Tränen trocknen, verschmierte Schnuten putzen und Balanceakte durchs Spielzimmer wagen: So sieht das Berufsbild Hausmutti aus. Damit Karrieren deutscher Frauen nicht zwangsläufig dort enden, will Familienministerin Ursula von der Leyen mehr Kinderkrippenplätze schaffen. Doch besonders ihre eigene Partei, die CDU, feuert gegen die Pläne. SPIESSER fragte Mädels über ihre Zukunftspläne.
21. February 2007 - 11:00 SPIESSER-Redakteurin Onlineredaktion.
Erst Karriere, dann die Kinder. Ich will auf jeden Fall erst studieren und mich finanziell absichern, bevor ich eine Familie gründe. Und selbst danach möchte ich weiterarbeiten und meine Kinder zu einer Tagesmutter bringen. Über das Thema Gleichstellung von Mann und Frau denke ich relativ wenig nach. Häuser bauen können auch Frauen, was gibt es dazu noch viel zu sagen?
Organisiert: Julia, 13 Jahre
Klar ist ein Mann weniger in der Verantwortung, wenn es um die Kinder geht. Das war ja schon immer so und das stört mich auch nicht. Trotzdem will ich mal als Journalistin oder Schauspielerin Karriere machen und gleichzeitig ein oder zwei Kinder erziehen.
Vernünftig: Claudia, 16 Jahre
Gleichberechtigung ist für mich eigentlich kein Thema, ich fühle mich nicht benachteiligt. Über Kinder habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, vielleicht später. Nach meinem Abschluss möchte ich ein Jahr im Ausland verbringen, mein Abitur nachholen und studieren gehen. Meine Mutter macht sich allerdings Sorgen über meinen Auslandsaufenthalt. Vielleicht wäre das anders, wenn ich ein Junge wäre.
Benachteiligt: Susanne, 16 Jahre
In der Schule habe ich das Gefühl, das die Jungs von den Lehrern bevorzugt werden, besonders in Fächern, in denen Männer traditionell als besser eingeschätzt werden. Auch ältere Menschen nehmen Jungs eher ernst als Mädchen. Später möchte ich Ärztin werden, auch Kinder will ich haben. Auf meine Selbstständigkeit möchte ich auf keinen Fall verzichten. Um die Kinderbetreuung mache ich mir keine Sorgen, ich habe eine große Familie.
Unabhängig: Julia, 21 Jahre
Wenn ich mich schon für ein Studium entschieden habe, möchte ich später auch arbeiten gehen. Ist doch logisch. Mich von einem Mann abhängig zu machen, kommt nicht in Frage. Auch würde ich für meine Kinder nicht zu Hause bleiben wollen, so viel Gedanken habe ich mir darüber aber noch nicht gemacht. Und benachteiligt fühle ich mich keinenfalls.
Einjahresmutti: Maria, 17 Jahre (rechts) und Katrin, 18 Jahre (links)
Maria: Bis jetzt konnte ich noch nicht feststellen, dass ich benachteiligt oder weniger ernst genommen werde als Jungs. Vielleicht kommt das ja noch. Ich würde gern am Theater arbeiten. Die Kinderfrage möchte ich davon aber nicht abhängig machen, immerhin gibt es Kindergärten und Krippen. Wenn mich mein Job nicht erfüllt, könnte ich mir auch vorstellen, ein paar Jahre zu Hause zu bleiben. Aber keinesfalls für immer.
Katrin: Ob Mann und Frau gleichwertig sind, hängt meiner Meinung nach vom Alter ab. Jungs in meinem Alter betrachten Frauen eher als Schmuck, weniger als Mensch. Die beruhigen sich erst ab Mitte 20. Ich mache gerade eine Ausbildung zum Steinmetz, also in einem typischen Männerberuf. Allerdings sind wir insgesamt acht Mädels, das spricht schon für Emanzipation. Dennoch wird es für uns schwerer einen Job zu finden. Wenn ich ein Kind bekommen würde, möchte ich schon das erste Jahr bei ihm sein, anschließend aber wieder arbeiten gehen.
Bevorzugt: Karina, 18 Jahre (links) und Stephanie, 18 Jahre (rechts)
Karina: Wir besuchen ein technisches Gymnasium und werden dort von den Lehren ehrlich gesagt sogar bevorzugt. Nach meinem Abschluss werde ich wohl eine Ausbildung zum Fluglotsen machen. Kinder möchte ich auch, keine Frage. Wenn das in meinem Beruf nicht möglich sein sollte, suche ich mir lieber etwas anderes. Sollte ich meine Kinder in eine Krippe schicken, würde ich darauf achten, dass sie dort etwas lernen, abgesehen von Topfschlagen. Es ist vielleicht angenehm, wenn der Mann genug Geld verdient, aber auf ein eigenes Leben verzichten möchte ich nicht.
Stephanie: Finanzielle Unabhängigkeit ist mir sehr wichtig. Meinen Mann um Geld bitten zu müssen, wäre furchtbar. Benachteiligt fühlen wir uns aber nicht. Vor Jahrzehnten war das sicher ein Thema gewesen. Nach dem Abi möchte ich Maschinenbau studieren und ja, auch Kinder bekommen und arbeiten. Vielleicht hat man es als Frau in solchen Berufen schwerer, ernst genommen zu werden, kann ich aber noch nicht sagen.
Protokolle: Romy Vogel, Anne Hähnig
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https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
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[Bild:1]
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mxk
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Na also, Jungs is das doch wirklich egal!
... habt ihr eigentlich nur Mädchen befragt? Mich würde fast mehr interessieren, was Jungs darüber denken.
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... auch gerne mal.