Prüfung, die zweite
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Ich bin mir sowas von todsicher, heute zu bestehen. Das erste Mal, na gut, das war Dummheit. Jetzt aber fühle ich mich prima vorbereitet, die Fehler vom letzten Mal sind im Gedächtnis eingebrannt: Heute werde ich garantiert mehr auf Bordsteine achten. Mein neuer Prüfer ist super nett, viel offener als der letzte. Ich fühle mich gleich etwas wohler. Klaus und er plaudern kurz, dann stellt er mir noch eine Frage zu den Reifen. „Profiltiefe: 1,6 Millimeter, prüfen auf Luftdruck und allgemeine Beschädigungen“, leiere ich herunter. Dann geht’s los. Ich fahre gemütlich durch die Stadt, passt alles. Nur die Autobahnausfahrt verplane ich ein bisschen – ich bremse zu früh runter und tuckere kurzzeitig mal mit nur 85 km/h durch die Gegend. Er sagt zwar nichts, aber im Rückspiegel sehe ich den Prüfer kurz das Gesicht verziehen.
Dafür laufen die Grundfahraufgaben erste Sahne. Ich wende elegant um eine kleine Pferdekoppel, parke prima ein. Meine Laune wird immer besser, gegrummelt hat der Prüfer noch gar nicht. Dann geht es zurück zum Abfahrtsort. Rein theoretisch kann jetzt nicht mehr viel schief gehen – ich höre hinter mir sogar schon ein leises Druckergeräusch: Juhuuu, gleich habe ich meinen Lappen in der Hand! Jetzt soll ich den Wagen noch parkfertig abstellen. Plötzlich stellt sich quer vor meine Lücke dieser riesige orangefarbene Transporter. Ich schlucke, werde nervös. Direkt vor meiner Nase: ein noch größerer Reisebus. Der Prüfer gibt mir die Anweisung, doch bitte „zwischen dem Transporter und dem Reisebus zu rangieren und rückwärts in die Lücke zu fahren“.
Meine Nerven versagen. Ebenso gut hätte er mich bitten können, auszusteigen und das Fahrschulauto einhändig in die Parklücke zu tragen. Erst würge ich den Motor ab, dann achte ich so sehr darauf, nicht rückwärts auf dieses riesige orangefarbenen Teil zu fahren, dass ich fast vorwärts den Reisebus streife. Klaus bremst. Der Prüfer seufzt. „Ach, Frau Kinzelmann, jetzt haben sie mich aber ganz schön in die Bredouille gebracht“, sagt er. „Die hier…“ – dabei wedelt er mit der Bescheinigung – „Die kann ich Ihnen nun nicht geben.“ Da hilft alles Jammern, alles Flehen nix: Der nächste Fahrschüler steht schon bereit. Ich bin wütend auf mich selbst, erzähle selbst meinem Papa erst am nächsten Tag davon. Mich ärgert, dass ich so kurz vor knapp gescheitert bin, dass mich die Wiederholung wieder Zeit und Geld kostet.
Die Stunde vor Prüfung Nummer Drei
Mit freiem Kopf Richtung Sonnen-
untergang? Nicht mit Fabienne!
Mich erwartet eine Überraschung: Klaus hat urplötzlich den Arbeitsplatz gewechselt. Kurz habe ich den Verdacht, dass es an mir liegen könnte. Mein neuer Fahrlehrer – ich nenne ihm mal Herr Moritz – ist ein netter, gemütlicher Typ, der nur ein bisschen auf den roten Golf flucht. Er siezt mich konsequent, hat ansonsten aber etwas von nettem Opa. Er durchschaut mich schon nach einer Fahrstunde: "Die Dachdeckerlehrlinge, die bestehen die Fahrprüfung alle. Bei denen ist das Köppel leer. Sie hingegen denken viel zu viel. Und seien Sie doch um Gottes Willen endlich mal ein bisschen selbstbewusst. Sie können ja fahren, Sie sind nur leider ein komplettes Nervenbündel."
Prüfung, die dritte
Meine dritte Fahrprüfung ist nach genau einer Minute beendet. Ein brummeliger alter Fahrlehrer lässt mich ohne großes Vorgeplänkel auf den Straßenverkehr los. Beim Abfahren vom Prüfungsort bin ich übervorsichtig: Ich gucke lange nach links, dann lange nach rechts. Als ich endlich rechts abbiegen will, nehme ich versehentlich jemandem von links die Vorfahrt. Ich darf einmal die Tankstelle umrunden, dann bin ich fertig. Und wütend auf mich selbst. Weil man nach jedem Versuch für 14 Tage „gesperrt“ ist, ist der nächste nicht nur mein vierter, sondern auch mein letzter Versuch: Kurz danach verfällt nämlich meine Theorieprüfung, die dann schon ein Jahr her ist.
Prüfung, die vierte
Herr Moritz hat den roten Golf gegen einen schicken schwarzen Wagen getauscht, in dem es sich tatsächlich erheblich bequemer fährt. Kurz stolpere ich deswegen nur bei der Frage nach den Scheibenwischern, die mir der Prüfer – diesmal ein etwas jüngerer Herr – stellt. Das ist in diesem Autonämlich etwas anders. Der Prüfer lässt meine Antwort durchgehen und betont, dass ich gaaaanz ruhig bleiben soll. Dann lächelt er mir aufmunternd zu und es geht los.
Als ich die ersten Kilometer zwischen den Abfahrtsort und mich gebracht habe, werde ich etwas ruhiger. Im Großen und Ganzen läuft alles ziemlich perfekt. Die Kurven sind heute nicht so meine Freunde, irgendwie biege ich ein paar Mal etwas zu schnell ab. Dafür erledige ich die Grundfahraufgaben ohne Probleme. Auch die Autobahnabfahrt – bisher mein größtes Sorgenkind – klappt. Aus den Augenwinkeln sehe ich meinen Fahrlehrer zufrieden lächeln. Puh. Als wir uns dem Abfahrtsort wieder nähern, pocht es in meinem Kopf: „Jetzt bloß nichts versauen, nur ja keinen Fehler machen.“
Ich parke hinter dem nächsten Fahrschulauto, drehe mich zum Prüfer um kann meine Hoffnung kaum zügeln. Wenn er bislang nichts gesagt hat, muss ich doch bestanden haben, oder? „Also, Frau Kinzelmann“, beginnt er. „Ich habe da ein paar Anmerkungen…“ Panik! Bekomme ich den Führerschein etwa doch nicht? Der Prüfer weist mich auf meine schnellen Kurven hin („Das muss doch nicht sein!“), lobt dafür meine Grundfahraufgaben und die Autobahnfahrt. Nur auf der Vorfahrtstraße solle ich doch bitte nicht so zögerlich fahren. „Bekommen Sie das hin?“ Ich nicke heftig. Dann gibt er ihn mir endlich, den heiß ersehnten Lappen. Mein Fahrlehrer gratuliert mir, ich weine fast ein bisschen vor Glück. Auf der Fahrt in die Innenstadt muss ich auf dem Beifahrersitz sitzen. Denn: „Unsere Fahrt“, sagt Herr Moritz schmunzelnd, „ist hier beendet.“
Nur wenige Minuten später poste ich ein euphorisches „Führerschein!!!“ auf meinem Facebook-Profil. Mal schauen, wann ich die erste Fahrt ohne Fahrlehrer mache. Wünscht mir Glück!
Text: Fabienne Kinzelmann
Fotos: Fabian Forban / pixelio.dehjjjjfrchu
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Wow, herzlichen Glückwunsch!
Was für eine Odyssee...
Das macht mir fast ein bisschen Angst vor meiner eigenen baldigen Fahrprüfung, ich hab nämlich nicht die Zeit, so oft durchzufallen.
Aber ich glaube, dein Fahrlehrer hatte Recht: Deine Nervosität war das Problem, nicht deine Fahrkünste!
Ich wünsch dir viel Spaß beim Fahren, wenn ich mal in Dresden bin, nehme ich mich vor dir in Acht. :)
Erstmal Glückwunsch, dazu.
Aber hat man nicht nach dem 3. Durchfallen eine 3 monatige "Sperre"?
Und generell, 3x Fahrprüfung extra, wären bei mir ca. 1000€ mehr geworden. Da bin ich doch froh, dass ich immer alles direkt bestanden hab :)