Sie ist 21 und wohnt in Landau. Nach dem Abitur hat Lina eine Anzeige für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) in der Zeitung gelesen. Und sich spontan dafür beworben:
„Vor dem FÖJ hatte ich nur ein Grundwissen über Umweltthemen wie Atomenergie. Heute kann ich die Leute informieren: Was bedeutet das eigentlich? Was hat das für Folgen? Inzwischen ist mein FÖJ vorüber, aber ich bin noch bei der Naturfreundejugend. An Wochenenden sind oft Treffen verschiedener Umweltverbände. Da sitzen dann Jugendliche zum Beispiel in einer Jugendherberge zusammen und überlegen: Was können wir für die Umwelt machen? Was können wir auf die Beine stellen? Wir haben diskutiert, geplant und Aktionen gestaltet. Wir wollen immer wieder Neues machen und neue gemeinsame Projekte organisieren.
Im letzten Jahr sind wir mit mehreren Umweltverbänden regelmäßig nach Berlin gefahren und haben uns mit dem damaligen Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesumweltministerium Michael Müller getroffen. Am Anfang war ich nervös. Aber dann dachte ich: Das ist auch nur ein Mensch. In spannenden Gesprächen konnten wir ihm unsere Ideen vorstellen. So fänden wir es zum Beispiel gut, wenn es statt weniger großer Kraftwerke viele kleine Windräder oder Solaranlagen gäbe. Die Sonne scheint und der Wind weht ja nicht nur an einem Ort. Und dann wäre man nicht mehr so abhängig von großen Stromkonzernen. Herr Müller fand einige unserer Ideen gut. Ich hoffe, dass die Gespräche was gebracht haben oder bringen werden.
Die Naturfreunde machen ganz unterschiedliche Dinge. Sie engagieren sich natürlich für Umweltschutz, aber auch für Solidarität, Gerechtigkeit, Bildung und gegen rechts. Eines meiner Projekte hat sich mit der Atomenergie beschäftigt. Ich habe viel Öffentlichkeitsarbeit gemacht: Plakate, Flyer und Infobroschüren gestaltet. Am Ende war es ein schönes Gefühl ein Produkt in den Händen zu halten, in das man ganz viel Arbeit gesteckt hat.
Es wurde nominiert!
Und zwar für den Deutschen Engagementpreis 2010. Der Preis ehrt Menschen, die sich für die Gesellschaft engagieren. In diesem Jahr soll besonders das Engagement Jugendlicher sichtbar gemacht werden. Einsendeschluss war der 31.Juli 2010. Die Sieger der einzelnen Kategorien werden von einer Jury gewählt und auch ihr könnt online abstimmen. Auf www.geben-gibt.de gibt es alle Einzelheiten. Wenn ihr selbst aktiv seid und andere davon überzeugen wollt, dann unterstützt die Kampagne „Geben gibt.“ auf Facebook, SchülerVZ oder StudiVZ und folgt ihr bei Twitter. Die Kampagne wird gefördert durch den Zukunftsfond der Generali Deutschland Holding AG und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Als ich damals von dem FÖJ in der Zeitung gelesen hatte, dachte ich, dass mir das Spaß machen könnte. Hat es auch. So sehr, dass ich heute Umweltwissenschaft studiere, und nicht Pharmazie, wie es eigentlich geplant war. Ich habe nicht die Illusion, dass ich die ganze Welt verbessern kann. Aber finde es einfach wichtig, dass Leute sich melden und sagen: „Das ist nicht richtig, so wie es jetzt ist!“ Und ich glaube, wenn jeder sich engagiert, und sei es nur ein wenig, dann kann man schon einiges ändern. Ich bin froh, dass ich etwas machen kann, das mir Spaß macht und Sinn hat.“
Was denkt ihr? Können Gespräche mit Politikern die Umwelt retten?
Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit "Geben gibt. Bündnis für Engagement"
Auf jeden Fall kann es nicht schaden, seine Meinung auch den Volksvertretern kundzutun. Wichtig ist aber, dass was unternommen wird.
Im besten Fall laufen ökologische und ökonomische Ziele sogar zusammen. Wenn z.B. Rohstoffe wie Öl und radioaktives Material teurer werden oder gar verbraucht sind, setzen die Energiekonzerne ganz automatisch auf andere Stromquellen.
Ich selber habe mit Jan Delay die Aktion "Coal for Obama" unterstützt. Das Interview und Video dazu seht ihr unter:
www.holk.tv
Es ist richtig, dass mehr für die Erhaltung der Umwelt getan werden muss. Aber mit Politkern zu sprechen wird wohl kaum etwas bringen. Ich habe den Eindruck, dass der Großteil dieser Leute ein Haufen egoistischer, von Lobbyisten umworbenen und gebrochenen Persönlichkeiten ist. Wenn sie je mit Idealen in die Politik gekommen sind, so haben viele sie im Laufe ihrer Karriere verkauft.
Solange Geld die Welt regiert kannst du ernsthaften Umweltschutz knicken. Da haben andere Dinge Priorität. Aber vielleicht kann man all das ja trotzdem parallel verfolgen.