Die Schweden haben Stil. Mit dieser Vorstellung machte sich SPIESSER-Autorin Nicole im März ins Mutterland von H&M und IKEA auf. Was sie da fand? Modepuppen, Schicki, Micki und jede Menge Lipgloss.
Ein halbes Jahr lang habe ich nun Zeit, dem schwedischen Stil auf die Schliche zu kommen. Gleich beim ersten Spaziergang durch die schwedische Hauptstadt scheinen sich alle meine Erwartungen zu bestätigen: Eine Stadt wie ein Catwalk. Gut gekleidete Menschen, wo man hinschaut. Männer wie Frauen.
Für die beiden jungen Stockholmerinnen
Felicia und Alice (v.l.) ist Styling wichtig.
Und so auch schon die jungen Mädchen. Die durchschniliche 13-Jährige trägt Lipgloss, Eyeliner, Wangenrouge... Wie kleine Diven stolzieren sie dann die Straßen entlang. Sich dabei immer wieder umschauend, ob sie auch genügend Aufmerksamkeit erregen. Gesehen werden ist das Ziel. Sie wollen, dass andere sie mustern, ihre Kleidung begutachten und wertschätzen. Wenn ich morgens in der Bahn sitze und viele kichernde, junge und blondierte „Supermodels“ sehe, die sich gerade ihren Lidstrich nachziehen, weiß ich nicht mehr, ob ich den Stockholmer Style uneingeschränkt weiter empfehlen kann.
Zwanghaft versucht hier jung wie alt möglichst hip auszusehen. Shopping scheint für die Stockholmer nicht das Vergnügen zu sein, das ich kenne. Oft ähnelt es mehr einem Wettkampf um den besten Stil. Ernste Mienen suchen via Röntgenblick die Läden ab – alles wird auf der Jagd nach dem passenden Stück gescannt. Was ist in? Was muss man haben? Und wie viel davon? Weil das ganze ziemlich nervenaufreibend ist und die Gefahr besteht, das Falsche zu tragen, versichern sich die Modejunkies durch Blicke auf die anderen. Was die tragen, ist bestimmt trendy. Resultat daraus ist, dass tatsächlich fast alle gleich aussehen. Der Stil ist gut, aber auch keine Kunst, wenn man das kauft, was gerade im Schaufenster hängt oder vor zehn Minuten an einem vorbei gelaufen ist.
Die Straßen sind hier wie Catwalks.Gestylte
Männer und Frauen soweit das Auge reicht.
Eine Frage, die mich beim alltäglichen Gang durch die Straßen beschäftigt, ist : Wollen junge Stockholmer tatsächlich schon mit 13 Jahren wie Supermodels aussehen? Viel zu früh scheint es mir, werden sie von ausgelassenen Kindern zu ernsten Modepuppen, die ihrem Aussehen viel Freizeit widmen. Schade irgendwie. Wie gern blättere ich in alten Fotoalben und lache laut über meine Modesünden der vergangenen Tage. Als ich anzog, was ich wollte, ohne viele Gedanken daran zu verschwenden. Wie wird das bei der jungen, schwedischen Generation sein? Werden sie in zehn Jahren durchs Fotoalbum blättern und feststellen, dass ihr Lippenstift damals noch eine Nuance heller war? Oder doch den ein oder anderen Fehlgriff entdecken, dann aber schnell peinlich berührt weiter blättern, um dann nach einem Blick ins Modemagazin, in den nächsten H&M aufzubrechen.
Seid auch ihr auf Weltenbummlertour? Dann bloggt doch bei SPIESSER.de. Mehr Infos gibt's bei Redakteurin Alexandra.
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...zum Artikel. Eure Beiträge gehen ja in die verschiedensten Richtungen, was mehr Unterhaltungne zum Thema echt spannend machen würde! Ich frage mich auch, woher dieses Stilbewusstsein der Schweden und dieser frühe "Konsumwahn" der Jugend, nicht nur in Schweden, kommt. ich denke es liegt unter anderem daran, dass es der heutigen Jugend, also uns,materiell gesehen, so gut wie keiner Generation zuvor geht. Und wenn die Grundbedürfnisse gedeckt sind, hat man Möglichkeiten, sein Geld und seine Zeit in andere Dinge zu investieren...
PS. Trotz Über-Stilbewusstsein - Stockholm ist definitiv eine Stadt, in der es sich gut leben lässt! :)
Sehr guter Artikel und passt absolut zu meinen eigenen Erfahrungen. Aber ich liebe Stockholm! :D ... und wünsche dir eine unglaublich tolle Zeit dort, aber die wirst du mit Sicherheit haben. Liebe Grüße (:
Naja, so weit ich weiß hat die Generation meiner Großeltern mit 14 oder so angefangen zu arbeiten.
Unsere Generation hat glücklicherweie herumspielen können.
Und nun ist es eben Mode, die den Alltag der Jüngsten bestimmt.
Vermutlich prägt jede Generation etwas anderes.
Die Frage ist, wie viel ist Gesund?
Ich finde es schlimmer seine Jugend vor Videospielen zu verbringen als vor dem Spiegel.
Interessant wäre ob Schweden schon immer so war. Irgendwo muss der Stil ja herkommen, oder?
Vielleicht gehört das in Schweden dazu?
Möglicherweise gehört das zu den Werten der blonden Riesen?
Vielleicht sind sie gar nicht so oberflächlich, wie es im ersten Moment rüber kommt.
Fragen über Fragen - du hast sechs Monate Zeit es zu klären.
Viel Erfolg und viel Spaß. ;)
Ganz schön krass!!
Wenn 13j. kleine Mädchen bis in die Fingerspitzen aufgestylt sind finde ich das schrecklich....!
Mit 13 habe ich mir keine Gedanken gemacht was "in" oder "out" ist! Aber dann ist es wieder so, wären sie Dumme Barbie Pupen die nichts in der Birne haben..wär es schlimmer,aber oft sind die kinder gebildet! (keine Entschädigung aber wenigstens etwas:)
Ich finde dein Artikel sehr gelungen und genial!
Da hast du schon Recht, aber wenn mir eine angebliche Freundin ins Gesicht spuckt dass sie niemals H&M Sachen tragen würde finde ich das schon übertrieben. Ich wühl halt mehr so hinten weil ich nicht unbedingt wie so ne Schaufensterpuppe rumlaufen will.
Und auch mit Sachen von H&M oder New Yorker kann man seinen eigenen Stil festlegen.
Aber nochmal zu deinem Artikel: Der ist cool!
... aber ich würde die Kritik sogar noch weiter ziehen. Ich finde, niemand "muss" zum Modepüppchen gemacht werden, niemand sollte das Bedürfnis haben, seine natürliche Schönheit hinter einer abbröckelnden Make-up-Maske zu verstecken oder sich die Füße in 15-Zentimeter-Hacken kaputt zu laufen. Nicht nur 13-jährige nicht. Wir sollten tragen, worin wir uns wohl und schön fühlen und nicht nach dem streben, was andere haben und wie andere aussehen.
Aber selbst das ist nicht ultimativ. Mode trägt ja vielleicht auch manchmal dazu bei, dass man sich wohl fühlt...
Hallo Miao!
Du hast mich mit deiner Kritik wirklich begeistert. Klar viele Mädchen lieben Mode. Doch muss schon mit 13 ein "Kind" zum Modepüppchen gemacht werden? Da haben viele von uns früher noch mit Puppen gespielt. In den letzten drei, vier Jahren ist die Modeindustrie aber auf die Idee gekommen auch schon Kinder modisch zu kleiden. Eigentlich keine schlechte Idee. Doch wie ich finde muss es nicht sein, dass die "Kleinen" schon High Heels und übermäßig viel Schminke tragen müssen. Weniger ist meist mehr und als Modepüppchen und gleichermaßen oberflächlich zu wirken wollen die "Kinder" wahrscheinlich gar nicht. Ein wenig mehr Zurückhaltung vielleicht nicht nur auf Seiten der Modeindustrie.
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...zum Artikel. Eure Beiträge gehen ja in die verschiedensten Richtungen, was mehr Unterhaltungne zum Thema echt spannend machen würde! Ich frage mich auch, woher dieses Stilbewusstsein der Schweden und dieser frühe "Konsumwahn" der Jugend, nicht nur in Schweden, kommt. ich denke es liegt unter anderem daran, dass es der heutigen Jugend, also uns,materiell gesehen, so gut wie keiner Generation zuvor geht. Und wenn die Grundbedürfnisse gedeckt sind, hat man Möglichkeiten, sein Geld und seine Zeit in andere Dinge zu investieren...
PS. Trotz Über-Stilbewusstsein - Stockholm ist definitiv eine Stadt, in der es sich gut leben lässt! :)
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Naja, so weit ich weiß hat die Generation meiner Großeltern mit 14 oder so angefangen zu arbeiten.
Unsere Generation hat glücklicherweie herumspielen können.
Und nun ist es eben Mode, die den Alltag der Jüngsten bestimmt.
Vermutlich prägt jede Generation etwas anderes.
Die Frage ist, wie viel ist Gesund?
Ich finde es schlimmer seine Jugend vor Videospielen zu verbringen als vor dem Spiegel.
Interessant wäre ob Schweden schon immer so war. Irgendwo muss der Stil ja herkommen, oder?
Vielleicht gehört das in Schweden dazu?
Möglicherweise gehört das zu den Werten der blonden Riesen?
Vielleicht sind sie gar nicht so oberflächlich, wie es im ersten Moment rüber kommt.
Fragen über Fragen - du hast sechs Monate Zeit es zu klären.
Viel Erfolg und viel Spaß. ;)
Ganz schön krass!!
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Ich finde dein Artikel sehr gelungen und genial!
Da hast du schon Recht, aber wenn mir eine angebliche Freundin ins Gesicht spuckt dass sie niemals H&M Sachen tragen würde finde ich das schon übertrieben. Ich wühl halt mehr so hinten weil ich nicht unbedingt wie so ne Schaufensterpuppe rumlaufen will.
Und auch mit Sachen von H&M oder New Yorker kann man seinen eigenen Stil festlegen.
Aber nochmal zu deinem Artikel: Der ist cool!
... aber ich würde die Kritik sogar noch weiter ziehen. Ich finde, niemand "muss" zum Modepüppchen gemacht werden, niemand sollte das Bedürfnis haben, seine natürliche Schönheit hinter einer abbröckelnden Make-up-Maske zu verstecken oder sich die Füße in 15-Zentimeter-Hacken kaputt zu laufen. Nicht nur 13-jährige nicht. Wir sollten tragen, worin wir uns wohl und schön fühlen und nicht nach dem streben, was andere haben und wie andere aussehen.
Aber selbst das ist nicht ultimativ. Mode trägt ja vielleicht auch manchmal dazu bei, dass man sich wohl fühlt...
Hallo Miao!
Du hast mich mit deiner Kritik wirklich begeistert. Klar viele Mädchen lieben Mode. Doch muss schon mit 13 ein "Kind" zum Modepüppchen gemacht werden? Da haben viele von uns früher noch mit Puppen gespielt. In den letzten drei, vier Jahren ist die Modeindustrie aber auf die Idee gekommen auch schon Kinder modisch zu kleiden. Eigentlich keine schlechte Idee. Doch wie ich finde muss es nicht sein, dass die "Kleinen" schon High Heels und übermäßig viel Schminke tragen müssen. Weniger ist meist mehr und als Modepüppchen und gleichermaßen oberflächlich zu wirken wollen die "Kinder" wahrscheinlich gar nicht. Ein wenig mehr Zurückhaltung vielleicht nicht nur auf Seiten der Modeindustrie.
Liebe Grüße
Franziska