Der berühmte Symbologe Professor Langdon ist zurück. In der Verfilmung des Dan Brown-Bestsellers „Inferno“ muss er gemeinsam mit einer jungen Ärztin die Menschheit vor einer tödlichen Seuche bewahren. Dass Freund und Feind nicht immer auf den ersten Blick erkennbar sind, davon berichtet SPIESSER-Autorin Patricia.
12. October 2016 - 14:25 SPIESSER-Autorin DiemitdemHut.
Was ist denn nun los? Der Harvard-Professor Robert Langdon, der den Kino-Zuschauern bereits aus den beiden Vorgänger-Filmen „Da Vinci Code“ und „Illuminati“ bekannt ist, erwacht mit einer Kopfverletzung in einem Krankenhaus in Florenz und kann sich an die letzten 48 Stunden nicht erinnern. Zu allem Überfluss sind anscheinend die WHO und die Polizei hinter ihm her. Die junge, hochbegabte Ärztin Sienna Brooks hilft ihm, seinen Verfolgern zu entkommen und das Rätsel um seinen Gedächtnisverlust zu entschlüsseln.
Nach und nach muss Professor Langdon erkennen, dass er sich auf der Suche nach einem tödlichen Virus befindet und als einziger den Schlüssel zur Rettung der Menschheit in den Händen hält. Das Virus wurde von einem exzentrischen Milliardär namens Betrand Zobrist entwickelt, der glaubt, alle politischen, wirtschaftlichen und sozialen Krisen seien gelöst, wenn die Weltbevölkerung auf die Hälfte dezimiert wird. Zobrist ist inzwischen tot, hat jedoch eine Spur aus kunsthistorischen Rätseln hinterlassen. Langdon läuft die Zeit davon. Wird er das Virus unschädlich machen können, bevor es sich ausbreitet? Und was verschweigt ihm Sienna?
Wer spielt mit?
Tom Hanks ist mittlerweile zum dritten Mal in der Rolle des Robert Langdon zu sehen. Die schöne Sienna Brooks wird von Felicity Jones verkörpert, während Ben Foster in die Rolle des Milliardärs Zobrist schlüpft. Auch wenn das bei so einem Blockbuster fast schon selbstverständlich ist: Die schauspielerischen Leistungen sind so überragend, dass es einem fast die Tränen in die Augen treibt.
Auf einen Blick
Action: ✪ ✪ ✪ ✪ ✪
Romantik: ✪ ✪
Humor:
Niveau: ✪ ✪ ✪
Bildungsfaktor: ✪ ✪
Filmischer Augenschmaus?
Klar, bei so einer hochkarätig besetzten Bestseller-Verfilmung wirft Regisseur Ron Howard mit beeindruckenden Bildern nur so um sich. So balanciert Zobrist hoch oben über der Stadt am Fenster eines Florentiner Glockenturms, Professor Langdon wird von höllischen Großstadtvisionen geplagt, in denen blutige Bäche durch Straßen voller Leichen fließen und das Finale findet in einer versunkenen Zisterne unter der Hagia Sophia statt, wobei ein Orchester natürlich nicht fehlen darf.
Gibt's was zu meckern?
Auch wenn Film und Buch nach Dantes Werk „Inferno“ benannt sind, hat die Handlung inhaltlich nicht viel mit dem Abstieg des berühmten Schriftstellers in die Unterwelt zu tun. Dante wird zum Rätsellieferanten herabgestuft. Darüber hinaus wird mit keiner Silbe erwähnt, wie das ominöse Virus es schaffen sollte, genau die Hälfte der Weltbevölkerung zu töten. Auch die eine oder andere Verfolgungsjagd verläuft nicht gerade realistisch. Aber was anderes hatten wir auch nicht erwartet.
Braucht man Taschentücher?
Man kommt ganz gut durch den Film, ohne laut loszuheulen. Nur manchmal, ganz selten, muss man sich schnell eine Träne wegwischen, damit keiner sieht, wie gerührt man ist.
„Inferno“ ist ein Film für jeden, der Lust auf große Unterhaltung hat. Nur diesen einen guten Freund, der jeden Abend Videos über Verschwörungstheorien auf YouTube guckt, sollte man vielleicht zu seinem eigenen Schutz zu Hause lassen.
Was macht man danach?
Sich mit Proviant eindecken und schnell nochmal „Da Vinci Code“ und „Illuminati“ angucken. Wenn man eher von der intellektuellen Sorte ist, sich in Dantes „Göttliche Komödie“ vertiefen.
„Inferno“ ist ein Film fürs Kino. Es wäre sonst schade um die groß inszenierten Bilder.
Mainstream oder Independent?
Mainstream, aber von der guten Sorte.
Inferno
Regie: Ron Howard Schauspieler:Tom Hanks, Felicity Jones, Ben Foster, Omar Sy, Irrfan Khan, Sidse Babett Knudsen, Ana Ularu Kinostart: 13. Oktober 2016 Länge: 122 Minuten Genre: Mystery, Thriller FSK: ab 12 Jahren
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