Beruferoulette

"Ganz schön viel richtig machen"

Das Beruferoulette hat entschieden: Dieses Mal findet SPIESSER-Autorin Ines heraus, was es mit einem Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung auf sich hat.

18. February 2014 - 11:01
SPIESSER-Autorin Ines..
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Ines. Offline
Beigetreten: 01.09.2013

1. Akt: Meine Vorurteile:
Wenn ich Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung wäre, würde ich den ganzen Tag in einem hohen Bürogebäude sitzen und auf einen riesigen Fuhrpark blicken. Oder auf einen Hafen, wo ein großes Schiff nach dem anderen Container aus- und einlädt. Ich würde Fahrpläne für verschiedene Lieferungen schreiben und mit Kunden aus der ganzen Welt telefonieren. Und ich wäre immer darauf bedacht, dass noch mehr Waren in noch weniger Zeit von einem Ort zum anderen kommen. Glaube ich. Ob das so stimmt?


Waswannwo? Sollte man im Blick
behalten.

2. Akt: Meine Recherche: „Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung organisieren den Versand, den Umschlag sowie die Lagerung von Gütern und verkaufen Verkehrs- sowie logistische Dienstleistungen“, sagt das Arbeitsamt. Na, dann liege ich mit meiner Vorstellung ja gar nicht so falsch. In einer Einführungsvorlesung zum Studiengang „Spedition, Transport und Logistik“ heißt es: „Der Spediteur besorgt, organisiert, transportiert, schlägt um, sammelt, verteilt und lagert. Speditionelle Aktivitäten sollen sicherstellen, dass das richtige Gut für den richtigen Empfänger zu den richtigen Kosten in der richtigen Qualität in der richtigen Menge am richtigen Ort zur richtigen Zeit zur Verfügung steht!“ Das klingt nach Hektik und ganz schön viel richtig machen. Viel Verantwortung.

Um Kaufmann oder zur Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung zu werden, muss man eine dreijährige Ausbildung absolvieren, für die man in der Regel einen guten Realschulabschluss, Abitur oder Fachhochschulreife braucht. Es gibt auch duale Studiengänge in diesem Bereich. Das Arbeitsamt zählt eine ganze Menge Fähigkeiten auf, die man mitbringen sollte, um die Ausbildung meistern zu können. Das sind zum Beispiel: eine hohe Wahrnehmungs- und Bearbeitungsgeschwindigkeit, Umstellungsfähigkeit und Befähigung zum Planen und Organisieren.


Wollt ihr entscheiden, wann es in
der Ladezone hoch her geht?

Das scheint machbar für mich. Um herauszufinden, wie es tatsächlich ist, diesen Beruf auszuüben, spreche ich mit Karen Schmidt, die im zweiten Lehrjahr ihre Ausbildung bei der Emons Spedition GmbH in Köln macht: „Der Beruf ist sehr abwechslungsreich! Man sollte auf jeden Fall Spaß am Kontakt mit Menschen haben und belastbar sein. Mit den Kunden muss man immer sachlich reden können, auch wenn sie gerade nicht gut drauf sind.“ Karen durchläuft unterschiedliche Abteilungen. In der Abteilung Nahverkehr werden die Fahrzeuge abgefertigt, der Kontakt mit den Fahrern gehalten und man lernt zum Beispiel, wie viel Waren auf einen LKW geladen werden können. Und das alles, damit Fahrräder, Bekleidung, Fußbodenbeläge, Chemikalien und Waschmaschinen von einem Ort zum anderen kommen. In der Schule geht es um Verkehrsgeographie und die rechtlichen Grundlagen. Karen weißt auf die Verantwortung hin, die man von Anfang an hat: „Man muss sehr genau arbeiten und die verschiedenen Papiere richtig ausfüllen, denn eine falsche Abfertigung ist gesetzeswidrig und dann bekommt der Fahrer Probleme“.

Das sieht auch Maximilian Heinzen so, der im sechsten Semester des dualen Studiengangs „Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Spedition, Transport und Logistik“ in Mannheim ist: „Man sollte auf jeden Fall gut organisiert sein und Interesse dafür haben, wo weltweit die großen Warenströme sind.“ Die Firma, in der Maximilian arbeitet, beschäftigt sich mit der Verzollung von Waren. So trägt Maximilian dazu bei, dass Autos gebaut und repariert werden können: „Wir unterstützen die Kunden beim Importieren und Exportieren von Automobilzubehör.“

3. Akt: Mein Fazit:
Karen würde die Ausbildung jedem empfehlen, der Interesse an dem Bereich hat. Planen und Organisieren, Kontakt mit Menschen, Stress aushalten – das traue ich mir alles zu. Aber ob es mich auf Dauer fasziniert, welche Ware gerade über welche Autobahn wohin fährt? Daran habe ich meine Zweifel.

Äh... was soll dieses Beruferoulette?

Gefühlte Wahrheiten: Aus allen Ecken plärrt ständig irgendwer "Kümmere dich um deine Zukunft!" Aber wo soll man anfangen? Sich womit genau beschäftigen? Wir lassen den Zufall ans Werk und losen SPIESSER-Autoren willkürlich Berufsbilder zu, mit denen sie sich vertraut machen. Welche das sind? Das entscheidet ihr! Postet einfach in den Kommentaren, welchen Beruf ihr unbedingt mit ins Spiel bringen wollt.

Text: Ines Küster
Bilder: Emons Spedition; Lichtkunst.73 / pixelio.de; Rainer Sturm / pixelio.de

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