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Günter Wallraff: "Abhängigkeiten habe ich immer vermieden"

Ihr habt die Fragen gestellt, Undercover-Journalist Günter Wallraff hat sie beantwortet – und er hat euch zwei Fragen zurückgestellt.

23. January 2013 - 16:28
von SPIESSER-RedakteurIn Planet Interview.
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Beigetreten: 21.04.2010

alphastratus formuliert seine Frage so: „Halten Sie die Massenmedien (wie TV, Internet oder Radio) für geeignet, auf die von Ihnen aufgedeckten Differenzen zwischen den Soll-Zustand (Alle glücklich, alle im materiellen Wohlstand, wir haben ja Kapitalismus und die große Freiheit) und der Realität zu verbreiten?“

Weitere Videointerviews zum Beispiel mit Matthias Schweighöfer und Bela B. findet ihr in der Übersicht.

Recherchiert Günter Wallraff bald auch in der Uni?...

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Kommentare

Fünf Kommentare
  • Ich bin zwar nicht Herr Wallraff, aber dennoch habe ich ein paar Fragen zu Deinen Kommentaren.
    Meinst Du nicht das Einsamkeit auch in einer "sozialen Online-Strömung unter eigenen heimischen Welt aus Kontakten" bestehen kann und besteht? Hat Einsamkeit mit Alleinsein etwas zu tun? Oder anders gefragt: Kann ich zwar allein sein, muß aber deshalb nicht unbedingt und zwangsläufig einsam sein?

    Ich habe Herrn Wallraff auch nicht soweit verstanden, dass er das Wort "Opfer" tabuisieren möchte. Aber zeigt man tatsächlich "die Missstände unserer Gesellschaft" durch den Missbrauch eines Wortes wider? Wenn wir das Wort "Opfer" in unserem alltäglichen Sprachgebrauch widersinnig und kritiklos verwenden, drehen wir da nicht heimlich die Begriffe um? Und werden da "Opfer" plötzlich zu Tätern (frisch nach dem Motto: "selber Schuld!"), und Täter zu Opfer (frisch nach dem Motto: "er konnte ja nichts dafür!")!

    Ich denke: Die Entwicklung unserer Sprache lässt sich sehr wohl da hin drehen, dass sie klarer und eindeutiger wird, wenn wir im Alltag nicht alles widerspruchslos hinnehmen und uns selbst bemühen Klartext zu sprechen.

    Gruß Andrew

  • vielen Dank für Ihre anregenden Gedankenansätze.

    Was die Einsamkeit betrifft, so kann ich nur sagen, dass heute die meisten versuchen in einer Vielzahl von "sozialen" Online-Strömungen Fuß zu fassen und sich -ganz spiesser- eine eigene heimische Welt aus Kontakten aufzubauen. Gefühle sind beim schriftlichen Austausch oft nur schwer auseinander zu halten. (Ich fände es gut, wenn es auch für so etwas ein Schulfach gäbe)
    Deshalb ist für mich noch immer sehhr wichtig meinem Gegenüber ein offenes Ohr (und Auge) zu schenken. Denn Wege aus der Einsamkeit lassen sich meiner Meinung nach vielleicht im Internet anfangen, aber nicht dort beenden.

    Bezüglich des Wortes Opfer lässt sich die Entwicklung unserer deutschen Sprache wohl kaum wieder zurückdrehen. Dieses Wort hat für mich situationsbedingt drei Bedeutungen. Das Opfer, jemand der unrechtmäßig durch den Täter leiden muss. Das Opfer, etwas, das jemand aus freien Stücken zu seinem Nachteil erbringt und das Opfer, jemand, der auf Täter offenbar anziehend wirkt. Selbstverständlich bin ich den grauenhaften Unterstellungen bewusst, die damit geschlussfolgert werden können.Vielleicht aber sollte man diess eher als Aufzeigen von Missständen in unserer Gesellschaft betrachten. Ich denke, man sollte zuerst versuchen Herablassung zu bekämpfen bevor man ein Wort tabuisiert, das letzendlich nur die Spitze des Eisbergs ist.

  • Selten so ein interessantes, offenes, tiefgründiges und ehrliches Interview gesehen, auch wenn meine Frage nicht berücksichtigt wurde. ;-) Auch die Fragen waren sehr gut! Danke! Ein Bereicherung! Klasse!

  • "Hahaha du Opfer!"
    Den Satz hört man mittlerweile häufig unter Jugendlichen...

  • Leider muss ich sie enttäuschen, die TAZ hat das nicht falsch notiert. Der Begriff "Opfer" ist schon seit längerem als Beschimpfung in der Jugendsprache bekannt, auch weit verbreitet auf Gymnasien. Nicht nur als Beleidigung für vermeintliche "Loser", Versager, sondern von vielen einfach als "Spaß". Ich halte die Nutzung des Wortes in diesem Zusammenhang als verwerflich, es wirft ein schlechtes Licht auf unsere Jugend.

    Wege aus der Einsamkeit? Ich bin bis Abends in der Schule, trotzdem kann man sich auch unter vielen Menschen ganz schön einsam fühlen. Da suche ich mir dann meine Einsamkeit. Viele Jugendliche betäuben ihre Einsamkeit durch soziale Netzwerke. Ob unsere Jugend einen Weg aus der Einsamkeit gefunden hat? Vermutlich nicht, ich kenne mehrere Jugendliche, die am Burnout-Syndrom erkrankt sind.

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