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Gefährliches Comeback?

Trotz mililiardenschwerer Förderung der erneuerbaren Energien produziert Deutschland derzeit so viel Strom aus Braunkohle wie zuletzt vor mehr als 20 Jahren. Eine äußerst denkwürdige Entwicklung, verfolgt man die extreme Luftverschmutzung durch Smog in Peking. Müssen wir jetzt Angst vor dem Kohle-Comeback haben?

23. April 2014 - 12:30
SPIESSER-Redakteur Lena Kessler.
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Lena Kessler Offline
Beigetreten: 01.12.2010

Dieser Beitrag entstand
in Zusammenarbeit mit RWE.

 

Lena: Windkrafträder, Offshore-Parks, Photovoltaikanlagen — Was hatte Deutschland nicht alles für ambitionierte Vorhaben, um die Energiewende zu realisieren. Und nun? Jetzt produzieren Deutschlands Braunkohlekraftwerke so viel Strom wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr. Das muss man sich mal vorstellen! 2013 erzeugten die klimaschädlichen Kraftwerke rund 162 Milliarden Kilowattstunden Strom! Ob wir Angst vor einem Comeback der Kohle haben sollten? Ich glaube leider ja.

Darum das Comeback

Braunkohlekraftwerk bei Jänschwalde
Foto: GuenterHH, flickr.com, CC-Lizenz
(CC BY-SA 2.0)

Zum Einen ist Braunkohle unschlagbar billig. Innerhalb Europas liegen die Brennstoffkosten zwischen 3 und 3,5 Cent pro Kilowattstunde – Erdgas ist beinahe doppelt so teuer. Außerdem gibt es die Braunkohle, im Gegensatz zu Erdöl oder Erdgas, in mehr als 70 Staaten weltweit. Nicht zuletzt reichen die wirtschaftlich abbaubaren Reserven nach derzeitigem Stand weit über die nächsten 100 Jahre hinaus.

 

 

Comeback um jeden Preis?

Smog in Peking
Foto: Attapp, flickr.com, CC-Lizenz (CC BY-SA 2.0)

Im Januar diesen Jahres versank die chinesische Hauptstadt Peking unter einer gigantischen Smogwolke. Zeitweise sprengte die Schadstoffbelastung sogar den Air Quality Index. Sonne, Hochhäuser und Teile der Autobahn verschwanden mitunter im Nebel. Der Schwefel- und Stickstoff-dioxidreiche Smog stammt größtenteils von Steinkohlekraft-werken. Hinzu kommen Industrie-betriebe, die keine Filteranlagen haben und natürlich der enorm große Anteil von Autos in der großen Metropole. Infolge dieser Luftverschmutzung warnen Ärzte weltweit vor Schlaganfällen, Herzerkrankungen oder Krebs.

Die Angst vor dem Comeback des derzeit wichtigsten Energieträgers ist daher nicht unbegründet. Auch der CO2-Ausstoß in Deutschland steigt wieder an und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt bereits vor schlimmen gesundheitlichen Schäden für die europäische Bevölkerung. In Peking werden mittlerweile riesige LED-Screens aufgestellt, die Bilder von einer smogfreien Umgebung zeigen (und von der Sonne). Ich hoffe uns erwartet in Europa nicht dasselbe Schicksal.

 

Warum Bloggerin Annemarie keine Angst vor einem Kohle-Comeback in Deutschland hat, lest ihr auf der nächsten Seite.

Text: Lena Kessler
Teaser-Bild:
Patricklanders, flickr.com, CC-Lizenz (CC BY 2.0 DE)

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