Ich bin Nichtraucher, von einer gelegentlichen Wasserpfeife, Schnupftabak auf dem Oktoberfest und ein paar „Wir-tun-jetzt-mal-ganz-erwachsen“-Zigarren abgesehen. In meinem Freundeskreis habe ich viele Raucher und auch militante Nichtraucher. Ich muss ehrlich zugeben: Die Raucher machen weniger Probleme. Egal, wie gut die Party ist. Unwichtig, wie erlesen die Cocktails. Vollkommen irrelevant, wie großartig der Liedermacher in dem verqualmten Laden. „Igittigitt! Hier ist ja alles verraucht. Schatz, wir gehen!“ Bei der überstürzten Verabschiedung wirft mir die Angeekelte noch einen Blick zu, als wäre ich ein Baby, das in grünem Giftmüll planscht.
Das Ende der verrauchten Kleidung
Ich war sehr unglücklich, als das Rauchverbot in Diskotheken verhängt wurde. Plötzlich stank die Tanzfläche nach Schweiß, süßem Parfüm, Bier und Mitternachtsdöner. Verrauchte Kleidung hingegen „duftet“ für mich nach Abenteuer und an der frischen Luft ist der Geruch auch schnell verflogen.
Andererseits ist es natürlich komplett haltlos, Rauchen romantisch zu verklären. Ein Freund von mir hat vor Kurzem aufgehört. Er wird jedes Mal wütend, wenn er an Zigarettenwerbung Marke „Glücklicher Cowboy“ oder „Verrückte junge Franzosen auf Häuserdächern“ vorbeigeht: „Freiheit! Rauchen hat nichts mit Freiheit zu tun! Du bist nicht frei, wenn du mitten in der Nacht durch strömenden Regen zur Tanke eilst, um dir Kippen zu kaufen.“ Wobei, an dem Punkt wird es interessant. Ich gehe gerne mit nach draußen zum Rauchen. Der Szenenwechsel und die frische Luft beleben soziale Situationen ungemein. Im Winter muss ich manchmal lächeln, wenn man mir sagt, dass es nicht gut für meine Gesundheit sei. Ich stehe zwar nur im Pullover draußen in der Kälte herum, aber es strömt kein Gasgemisch aus Blausäure, Benzol und Nikotin durch meine Lungen.
Ich war kein Mitläufer!
Ich war nicht immer so tolerant gegenüber Rauchern. Ich erinnere mich an Anti-Raucher-Kampagnen, die mir beibrachten, dass Raucher nicht „voll krass“ seien. Auf meiner Schule waren sie ein Großteil derer, die mich mit kreativen Kraftausdrücken über den Schulhof jagten. Dadurch, dass ich nicht rauchte, fühlte ich mich wenigstens an dem Punkt überlegen. Rauchen war für mich ein Indiz für schlechtes Benehmen, mangelnde Selbstkontrolle und Mitläufertum. Freunde kommen und gehen.
Jetzt bin ich umgeben von großartigen Menschen. Meine Freunde sind mein Anker. Kettenrauchende, jeden Raum in weniger als zehn Minuten einqualmende Anker. Leider passen sie nicht in mein Klischee vom hirnverbrannten Proleten. Sie kennen die gesundheitlichen Folgen, kommen aber einfach nicht los von den Kippen – und ich bin mir sicher, mir würde es ähnlich gehen. Mir macht der Rauch nichts aus. Aber was mich wütend und ängstlich zugleich macht, ist der Gedanke, dass ich eines viel zu frühen Tages in einem Krankenhaus, oder schlimmer, auf einem Friedhof stehe und dort auf jemanden herunterschauen muss, der nicht auf seine Lungenbrötchen verzichten konnte.
Wegen meiner eigenen Qualmerei habe ich kein schlechtes Gewissen. Ich weis aber sehr wohl, was ich mir da antue. Das Risiko sollte ja jedem Raucher heutzutage bewusst sein...
Wegen den anderen: Ich versuche auch immer andere nicht mit meinem Rauchen zu "belästigen" oder vollzuqualmen. Ich gehe auch immer gern raus (auch in meiner eigenen Wohnung) oder lass es auch mal sein, wenn es grade nicht anders geht.
Wenn sich aber jemand z.B. an der Haltestelle direkt neben mich stellt (ich stehe meist immer abseits und nie unter dem dach o.ä.) und der dann anfängt zu keifen, wird mir das auch zu blöd und ich kümmere mich nicht drum, ob es in die Richtung zieht. Und solche Kandidaten gibt es meines Erachtens sehr viele...
Also was die verrauchte Kleidung betrifft, bin ich da auch ganz anderer Meinung. Es gibt nichts Schlimmeres, als nachts nach Hause zu kommen und den penetranten Geruch, der sich in Klamotten und Haaren festgesetzt hat, mit ins Bett zu nehmen.
Außerdem weht mir alles andere als frische Luft entgegen, wenn ich mich im Freien zu meinen rauchenden Kollegen oder Freunden stellen würde.
Wobei ich dir allerdings mehr als zustimmen muss, ist dein letzter Satz. Einen guten Freund wegen Rauchens viel zu früh verlieren, ist für mich ein unerträglicher Gedanke.
Verrauchte Kleidung ist wohl das widerlichste, was ich an Geruch kenne. Und das Rauchverbot in Discos war schon lange nötig. 3300 Menschen in Deutschland sterben durch Passivrauchen, pro Jahr. Es ist mir echt unverständlich, wieso andere Menschen, die von ihrem Suchtmittel Zigarette nicht loskommen, meine Gesundheit gefährden dürfen. Könnte jedes Mal fast kotzen, wenn ich wieder Rauch ins Gesicht geblasen kriege.
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Ich bin mehrmals aus Fenstern im 7. Stock gesprungen,
woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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