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„Ich bin stolz darauf, in einem Atomkraftwerk zu arbeiten.“

Überall liest man von Menschen, die sich gegen Atomkraft einsetzen, die auf die Straße gehen und demonstrieren. Aber wie gehen die Menschen damit um, die in Kernkraftwerken arbeiten? Sabine Ofenloch, 21, macht im AKW Biblis eine Ausbildung zur Industriekauffrau – und ist stolz auf ihren Job. Uns hat sie im Interview davon erzählt.

29. May 2011 - 14:27
von SPIESSER-Autorin An.ke.
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An.ke Offline
Beigetreten: 11.05.2011

Dieser Beitrag entstand
in Zusammenarbeit mit RWE.

Wie ist es, eine Ausbildung im Kernkraftwerk zu machen?

Für mich ist es eine Ausbildung wie jede andere auch. Mit dem Unterschied, dass ich etwas völlig anderes sehe. Denn wer kommt schon in ein Atomkraftwerk? Natürlich kann ich es nur schwer vergleichen, aber für mich ist es ein normaler Job – nur haben wir eben einen Zaun und einen Sicherheitsdienst. Und man wird vor der Einstellung behördlich überprüft.


Bloggerin Anke (links) mit Azubi Sabine
Spielt es in deinem Freundeskreis eine große Rolle, dass du in einem AKW arbeitest?

Mein Bekanntenkreis hat sich daran gewöhnt, dass ich in einem Kernkraftwerk arbeite und dass ich auch sage, dass ich stolz darauf bin und nicht anderswo arbeiten möchte. Nur am Anfang war es ein bisschen komisch. Meine Freunde waren schon überrascht, da kamen Sprüche wie, „jetzt strahlt sie wieder“ oder „die Strahlenfachfrau“. Obwohl ich ja nur dort arbeite und meine kaufmännische Ausbildung mache. Als es dann um die Laufzeitverlängerung ging, haben mich alle gefragt, ob ich jetzt aufhören muss und meine Ausbildung nicht beenden kann. Aber meine Ausbildung werde ich ganz sicher im Kraftwerk beenden können, unabhängig vom Ausgang der politischen Entscheidungen rund um die Kernkraft in Deutschland.

Diskutierst du viel mit deinen Freunden über Kernkraft?

Klar probiert man, die Freunde zu überzeugen, lädt sie ins Infozentrum ein, damit sie sich anschauen können, wie ein Kernkraftwerk überhaupt funktioniert. Die haben manchmal so festgefahrene Positionen, da kommt man gar nicht mehr gegen an. Man versucht sie zu überzeugen, aber ob das wirklich funktioniert, liegt bei den Personen selbst. Am Anfang kamen immer dieselben Fragen, aber mittlerweile haben sich alle daran gewöhnt, dass ich hier arbeite. Im Azubikreis redet man darüber, überlegt, was man den Freunden antworten kann und holt sich Rat, wie man negativen Kommentaren begegnen kann. Natürlich gibt es auch Freunde, die einem den Rücken stärken. Das Kraftwerk Biblis ist eine sehr sichere Anlage, das bestätigen auch alle Gutachter und Überprüfungen. RWE hat viel Geld in das Kraftwerk investiert.

Hast du von deinen Freunden schon viel Negatives im Bezug auf deinen Job zu hören bekommen?

Nein, meine Freunde haben eher etwas gesagt, weil sie sich Sorgen um die Sicherheit meines Ausbildungsplatzes machten, jetzt auch wegen des Moratoriums. Aber ich war vor kurzem in Essen auf der Hauptversammlung, da waren einige Demonstranten, das war schon ein bisschen merkwürdig.

Ob sich für Sabine nach Fukushima etwas verändert hat, lest ihr hier.

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Kommentare

Elf Kommentare
  • ähhh... schon mal darüber nachgedacht ob es überhaupt vorteile gibt? ich glaube, abgesehen davon, dass sie n job hat, die mitarbeiter nett sind und geld verdient fällt ihr warscheinlich kaum etwas ein.
    es sieht so aus, als ob es ihr einfach sch*** egal ist, was sie macht.
    oder hat sie überhaupt noch gar nichts von risiken der Atomkraft gehört?

  • Man sollte nicht stolz darauf sein unseren Planeten zu zerstören.
    Ich finde man darf Atomkraft nicht unterstützen und wenn man dort arbeitet unterstützt man sie natürlich, würde keiner dort arbeiten wollen, wären sie schon längst abgeschaltet. Die paar Jobs hin oder her, es geht hier um die gesammte Erde ,die verseucht wird. Das ist übrigens noch viel schlimmer als der Klimawandel, denn wenn der sich schon wieder beruhigt hat, ist die Strahlung immer noch da. Kernkraft ist außerdem immer ein Risiko und nie sicher. Was wenn ein Flugzeug reinfliegt? unwahrscheinlich? Das hat man vor dem 11.September auch gesagt.
    Wichtig ist wir müssen jetzt handeln, ich möchte nicht dass später jemand sagt: "Das hat man so nicht voraussehen können." Denn das stimmt nicht.

  • wirklich etwas einseitig, aber mein gott wer will schon die geschichte von jemanden hören der nicht zufrieden mit seinem arbeitsplatz ist...
    trotz allem recht interessant das ganze... bin mal gespannt auf den flame der hier bestimmt noch komm wird...

  • Wieder ein RWE beitrag:,(
    Aber trotzdem sehr interessant was die Azubin sagt, zwar darf man sich gebührend aufregen wenn sie irgendwas von sicherheit schwafelt, aber das alles sehr festgefahrene Positionen haben ist wohl vollkommen richtig. Das ich da vermutlich keine große Ausnahme bin auch.
    Also auf jeden Fall interessant mal eine "Mitarbeiterin" aus einem AKW zu hören, wobei manche aussagen ihrere Seits sehr sehr ultra RWE freundlich waren, ich frage mich was sie alles sagen durfte um nciht um ihren tollen arbeitsplatz zu fürchten...

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