Preisträger des Journalistenwettbewerbs 2010 in New York New York/Manhattan - Was haben ein geheimnisvoller Anruf, ein viel zu kleiner Koffer und ein neunstündiger Flug gemeinsam? Richtig – keiner von uns sieben Preisträgern des Journalistenwettbewerbs 2010 konnte sich vorstellen die Reise nach New York an Christi Himmelfahrt antreten zu dürfen. Ein unvergessliches Erlebnis, das die young leaders GmbH uns journalistisch Interessierten nach unseren überzeugenden Artikeln über den 109. jugend presse kongress in Bremen ermöglichte. Damit wir überraschten Preisträger natürlich nicht auf uns gestellt waren, wurden wir von Andreas Hain (Journalist SWR-3, ARD-Hörfunk Baden-Baden), Lena Ganschow (Reporterin SWR-Fernsehen) und Malte Horn (Gruppenleiter) liebevoll und fürsorglich begleitet. New York aus der Vogelperspektive Nach einem scheinbar unendlich langen Flug erblickten wir aufgeregten jungen Talente das Feuer der Welt – die golden, von der Sonne angestrahlte Flamme der Statue of Liberty. Ein erfreutes Kreischen ging durch die Runde des Flugzeugs. Selbst die Lufthansamaschine rüttelte vor lauter Übermut gleich mit und sprang von einem Vakuumloch zum nächsten, sodass die Aufregung regelrecht Purzelbäume schlug. Doch wir ließen uns als tapfere Preisträger nichts anmerken und bewunderten das geordnete, eiserne, lebhafte und quirlige Durcheinander von Wolkenkratzern und grünen Parks, das sich rund acht Kilometer unter unseren Füßen beim Landeanflug auftat. Jetzt wurde jedem langsam bewusst, dass die Reise nach New York viel mehr als nur ein Traum war – uns würden nun die aufregendsten Tage unseres Lebens bevorstehen!
,,We're all living in America!“ Noch die immer wiederkehrende, tiefe Stimme ,,Next please!“ im Ohr und einige An- und Ausziehprozesse hinter uns, verließen wir gespannt das riesige Gebäude des New Yorker Flughafens. Der erste Atemzug! Ein Erlebnis, das wir kaum in Worte fassen konnten. Richtige amerikanische Luft und ein warmer Sonnenschein ließ uns spüren, dass wir wirklich nicht geträumt hatten! Alles pure Realität und richtige amerikanische Taxiabgase! Schnell ging es in den Transferbus in Richtung Abenteuer! Die Fahrt stellte uns auf eine weitere harte Probe: ,,Der Stärkere gewinnt!“, so lautete das Motto des Straßenverkehrs. Vorbei an einigen Leuchtreklamen mit ,,Wanted“-Einblendungen der gesuchten Verbrecher, kamen wir einem einspurigen Tunnel immer näher. Rund vier amerikanische Autofahrer dachten sich in diesem Moment:,,Das ist mein Tunnel!“. Kein Wunder, dass die Farbe langsam aus unseren glücklichen Gesichtern wich und wir die Gurte noch enger anlegten. Schnell wurde uns klar: In Amerika ist vieles halt ein wenig anders und vieles wird eben ein bisschen lockerer gesehen. Typical America! ,,Let's go!“ Nach dem Einchecken im Pennsylvania Hotel in Manhattan stand eine erste Stadtbesichtigung auf dem Plan. Die Sonne ging langsam unter und das Farbenmeer von bunten Lichtern zeigte sich von seiner schönsten Seite. Alles spiegelte, drehte und reflektierte sich, sodass wir nicht recht wussten, wohin wir zuerst sehen sollten. Die Fotokameras wurden jetzt vollkommen auf Herz und Nieren überprüft und gemeinsam überlegten wir, wie es wohl wäre, wenn man sich direkt eine Fotokamera mit 24-Stunden-Auslöser auf der Stirn befestigen lassen würde. Schwindelerregende hohe Wolkenkratzer, mittendrin das hell erleuchtete Empire State Building und Millionen von gelben ,,Cabs“ rasten durch die Straßen und hatten alle Mühe, keinen der Passanten, die über die noch roten Ampeln der Zebrastreifen liefen, umzufahren. Eine laute, aufregende und atemberaubende Großstadt, die an jeder Ecke ein neues Abenteuer bereit hielt. Unsere gute Laune stieg raketenmäßig über eine Skala von zehn empor. ,,Newston, brauchen dringend Stärkung!“ So gelangten wir frisch gebackenen New Yorker zum Times Square und zum Hard Rock Café. Hier wurden wir nur so von Reizüberflutungen, Hard Rock Cafe-Musik und Schleichwerbungen übermannt. Kräftiger Wind wehte uns kühl und warm durchs Haar und brachte den Geruch von Pizza mit sich. Ein verlockender Geruch, sehr verlockend! Das musste ein Zeichen sein! Also ging es ab zu einer deftigen und wohltuenden Pizzastärkung am Times Square. Genüsslich ließen wir uns den dicken Mozzarellakäse und den saftigen Schinken der Pizza auf der Zunge zergehen. Ein wundervoller Tag, an dem wir müde ins Bett fielen! Das bringt den Kreislauf in Schwung! Am nächsten Tag rafften wir uns langsam Scheibchen für Scheibchen aus dem Bett. Erst der Fuß, dann das Bein und schließlich ab in Dusche! Doch halt, was war das? ,,Wie funktioniert die Dusche?“, fragte ich meine Zimmergenossin, die sich ebenfalls über die Handhabung der Dusche nicht im Klaren war und unwissend die Nase kraus zog. In New York wird der Wasserhahn um 360° gedreht, um an warmes, nach Chlor riechendes, wohltuendes Wasser zu kommen. Leider war mir dies nicht gelungen und so hörte man meine Schreckensschreie über das gefühlte minus fünf Grad kalte Wasser durch das ganze Hotel. Actimel pur! So bringt man den Kreislauf in Schwung! Nachdem ich nun hellwach war, ging es zum ersten amerikanischen Frühstück in der kleinen Frühstücksmensa neben dem Hotel. Wir glaubten unseren Augen nicht! Pancakes, riesige Cookies, Sahnekuchen, gesüßter Joguhrt mit Müsli, Bratkartoffeln, Bacon und glänzende Croissants soweit das Auge reichte und ein verführerischer Duft von himmlischen Medium-Latte-Macchiatos! Wundervoll! Ein Leben wie im Schlaraffenland! Wall Street Talk Anschließend liefen wir im normalen Tempo der New Yorker in Richtung Wall Street. Dort trafen wir den selbstständigen Mitarbeiter von Wall Street Correspondents und Börsenkorrespondet von n-tv, Lars Halter. Der gebürtige Rheinfeldener klärte uns über wichtige Voraussetzungen für den Journalismus und über seinen eigenen Werdegang auf. ,,Am wichtigsten ist, dass man flexibel ist und wirklich aggressives Networking betreibt. Connections sind hier alles!“, erzählte er uns lässig auf den Treppen der Federal Hall und zog am Strohhalm seines Eiskaffees. ,,Gewöhnt euch schon mal daran, dass ihr ganz viel Kaffee trinken werdet!“, lachte Halter. Er selber hat wohl mitunter einen der verrücktesten Lebenswege. Vor rund 13 Jahren kam er nach L.A. und kaufte sich dort ein Wohnmobil, mit dem er quer durchs Land fahren und seine Erlebnisreportagen über die USA nach Deutschland verkaufen wollte. Nach drei Monaten musste er dann bitter feststellen, dass er nichts mehr hatte. Das Geld reichte selbst nicht mehr für ein Rückflugticket. Doch so einfach gab er nicht auf! So kam er nach New York und arbeitete zunächst als Redakteur für deutschsprachige Zeitungen und wurde u. a. Chefredakteur von der ,,New Yorker Staats-Zeitung“ und ,,German World“. So einfach kann es gehen! Schnell kletterte er ganz ohne Studium die Erfolgsleiter empor. ,,Karriere zu machen sollte nicht einfach sein, denn es ist wichtig sich durchzubeißen. Der Weg zum Erfolg soll einen stärken“, meinte Halter betonend. United Nations Headquarters Nach dem ausführlichen Wallstreet Talk führte uns Andreas Hain zu den United Nations Headquarters. Es ist der wichtigste Standort und Hauptsitz der Vereinten Nationen sowie der Sitz des UN-Sekretariats. Dort finden Versammlungen der UN-Generalversammlung, des Sicherheitsrats und des UN-Wirtschafts- und Sozialrats statt. Eine lehrreiche Entführung in die Welt der Politik. Dabei erklärte unsere Touristenführerin u. a. viel über die blauen Friedensarmeen in den Entwicklungsländern. Angefangen von dem Brot für die Armen bis hin zur Verbesserung der Schulsituation vor allem für Mädchen. Richtige Fernsehluft geschnuppert! Nachmittags schloss sich dann ein Besuch des ARD-Studios New York mit Claudia Sarre (ARD-Hörfunkkorrespondentin) an. Hier konnten wir nun einmal richtige Fernsehluft schnuppern und uns wie professionelle Nachrichtensprecher in der Blue-Box fühlen. Mit dem Blue-Screen wurden wir dann auf den ARD-Hintergrund im Fernsehen projiziert. Sich selbst auf einem Fernsehbildschirm zu sehen, ließ in vielen von uns neue Träume entfachen und war für uns eins der absoluten Highlights der Recherchereise. Jeder von uns hegt den Traum, irgendwann hinter der Kamera zu stehen und hier schien dieser Gedanke zum Greifen nah, als wir den auf Papier gezeichneten Smiley unter der Fernsehkamera anlächeln sollten. Dabei erklärte uns Claudia Sarre, dass man für einen Fernseh- oder Höfunkbeitrag von etwa 02:30 Minuten rund zwei bis drei Stunden Schreibzeit benötigt. Gibt es keinen Interviewpartner, dann werden die sogenannten ,,O-Töne“ in etwa 30 Minuten runtergeschrieben. ,,Am schwierigsten sind die Liveinterviews, da man oft nicht weiß, mit welchen überraschenden Antworten oder auch Fragen das Gegenüber reagiert“, empfand Claudia Sarre. ,,Also, langweilig wird es in diesem Job eigentlich nie“, fügte Sarre lachend hinzu und erinnerte sich an einen ihrer Termine in einer Hundedisco in New York. Am Ende gab sie uns mit auf den Weg, dass wir den Beruf als Journalist nicht auf die leichte Schulter nehmen sollten, da es wichtig ist, sehr gut Englisch sprechen zu können und für New York natürlich nicht das gewisse Kleingeld fehlen sollte. Engagement bewiesen! Nach diesem langen Tag lotsten uns Andreas Hain und Lena Ganschow wieder zurück zum Hotel. Ohne ihre Führerqualitäten durch die U-Bahn und die vielen, von Menschenmassen überfüllten Straßen, hätten wir uns so schnell wohl nicht zurecht gefunden. Auch Malte Horn erwies sich als verantwortungsvoller Gruppenleiter. Hoch hinaus! Langsam neigte sich die Reise dem Ende zu. Doch natürlich durfte ein Besuch im Empire State Building und ein ausführliches Shoppen auf der 5th Avenue nicht fehlen. Beim Betreten des Fahrstuhls des Empire State Buildings richteten sich unsere erschrockenen Blicke auf die 86. Etage, die es hinaufzufahren galt. Nie hätten wir gedacht, dass es einen Fahrstuhl mit so vielen Knöpfen geben würde. Dann erwartete uns ein atemberaubender Ausblick auf die Skyline und die Brooklyn Bridge, die für alle Anstrengungen mehr als entschädigte. Und weg! Anschließend wurden noch schnell die letzten Souvenirs auf der 5th Avenue gekauft, bevor es wieder zurück zum New Yorker Flughafen ging. Dort konnten dann die amerikanischen Sicherheitsbeamten unsere wundervollen und ästhetischen Körper per Nacktscanner betrachten. Fazit Es war eine wundervolle Reise mit so vielen Eindrücken und Erlebnissen, sodass wir diese kaum in Worte fassen konnten. Zudem gewannen wir viele interessante Einblicke in die Welt des Journalismus und gewannen viele neue Freunde fürs Leben. Doch ohne die liebevolle Betreuung von Andreas Hain, Lena Ganschow und Malte Horn, wäre diese Reise wohl nur halb so schön gewesen. Ein voller Erfolg! von anonymer Nutzer