SPIESSER unterwegs

Harte Tour zur Wahnsinnsaussicht

Für eine etwas andere Abendgestaltung begab Michaela sich in Kapstadt bei Dunkelheit in schwindelnde Höhen.

04. May 2010 - 08:29
von SPIESSER-Autorin Micha.
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Micha Offline
Beigetreten: 13.03.2010

 Michaela verbringt ein Semester in Südafrika. Ihre ersten Eindrücke: Sicherheitsvorkehrungen überall, aber auch Fröhlichkeit und Gelassenheit.

Michaela, 21, studiert eigentlich in Ravensburg International Business. Ihr drittes Semester verbringt sie jetzt an der Cape Peninsula University of Technology in Kapstadt/Südafrika.

Auf meinem Weg zum Waschsalon begegne ich nur von der Hitze geplagten Gesichtern und anstatt einem „How are you?“ wird mir zum Gruß ein leidendes „So hot today“ entgegen geraunt. Selbst für die Einheimischen ist diese stehende Hitze kein Vergnügen – das beruhigt mich etwas.

Es gibt hier so vieles, an das ich mich erst gewöhnen muss.
Siehe unten!

Wie schauen auf Südafrika, das Land der Fußball-WM: Leben mit Schwarz und Weiß und viel dazwischen. Zum SPIESSER-Spezial über Südafrikal!

Wir absolvieren hier ein Auslandssemester und sind in einer rund um die Uhr von Securities bewachten Wohnanlage im Stadtteil Observatory untergebracht. An den Gedanken, in diesem bewachten Trakt mit rund 600 anderen Studenten zu wohnen, habe ich mich gerne und leicht gewöhnen können, denn so fühle ich mich wirklich sicher hier. Wenn ich allerdings morgens, nachdem ich die Tür aufgeschlossen und das Vorhängeschloss abgenommen habe, aus meinem Zimmer gehe, vorbei an den Securities, dann frage ich mich manchmal, ob es wirklich nötig ist, dass der Wächter am äußersten Tor schon wieder unseren Kofferraum kontrolliert.

Daran musste ich mich auch erst  gewöhnen: Nur mal schnell allein zum Bäcker oder eine Runde joggen am Abend ist nicht drin; nicht mal am helllichten Nachmittag traue ich mich allein in eine Seitenstraße.

Kapstadt ist nicht wesentlich gefährlicher als jede andere Großstadt.
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Nun, ehrlich gesagt sind die Horrorgeschichten von Schießereien auf offener Straße oder, dass man nachts an keiner roten Ampel halten sollte, übertrieben. Man muss sicherlich sehr aufpassen, die Armut und damit auch die Beschaffungskriminalität sind sehr hoch in Südafrika. Aus meinen persönlichen Eindrücken und Erfahrungen bis jetzt kann ich zumindest für Kapstadt sagen, dass es wohl nicht wesentlich gefährlicher als in jeder anderen Großstadt ist. Kriminalität gibt es überall. Wenn man sich an bestimmte Regeln hält, kann man hier relativ normal leben. Dazu gehört eben, dass man nicht allein zu Fuß geht, nichts im Auto lässt – nicht einmal ein wertloses Shirt – und die Wahl der öffentlichen Verkehrsmittel sehr gezielt treffen sollte. Minibusse z. B. sind zwar sehr günstig und man findet sie an jeder Straßenecke, doch ihre Zuverlässigkeit ist sehr umstritten. Also riskiere ich lieber keine negative Erfahrung und zahle den etwas höheren Preis für ein sicheres Taxi.

In Kapstadt sind die Menschen fröhlich und gelassen.

Daran habe ich mich sehr gerne gewöhnt: die Fröhlichkeit, Gelassenheit und Freundlichkeit der Südafrikaner. Ich hätte nie gedacht, dass ich so herzlich im Wohnheim aufgenommen werde. Immerhin sind wir Mädels aus Deutschland die einzigen „Weißen“ in der Catsville Residence. Dorothee, eine ganz liebe Studentin aus Johannesburg, hat sogar gleich am ersten Sonntag nach unserer Ankunft für uns ein traditionelles afrikanisches Menü gezaubert. Von dieser selbstverständlichen Gastfreundschaft waren wir alle sehr überrascht und beeindruckt. Wir haben uns gefragt: Würden wir tatsächlich auch für zehn fremde Menschen ein vier-gängiges Menü kochen? Wenn dann im Wohnheim wieder jemand leidenschaftlich seine Singkünste im Gang darbietet, muss man einfach schmunzeln – die Fröhlichkeit der Südafrikaner ist ansteckend!

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Kommentare

Drei Kommentare
  • Ein bericht welchen man nur gutheißen kann.
    Die erfahrung war bestimmt sehr spannend un hat viel spaß gemacht!

  • echt super. das buffet würde ich gerne auch mal live erleben. hat bestimmt viel spaß gemacht!!

  • Ein klasse Bericht! Sicherlich toll, diese Erfahrung mal gemacht zu haben..
    Ganz viel Spaß noch.

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