Clubtour 2015
Noch etwas übermüdet vom gestrigen Konzert in Halle treffe ich in der Dresdner Scheune auf Carina und ihre Jungs. Im Gegensatz zu mir ist bei ihnen von Müdigkeit keine Spur. Voller Spannung blicken sie auf das letzte Konzert der VITA COLA Clubtour. Selbstverständlich, dass jetzt alles gegeben werden muss und jeder einzelne Moment noch einmal genossen wird.
Aller Anfang ist schwer
Ich betrete den Konzertsaal, der ein letztes Mal Platz zum Tanzen und Austoben bieten soll.
Tontechniker Schelle steht wie gewohnt hinter seinem Mischpult, die Band ist bereit für den Soundcheck und Carina stimmt sich ein. Und ich denke mir: „Was für ein Unterschied im Vergleich zum ersten Konzert der Clubtour“. Längst haben sich die Erfahrungen der letzten Wochen ausgezahlt. Die Instrumente stehen im Nu auf der Bühne und der Soundcheck verläuft ohne Pannen. Jahrelange Banderfahrung, könnte man fast vermuten. Dass sie nur zwei Wochen auf Tour waren, würde mir wahrscheinlich keiner glauben.
Der letzte Abend wird auf einer
Kamera festgehalten, die Philipp
kurz vor dem Auftritt noch aufstellt.
Damit der letzte Abend ein wahres Fest wird, gehen RIVANEE jede Einzelheit noch einmal durch. Die Konfetti-Kanonen bekommen ihren gewöhnlichen Platz, die Trommeleinlage wird mehrmals einstudiert und der Daumen soll Tonmeister Schelle signalisieren, dass ein Instrument noch leiser oder lauter gestellt werden muss. Sitzt die Lautstärke, kann es losgehen. Erst einmal wird frei gejammt, anschließend werden die einzelnen Songs für den Abend geprobt.
Philipp macht den Dieter
Als wir den Backstagebereich betreten, steigt mir direkt der Geruch von indischem Essen in die Nase. Für ein leckeres Catering ist also schon mal gesorgt. Bei Reis und Curry-Huhn unterhalten wir uns über die letzten zwei Wochen, die fünf vergangenen Konzerte und über die Erfahrungen, die RIVANEE auf der VITA COLA Clubtour bereits gesammelt haben. Und das ist eine Menge.
Kurz vor Beginn des Auftrittes überkommt die Band noch einmal die volle Ladung Aufregung. Um Punkt 21:04 Uhr bin ich es schließlich, der RIVANEE das Startsignal für ihr letztes Konzert gibt. Carina und die Jungs bilden eine kleine Runde und halten ihre Hände in die Mitte des „mecklenburgischen Bandkreises“. Eine Minute später heißt das es dann: „Auf ein Letztes, auf das Beste!“ RIVANEE betreten die finale Bühne ihrer Clubtour!
Philipp macht den Dieter Bohlen und
packt sein „Keytar“ aus!
Um das in vollen Zügen genießen zu können, lassen sich die fünf Rostocker Zeit. Denn bevor richtig losgelegt wird, wird – wie schon bei einigen anderen Konzerten – erst einmal gejammt. Eine gute Gelegenheit, die Crowd vor dem großen Auftritt schon mal warm zu spielen. Eine kurze „Aufwärmphase“, wie Philipp es bezeichnet.
Als Carina dann auf die Bühne kommt, ist das Finale der Clubtour offiziell eingeleitet. RIVANEE legen ordentlich los. Die Band sprüht nur so vor Energie.
Gegen Ende packt Philipp sein „Keytar“ aus, auch als „Umhängekeyboard“ bekannt, und wird dadurch selbst kurz zum Mittelpunkt der Band und zum absoluten Highlight des Abends. „Das Ding hat zuletzt nur Dieter Bohlen ausgepackt“, meint er während seiner Performance. Nach einer dreiviertel Stunde ist das Konzert vorbei. RIVANEE bedankt sich das letzte Mal beim Publikum für den grandiosen Abend – und zum ersten Mal schallen „Zugabe“-Rufe durch den Saal. Im Backstage dann der Erfolgs-Highfive! Und die etwas wehmütige Feststellung, dass die Tour nun wirklich vorbei ist.
Ein kurzer Abschied für unbestimmte Zeit
Nach einem langen und intensiven Gespräch verabschiede ich mich schließlich von RIVANEE. Diesmal nicht nur für die nächsten Nächte, um die Fünf auf dem nächsten Konzert wiederzusehen. Sondern vermutlich für immer.
Mit einer letzten Umarmung trennen sich die Wege von mir und den fünf Nachwuchsmusikern. Ein kleines Abschiedsgeschenk haben die Fünf aber noch für mich. Welches? Das behalte ich, wie die vielen Erinnerungen, dann doch lieber für mich.
Hier könnt ihr noch mal alle Konzerte nachlesen.
Text und Fotos: Daniel Korenev