SPIESSER Beschäftigungstherapie

Erstsemester-Blog: Mach‘s dir selbst

104 Minuten Zugfahrt trennen Claudia von der Stadt, in der sie neunzehn Jahre lang gelebt hat. Im neuen Domizil muss sie nicht mehr aufräumen – aber selbst einkaufen, abwaschen, saubermachen.

16. December 2010 - 15:53
von SPIESSER-Autorin Aluni.
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Aluni Offline
Beigetreten: 26.04.2009

Ich komme Sonntagabend nach Hause und der Kühlschrank bietet zum Brot nur Apfelmus, Sahne, Nussnugatcreme, Currysauce, Tomatenmark und Kräuterbutter. Warum habe ich gleich noch mal nicht eingekauft?

Meine Wohnung, meine Regeln

Nach Hause kommen heißt in meinem Fall: in meine eigene Wohnung in Leipzig. Es ist großartig, nur seinen eigenen Regeln zu folgen – wenn ich keine Lust habe abzuwaschen, bleibt es eben stehen. Wenn ich alles auf dem Fußboden zwischenlagere, stört sich keiner daran. Wenn sich allerdings Freunde oder der Stomableser anmelden, ist Aufräumen angesagt. Viele Freunde machen also viel Arbeit.

Zwei Zuhäuser

Aller zwei Wochen spiele ich
Koffer packen.
"Isi Fischer" / www.jugendfotos.de,
www.colourmeleon.com

Fast alle zwei Wochen fahre ich zu meinen Eltern nach Dresden, so oft hatte ich das nicht geplant. Zumal die Zugfahrkarte jeweils 5,60 Euro kostet (ein Sachsenticket durch fünf geteilt, was dank Verabredung auf mitfahrgelegenheit.de eigentlich immer klappt). Dazu kommen noch Fahrkarten für Bus und Straßenbahn innerhalb Dresdens. Das macht dann 40 Euro im Monat.

In der Wohnung meiner Eltern habe ich nur noch ein paar Klamotten und schlafe auf der Gästecouch. Mein altes Zimmer ist jetzt das Schlafzimmer. Mutti bekocht mich zwar, aber da ich die Waschmaschine gut beschäftige, bin ich im Gegenzug zum Badputzen verpflichtet.

Im Dunklen nach Hause

Vom alten Zuhause wegfahren, die dunklen Straßen entlang laufen, eine leere Wohnung aufschließen. Die ersten Male ist das durchaus gruselig und für die Sonntagabende habe ich immer schon einen Plan – sonst würde ich vermutlich trübsinnig darauf warten, endlich ins Bett gehen zu können.


Ist ja schon ein bisschen gruselig...
"Jonny Krüger" / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc-nd)

Anstrengender als das Ausziehen selbst sind allerdings die Diskussionen mit der Erzeugerfraktion, welche Bestandteile des elterlichen Hausrats zu Dauerleihgaben werden. Mütter entwickeln (ich habe mich umgehört) ungeahnte Affinitäten zu Kochbüchern aus den Achtzigern, alten Töpfen und praktisch unbenutzten Apfelschälern.

Obwohl zwischen Dresden und Leipzig nur knapp hundert Kilometer liegen, klingelt gefühlt jeden zweiten Tag das Telefon. Wie war die Uni? Wie kommst du mit der Hausarbeit voran? Wann kommt du mal wieder nach Hause?

Claudia studiert Arabistik an der Uni Leipzig. In zwei Wochen gibt's mehr aus dem Leben eines Erstsemesters.

Vor zwei Wochen haben sich bei Claudia die Bücher gestapelt.

Text: Claudia Flach
Teaserfoto: "Deni Simic" / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc)
http://denisimic.daportfolio.com/

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Kommentare

Acht Kommentare
  • Hab ich was verpasst?
    Hab ich was vergessen?
    Hatten wir was zusammen vor?
    Kommst du mit zu Haltestelle Woodstock?

    Tut mir Leid, die australische Sonne hat das Hirn geleert. :)

  • ... sie schrecken manche Eltern vom Besuch ab. Bei meinen war das zumindest so, die dachten immer, sie stören ja wildfremde Personen in ihrem Zuhause.

  • wie du dich in Polen schlägst ;)

  • Streit mit Mutti kann man vermeiden, wenn man in eine bestehende WG zieht. War fast alles da.
    Da Muttern eh fast alles doppelt hat ("Falls du mal ausziehst.") gab es dann auch das ein oder andere mit.
    Tassen und Schüsseln hab ich auch in der elterlichen Wohnung immer meine eigenen gehabt.
    Easy moving quasi.

    Ab August nächsten Jahres können wir ja dann Fahrgemeinschaften bilden. ;) Kannste dann mit mir Auto fahren und ni immer mit der roten Blechkiste.

  • ...wie das bei mir wird. ich würde meiner mama gerne ihre gesamte küche entführen, aber nach deinem bericht bin ich jetzt sehr gespannt, wie viel ich am ende dann als besagte dauerleihgabe in meiner studentenküche haben darf ;) wird sich nächstes jahr zeigen...

  • Ich geb mir Mühe ;)

    @Eva: Tja, ich hab eine orange Blechteekanne aus der Junggesellenzeit meines Papas geerbt.
    Früher war das Geschirr auch nicht auf die modernen Gerätschaften ausgelegt. Just heute: "Krack" machte der Glasteller und zersprang in der Mikrowelle.

  • besonders der tip mit den mitfahrgelegenheiten is spitze, gerne mehr davon^^

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