Videointerviews

Judith von Wir sind Helden: „Ich wäre gern ein Waffeleisen“

Am 20. Juli trafen wir Judith Holofernes, Frontfrau von Wir sind Helden, in einem Berlin-Kreuzberger Café - um ihr eure Fragen zu stellen.

22. July 2010 - 15:09
von SPIESSER-RedakteurIn Planet Interview.
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Beigetreten: 21.04.2010

 

„Wenn eine gute Fee zu dir sagen würde: ‚Du kannst jetzt eine Sache auf der Welt ändern.' Was würdest du unbedingt verändern wollen?", möchte kleinstadtkind wissen.

Weitere Videointerviews zum Beispiel mit Mario Gomez, Matthias Schweighöfer und Bela B. findet ihr in der Übersicht.
Zu Gast in der SPIESSER-Vertretungsstunde waren Wir sind Helden auch schon mal.

In welchen Situationen sind Judith & Co keine Helden?

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Kommentare

55 Kommentare
  • Unsere Generation ist in einer Welt aufgewachsen die von Pessimismus geprägt ist, wir haben immer im Hinterkopf, dass die Beziehung sowieso nicht für ewig hält. Bevor man sich als einzelne Person also völlig aufgibt und nur noch ein, oft nerviges, "wir" ist, bindet man sich lieber nicht vollständig um im Falle einer Trennung nicht im Regen zu stehen. Traurig aber wahr.

  • Ich denke, wenn man den "Richtigen" gefunden hat, dann spürt man das. Ich habe zwei Beziehungen hinter mir, die auch nicht lang gedauert haben, bei denen ich immer irgendwie das Gefühl hatte, das was fehlt und dass das nicht lang gut gehen kann.
    Bei meinem jetzigen Freund kann ich mir eine Trennung gar nicht mehr vorstellen und ich bin mir auch sicher, dass wir in ein paar Jahren heiraten werden, auch weil ER schon ein paarmal Andeutungen gemacht hat.
    Ich denke, bis dahin hätte man uns beide auch als "bindungsscheu" bezeichnen können, was zeigt, das dieser Begriff nicht so allgemein verwendet werden sollte. Ich denke in jungen Jahren ist es gut erst einmal abzuwarten, schon weil man oft noch wenig Erfahrung hat und nicht so genau weiß, was man eigentlich von einer Beziehung erwartet oder diese nur aus Neugierde eingegangen ist.
    Wer sich selbst liebt und gut kennt, kann seine große Liebe finden und erkennen.

  • Nein.
    es dauert bei uns nur etwas länger!

  • Ich glaube dass es immer auf den Hintergrund ankommt 'wie' bindungsscheu man ist. Wenn man Scheidungskind ist oder schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht hat entsteht so eine Angst davor sich zu binden, also sich jemandem zu öffnen und sich auf jemanden einzulassen. Ich glaube ich bin nicht bindungsscheu. Ich habe zwar Angst vor der Veränderung, wenn ich eine Beziehung eingehe, aber ich weiß, dass das was kommt schön wird. Dass Tage kommen werden, die nach Himbeereis und Sommer und Zukunft schmecken und dass es sich auf jeden Fall lohnt. Und es gibt einen driftigen Grund, warum man das Abenteuer Beziehung auf jeden Fall wagen sollte: weil's glücklich macht.
    Liebe Grüße, Julesi

  • Das kann ich für meinen Freund und mich nicht behaupten... Und das ist auch schön so!

  • Ein klares JAAAAAAAA.

    Bindungsscheu muss ja nicht heißen, dass man sich gar nicht mehr auf eine Beziehung einlässt. Oder?
    Aber eine Beziehung wird nicht mit dem Ziel geführt, diesen Partner bis zum Lebensende zu behalten - zu binden.
    Solange wie's läuft und man zufrieden ist, dann ist es doch okay. Man muss aber eine Bindung nicht mehr auf biegen und brechen aufrecht erhalten.
    Das ganze läuft einfach lockerer ab.

    "Bindungsscheuheit" muss man aber nicht nur auf die Liebe beziehen. Termine werden im letzten Moment abgesagt, Vorgaben geändert und Pläne über den Haufen gewurfen. Man muss sich nicht mehr an den einstigen Plan binden - kann flexibel und ungebunden seine Lebensplanung durchziehen.
    Das hat Vorteile - Flexibilität - und Nachteile - Unverlässligkeit - aber ich wöllt nicht mehr ohne leben.

    Nochmal zum Thema Liebe: Bindung - wer hat das eigentlich erfunden? Die Gesellschaft. Die Liebe zwischen zwei Menschen ist vergänglich - die Chemie verfliegt, die Lebensenwürfe unterscheiden sich, die Zunkunft läuft auf getrennten Bahnen ab - warum soll man dann noch eine Beziehung am Leben halten, nur weil man sich mal geliebt hat?
    Warum sollte man erst eine Beziehung aufbauen, wenn sie doch eh wieder vergeht?
    Fragen über Fragen ...
    ... und nur eine Antwort: festlegen werd ich mich nicht.

  • Ich denke, die Frage war allgemein auf die "jungen" Menschen, also uns, bezogen. Aus meiner Sicht würde ich das mit dem Charakteristikum "bindungsscheu" so bewerten, dass 2/3 sich bis 25 Jahre nicht binden möchten und der Rest es eben schon getan hat.
    Ob die Scheu dabei als Angst gesehen werden kann?
    Auch dort würde ich differenzieren und die Frage mit "teils, teils" beantworten. Angst vor dem Verlust der Freiheit?
    Manche möchten vielleicht auch nur warten, bis der Richtige kommt.
    Zeit verlieren?
    Für wie lange binden?
    Man hat es ja schließlich durch die Medien und den eigenen Umkreis immer vor Augen, dass die Liebe vielleicht nicht ewig hält. Und was dann? Alles kaputt?
    Leben versäumt?

    Diese Projektionen auf uns spiegeln sich dann in unserem Verhalten wieder.
    Früher wusste man nichts von den Ehen der Anderen, heute kann man sich nachmittags jegliche Beziehungsprobleme stundenlang im Fernsehen ansehen.
    "So könnte es meiner Beziehung auch einmal ergehen...", das ist meiner Meinung nach der Grund für Bindungsscheuheit.

    Ich für meinen Teil gehöre zu der Fraktion, die alles auf sich zukommen lässt und eher spontan entscheidet. :)
    No risk, no fun.

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