Anzeige
Schwerpunkt

Gewinner ganz privat

Egal, wie es im Oktober beim Finale in Budapest weitergeht – einmal haben sie bereits gesiegt. Und zwar bei der nationalen Jugend-Debatte von PlasticsEurope und EPCA zum Thema „Zukunft der Petrochemie“. Doch wer sind die strahlenden Sieger überhaupt und was war ihre Motivation? Genau diese Fragen hat SPIESSER-Autorin Lisa den Gewinnern gestellt.

04. October 2016 - 11:48
SPIESSER-Autorin Lolisa.
Noch keine Bewertungen
Lolisa Offline
Beigetreten: 25.10.2013

Am meisten mit ihren Argumenten überzeugen konnte Janne Marie Töner. Deshalb hat sie auch den ersten Platz belegt. Warum sie an dem Wettbewerb überhaupt teilgenommen hat? „Das Debattieren ist für unsere Gesellschaft nicht nur essentiell, es macht auch Spaß“, meint sie. Auch die Themen Nachhaltigkeit und Plastikverbrauch lägen ihr am Herzen. „Es ist wichtig, dass Schüler bereits für dieses Thema sensibilisiert werden“, sagt sie.
Die 18-Jährige aus Hamburg hat dieses Jahr ihr Abitur gemacht und studiert schon seit einem Jahr nebenbei Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftspsychologie. Sie könne sich sogar vorstellen nach dem Studium einmal in der Petrochemie zu arbeiten. „In die Forschung gehen möchte ich aber nicht“, ergänzt sie.

Wenn sie gerade nicht debattiert, dann backt, liest, zeichnet oder reist sie gerne. Auch Sport zählt zu ihren Hobbys. Von dem Ereignis in Neuss hat sie vor allem eins gelernt: „Es hat sich gezeigt, wie persönlich das eigentlich doch abstrakte Thema für jeden ist“. Auf das Finale des Wettbewerbs in Budapest freut sich Janne ganz besonders. „Ich bin gespannt, Land und Leute kennenzulernen und hoffe neben der Debatte möglichst viel von der Stadt sehen zu können“, erzählt sie.

Essen und Plastik?

Vorbereiten will sie sich auch: Sie möchte sich noch intensiver über einzelne Aspekte informieren. „Ich werde versuchen, mich mit möglichst vielen Menschen auszutauschen“, verrät sie. Denn eine lebendige Debatte sei nicht zu ersetzen. Übrigens könnte Janne ausgerechnet beim Essen nicht auf Kunststoff verzichten: „Ohne die Verpackungen wären weder Schokolade noch Smoothies so einfach zu lagern“, erklärt sie ihre zunächst etwas unerwartete Antwort.

European Youth Debating Competition
Zum 50-jährigen Bestehen der Chemieindustrie organisierten der Verband für Kunststofferzeuger PlasticsEurope und der Europäische Petrochemieverband EPCA in acht Ländern je eine nationale Debatte zu dem Thema „50 Jahre Chemieindustrie - wie geht es weiter?“. Dabei wurden vor allem die Vor- und Nachteile von Kunststoff von Jugendlichen heiß diskutiert. Im Oktober feiert der Europäische Petrochemieverband sein Jubiläum und hat dazu die besten Diskutanten Europas nach Budapest eingeladen. Die deutsche Debatte haben Janne Marie Töner, Julia Blaschyk und Moritz Hollenberg gewonnen.
Die Jüngste im Bunde

Mit den anderen Siegern ist Janne noch im Kontakt. „Wir haben uns kurz danach bei einem Folgeevent getroffen. Julia habe ich erst kürzlich bei einer anderen Veranstaltung gesehen“, erzählt sie. Julia Blaschyk ist gerade 17 Jahre alt geworden und macht nächstes Jahr ihr Abitur in Ulm. In ihrer Freizeit spielt sie Klavier, liest, spielt Theater, kocht und macht viel Sport. Bei der Frage, ob sie später gerne einmal in der Petrochemie arbeiten wollen würde, ist sie sich unschlüssig. „Eigentlich bin ich schon ziemlich darauf festgelegt, Jura zu studieren. Aber die Petrochemie ist interessanter, als ich es mir vorgestellt habe“, erklärt sie.
Deswegen findet sie es auch interessant, während der Zeit in Budapest einen Einblick davon zu bekommen, wie die Unternehmen funktionieren. „Es gibt dort auch ganz viele tolle Sehenswürdigkeiten und Flohmärkte“, freut sie sich. Vor dem Finale möchte sie noch weiter recherchieren und eventuell mit ihrem Englischlehrer etwas üben. 

Übrigens: SPIESSER hält euch auch über das Finale vom 1. bis 4. Oktober in Budapest auf dem Laufenden.
Kein Alltag ohne Plastik

„Ich bin mir bewusst, was für eine große Rolle die Petrochemie in meinem Leben spielt. Es ist schön zu sehen, dass es solche Erfindungen wie Implantate oder Trampoline gibt“, erklärt sie ihren persönlichen Bezug zur Debatte. Teilgenommen hat sie am Wettbewerb, weil sie Fremdsprachen interessieren und das Debattieren einfach Spaß macht. Auch Julia hat einen Gegenstand aus Kunststoff, auf den sie nicht mehr verzichten möchte: „Das klingt jetzt etwas merkwürdig aber für mich wäre das die Zahnbürste. Mein Vater ist Zahnarzt. Vielleicht fällt es mir deshalb als erstes ein“.

Der dritte im Bunde ist der Abiturient Moritz Hollenberg aus Kiel. Seine Teilnahme war eher Zufall. „Ich bin jemanden von der Organisation Young Leaders aufgefallen und die haben mich einfach gefragt, ob ich nicht Lust hätte, mitzumachen“, erzählt er und lacht. Bei der Debatte selber war dann alles ganz neu für ihn: „Ich habe das Gefühl gewonnen, dass ich debattieren kann und gelernt, mich selber zu präsentieren“. Wie er sich auf das Finale vorbereiten wird, weiß er noch nicht recht. „Mein Englisch werde ich hoffentlich während meiner geplanten USA-Reise auffrischen“, meint er. Besondere Erwartungen für Budapest habe er nicht: „Ich bin auf das Jubiläum des Europäischen Petrochemieverbandes gespannt und werde das Beste aus der Zeit raus holen“.

„Petrochemie ist Zukunft“

Nach seinem Abitur beginnt der 19-Jährige im Herbst sein duales Studium im Bereich Wirtschaftsinformatik in Mannheim. Ausschließen kann er dabei nicht, später einmal in der Petrochemie zu landen. Zu seinen Hobbys zählt unter anderem Fußball, Gitarre und Golf spielen. Moritz findet es wichtig, über Kunststoff und dessen Auswirkungen zu diskutieren. „Jeder verwendet extrem viel Plastik und andere Produkte der Chemieindustrie. Deshalb hat sie auch Zukunft“, argumentiert er. Gleichzeitig sehe er aber auch die Probleme, die die Unternehmen lösen müssen. „Ich denke, nachhaltiger Kunststoff sollte mehr in den Fokus rücken“, sagt er.

Moritz Lieblingsgegenstand aus Kunststoff? Für eine Antwort braucht er nicht lange: „Wahrscheinlich mein Handy oder mein Auto – das ist ungefähr gleichgewichtig. Vielleicht auch mein Computer. Kann man gar nicht so leicht sagen, ich will auf nichts davon verzichten“.

Text: Lisa Oder
Fotos: PlasticsEurope

 

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit PlasticsEurope

Dir gefällt dieser Artikel?

Kommentare

Jetzt bist du dran!
Mehr zum Thema „PlasticsEurope
  • Anzeige
    Lolisa
    Schwerpunkt

    Szia Budapest – Hallo Budapest!

    Zwischen dem Burgviertel, dem Palais Sándor und der Sankt-Stephans-Basilika hieß es für die Gewinner der acht nationalen Debatten in Budapest noch ein letztes Mal diskutieren – und zwar um die Zukunft von Plasik beim Jugend-Debattierwettbewerb. Dabei gab es nicht nur atemberaubende

  • Anzeige
    Lolisa
    Schwerpunkt

    Plastik hat immer zwei Seiten

    Die EU hat Plastik den Kampf angesagt: Denn Plastik schade der Umwelt. Aber stimmt das überhaupt? Bei der European Youth Debating Competition in Neuss wird genau das heiß diskutiert. Nutzen gegen Schaden. Pro gegen Contra. SPIESSER-Autorin Lisa hat sich umgehört und weiß nun, dass