Nachwuchsjournalisten beim Dikutieren
SPIESSER debattiert

Journalismus unter der gläsernen Kuppel

Wo Politik debattiert und entscheidet, darf die Presse nicht fehlen. Deshalb ist die Jugendpresse Deutschland bei dem Planspiel "Jugend und Parlament" mit einem eigenen Reporterteam dabei. SPIESSER-Autorin Anne gewährt euch einen Blick hinter die Kulissen und verrät, was sie als Chefredakteurin der Truppe erwartet und wie am Ende das Magazin "politikorange" entsteht.

03. June 2013 - 15:25
SPIESSER-Autorin JuliANNE.
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JuliANNE Offline
Beigetreten: 06.01.2010

Vom 1. bis 4. Juni 2013 simulieren rund 300 Jugendliche die parlamentarische Arbeit im Deutschen Bundestag – Anlass ist das Planspiel "Jugend und Parlament" (JuP). In dieser Zeit schlüpfen sie in die Rollen fiktiver Abgeordneter, halten Fraktions- und Arbeitsgruppensitzungen ab, diskutieren in Plenum und Ausschüssen und führen abschließend eine Plenardebatte. Klar, dass da die Presse nicht fehlen darf.

Darum begleitet zum einen die Spielpresse das Planspiel redaktionell. Sie kümmert sich um alles Tagesaktuelle: In einem gedruckten Flugblatt, das täglich beim Frühstück an die Nachwuchsparlamentarier verteilt wird, berichten sie beispielsweise von der Wahl der Fraktionsvorsitzenden und über die Ergebnisse der drei Lesungen.

Unabhängiger Journalismus für junge Medienmacher
Live-Berichterstattung von der "Jugend und Parlament" auf mitmischen.de
Für die JuP-Teilnehmer und alle, die in diesem Jahr nicht selbst mitspielen können, berichtet mitmischen.de für euch live von Jugend und Parlament. Seid gespannt auf Blogs, Fotogeschichten und Videobeiträge.

Auch die Jugendpresse Deutschland unterstützt die Veranstaltung redaktionell – das hat schon Tradition. In den vier Tagen produzieren zehn Redakteure eine 16-seitige "politikorange"-Ausgabe, die im Nachlauf an alle Teilnehmer und Abgeordneten verschickt wird. Das Projekt "politikorange" gibt es schon seit 2002. Dahinter steckt eine einfache Idee: unabhängigen Journalismus für junge Medienmacher anzubieten.

Ob Jugendmedientage, Konferenzen, Messen oder eben dieses besondere Event unter der gläsernen Kuppel: Jährlich arbeiten zahlreiche Nachwuchsjournalisten an verschiedensten Heften. Dafür schauen sie hinter die Kulissen, sprechen mit Teilnehmern und Veranstaltern und schreiben über Ereignisse.

Weil vier Tage zu schnell verfliegen

Vor über vier Jahren schrieb ich meinen ersten politikorange-Artikel, zweimal unterstützte ich die Presse bei "Jugend und Parlament". Nun stelle ich gemeinsam mit Valerie, die Philologie und Politikwissenschaft studiert, die Chefredaktion. Was wir haben und brauchen: journalistische Vorkenntnisse, Politikinteresse, Organisationstalent, Stressresistenz und, wenn nötig, eine kräftige Stimme.

Unser Job beginnt fast zwei Wochen vor dem Planspiel mit einer Nachricht an unser Redaktionsteam. Das muss vor der Veranstaltung verschiedene Textideen zusammentragen und das Internet nach nützlichem Informationsmaterial, Links und Websites durchforsten. Da die Redakteure und Redakteurinnen aus ganz Deutschland in die Hauptstadt kommen, erfolgt die Vorab-Kommunikation größtenteils über Mails sowie über ein Redaktionswiki, eine Art Hypertext-System für Webseiten, deren Inhalte von den Benutzern nicht nur gelesen, sondern auch online direkt im Webbrowser geändert werden können.

Recherche und Philosophie

Die Themen, die es letztendlich ins Heft schaffen, richten sich meist nach den parlamentarischen Ereignissen. Natürlich fällt die Auswahl der Textideen nicht leicht. Denn oftmals sind zu viele gute Vorschläge dabei, der Platz im Heft leider begrenzt. Um einiges stressiger gestaltet sich dann die Zeit unter der gläsernen Kuppel.

In den Redaktionsräumen wird recherchiert, redigiert, teilweise philosophiert. Ab und zu auch geflucht, zumindest wenn der Rechtschreib-Fehlerteufel arges Kopfzerbrechen bereitet oder ein Interviewpartner kurzfristig absagt. Kaffee hält wach, Zucker und aufmunternde Worte trösten jeden erschöpften Redakteur. Obwohl wir sicherlich alle wenig Schlaf und Sonne abbekommen werden: Die vier Tage sind es wert.

Mitmischen-Logo

Wie es den Redakteuren von "politikorange" ergeht und was alle übrigen Beteiligten während des Planspiels "Jugend und Parlament" erleben, erfahrt ihr auf mitmischen.de

 

Text: Anne Juliane Wirth

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