sagt mir aber nur: „Gemüse und Fleisch - Friss oder stirb.“ Tatsächlich habe ich vergessen, „frühstücksgerecht“ einzukaufen und stehe nun vor der Frage: Sündigen oder verzichten? Hm, wenn ich doch nur einfach mal kurz von einem Nutella-Brot abbeißen könnte. „Wo ist mein eiserner Wille?“, denke ich mir und verzichte auf das Frühstück. Ein Fehler: Als ich kurz darauf auf mein Rad steige, merke ich erst, wie schlapp ich mich eigentlich fühle. Das ist aber auch kein Wunder: Kein Frühstück – Keine Kohlenhydrate – Keine Energie. Jetzt sitze ich hier an meinem Arbeitsplatz und neben mir steht eine Tasse Tee. Und ehrlich gesagt: Ich habe gerade in den verbotenen Apfel gebissen. Frühstück muss einfach sein.
Bei der Paleo-Diät, auch bekannt als Steinzeitdiät, dürfen nur Nahrungsmittel konsumiert werden, die bereits in der Altsteinzeit verfügbar waren.
Versprechen: Ihr werdet zu absoluten Energiebündeln und Fitnessjunkies – Ei und Fleisch sei Dank.
Realität: Während Vegetarier euch hassen, liebt euch eure Toilette für die stundenlangen Besuche.
Tag 3
Mein Magen will heute gar nicht aufhören zu grummeln und verkrampfen. Es muss also ein ordentliches Mittagessen her: Mit einem Kilo Weintrauben und viel Rührei lasse ich es mir schmecken. Um mich nicht ganz so hungrig zu fühlen, fülle ich meinen Magen den ganzen Tag mit viel Flüssigkeit. Tee und Wasser sind meine treuen Begleiter. Abwechslung sieht allerdings anders aus.
Am späten Nachmittag merke ich schließlich, dass ein Kilo Weintrauben doch keine ideale Mahlzeit war und mein Magen nun noch mehr durchdreht. Langsam zweifle ich daran, wie gesund Paleo eigentlich ist. Fleisch kann ich zu diesem Zeitpunkt schon lange nicht mehr sehen, geschweige denn essen.
Tag 4
Der vierte Tag von insgesamt 14. Und ich bin kläglich gescheitert, weil ich es nicht mehr verkraften konnte. Jeden Tag Fleisch. Jeden Tag ein unglaubliches Hungergefühl. Jeden Tag keine geschmackliche Befriedigung. Ein wenig enttäuscht bin ich schon, keine Frage. Aber für so eine Ernährung bin ich dann wohl doch ein zu großer Tierliebhaber.
Ich habe trotzdem einiges gelernt: Es hilft zum Beispiel ungemein, viel zu trinken! Ernährungspläne sehe ich trotzdem eher als grobe Richtlinie an. Sobald ich mich zu sehr einer bestimmten Ernährungsform widme, macht Essen keinen Spaß mehr. Und das ist doch ganz schön ätzend.
Während die anderen also noch ganze zehn Tage auf die Probe gestellt werden, genieße ich erstmal meine selbst gemachte Lasagne, diesmal allerdings ohne Fleisch.