Sieben Nummern, sieben Kinder, sieben Superhelden, eine Familie. Doch wie kann man die Welt retten, wenn diese Familie zerbricht? Dieser Frage geht der Comic „The Umbrella Academy“ nach und zwar so erfolgreich, dass Netflix diesen kurzerhand in eine Serie umgewandelt hat. Bleibt nur die Frage, was man zuerst tun soll – den Comic lesen oder die Serie schauen?
Luther, Diego, Allison, Klaus, Five, Ben und Vanya sind die Umbrella Academy. Sie gehören zu dreiundvierzig Kindern, die überall auf der Welt zur gleichen Zeit geboren wurden, obwohl ihre Mütter vorher keine Anzeichen für eine Schwangerschaft zeigten. Nicht nur das macht sie besonders, sie haben außerdem Superkräfte. Der weltberühmte und vermögende Wissenschaftler Sir Reginald Hargreeves erkennt ihr Talent, nimmt sie als Säuglinge auf und schult ihre individuellen, besonderen Begabungen. Sie bilden die Umbrella Academy, junge Superhelden, die die Welt vor Gefahren beschützen.
Doch dieses heroische Familienidyll hält nicht für immer und die Gemeinschaft der Geschwister zerbricht als jeder seinem eigenen Traum nachgeht. Im ersten Teil der Comicreihe „Weltuntergangs-Suite“ vereint der Tod ihres Ziehvaters Hargreeves die Geschwister wieder. Im weiteren Verlauf des Comics erwarten die Superhelden zahlreiche Abenteuer, über die hier nicht zu viel verraten werden soll. Nur ein kleiner Spoiler: Am Ende wollen die Superhelden die Apokalypse verhindern, indem sie in der Zeit zurückspringen.
Im zweiten Teil „Dallas“ fängt die Handlung vor siebzehn Jahren an und endet dreizehn Jahre vor der ersten Handlung. Ob es sich dabei um die zurückgereisten Geschwister in der Vergangenheit handelt oder nicht, bleibt offen. Auch hierbei erleben die Superhelden die verschiedensten Abenteuer und es wird noch mehr Licht auf die verschiedenen Persönlichkeiten der Geschwister geworfen.
The Umbrella Academy – „Weltuntergangs-Suite“
Autor: Gerard Way & Gabriel Bá Veröffentlichung: 12. Februar 2019 Seitenzahl: 16x24, Hardcover, 192 Seiten
Wer steckt dahinter?
Gerard Way ist eigentlich bekannt als Frontsänger der ehemaligen Rockband „My Chemical Romance“. Kurz nach dem Relase des punkigen, post-apokalyptischen Albums „The Black Parade“ schrieb der Sänger einen Comic – „The Umbrella Academy“. Dabei fing er die Stimmung seines Musikalbums ein und transferierte sie in die ungewöhnliche Superhelden-Story. Unterstützung erhielt der Sänger von dem brasilianischen Comiczeichner Gabriel Bá, der seinen Ideen Form und Farbe verlieh. Über zehn Jahre nach der ersten Veröffentlichung wurde der erste Comic nun als Netflix-Produktion verfilmt und kann als Serie angeschaut werden. Auch eine zweite Staffel soll demnächst an den Start gehen.
Kurz und knapp oder dicker Schinken?
Die farbenfrohen Comiczeichnungen verleihen der Story etwas Schnelllebiges und Energetisches. Trotzdem ist die Geschichte tiefgründig und komplex, so dass sich das Lesen und Schauen doch länger hinzieht als zuerst gedacht.
Für die Bahn, den Sessel oder den Pausenhof?
Der spannende Comic ist multiflexibel. Ganz egal, ob ihr ihn alleine auf dem Sofa lesen wollt, in der Bahn zur Arbeit oder Schule, nachts im kuscheligen Bett oder doch lieber mit euren Freunden auf dem Pausenhof, die bunten Bilder und der fesselnde Plot passen zu jeder Lebenssituation.
Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie schwer ist es, das Buch wegzulegen?
Der Fluss an Bildern verleitet trotz Kapitelunterteilungen immer weiter zum Lesen, es ist eher schwer das Buch wegzulegen. Dabei hilft es auch nicht, dass zum Ende jedes Kapitals ein Cliffhanger eingebaut ist, der schon fast zwingt, das Buch in der Hand zu behalten. Dabei muss ich zugeben, dass ich den Comic auch immer wieder durchgeblättert habe, nachdem ich die Story durchgelesen hatte. Viele kleine Details in den Zeichnungen und Besonderheiten im Narrativ fallen erst beim mehrmaligem Lesen auf. Am Ende der Bände gibt es außerdem noch eine kleine Nebengeschichte und die Entwicklung der verschiedenen Zeichnungen der Figuren wird erklärt. Von mir gibt es eine definitive 10!
Wem borgt man es nach dem Lesen als erstes?
Seinem langjährigen Freund aus dem Kindergarten. Mit diesem Buch kann zusammen in den Zeiten geschwelgt werden, in denen man selbst ein Superheld war ohne den Ernst einer erwachsenen Welt zu vergessen.
Lieblingszitat:
„Das hier ist schließlich nicht wie Fahrrad fahren ... insbesondere, wenn man dabei auch noch von fliegenden Mülltonnen beschossen wird ...“(S.93)
In drei Worten:
erfrischend, abenteuerlustig, düster
The Umbrella Academy – „Dallas“
Autor: Gerard Way & Gabriel Bá Veröffentlichung: 26. Februar 2019 Seitenzahl: 16x24, Hardcover, 192 Seiten
Text & Teaserbild: Ema Jerkovic
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